Test: Mit dem Orbea Terra M31-D 19 hatten wir ein echtes Leichtgewicht unter den Gravelbikes im Test. Selbst mit Pedalen lassen sich Gewichte unter 9kg problemlos realisieren. Ob der leichte Flitzer auch im harten Gravelalltag bestehen kann?
Orbea Terra M31-D 19: Die Fakten
Rahmenmaterial: Carbon
Laufradgröße(n): 700c
Reifenfreiheit: 40mm (700c)
Achsmaß (v/h): 12×100 / 142×12
Schutzblechösen: Ja
Gepäckträgerösen (v/h): Nein / Nein
Flaschenhalter: Unterrohr oben, Sitzrohr
Gewicht Laufräder v/h (mit Reifen, Kassette und Bremsscheiben): 1.550g / 2.120g
Gewicht Komplettrad ohne Pedale (Größe M): 8,71kg
Preis: 2.599 Euro
Leichtgewicht im Wespen-Look: Mit ungläubigem Staunen wird das Orbea Terra von der Waage genommen. Das in mehreren Farbvarianten erhältliche Rad aus Spanien liegt mit einem Satz leichter SPD-Pedale unter neun Kilo – ein echter Top-Wert. Der Weg dahin führt über einen leichten, schlanken Carbonrahmen, bei dem gerade der grazile Hinterbau durch den Verzicht auf den Steg überm Laufrad gefällt. Das Unterrohr wird mit einer dicken Folie vor Steinschlag geschützt, montiert sind hochwertige Anbauteile in Form einer kompletten Sram Rival. Weiter abspecken ließe sich an den Laufrädern, und die im Unterschied zur Serien-Spezifikation montierten Schwalbe G-One machen’s leicht: Reifen wie Fulcrum-Felgen können Ttubeless gefahren werden, was 150 bis 200 Gramm bringt – je nach verwendetem Schlauch.
Geometrie Orbea Terra M31
XS | S | M | L | XL | |
Sitzrohr (in mm) | 460 | 510 | 554 | 590 | 630 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 531 | 543 | 555 | 570 | 585 |
Steuerrohr (in mm) | 122 | 137 | 156 | 182 | 212 |
Kettenstrebe (in mm) | 430 | 430 | 430 | 430 | 430 |
Radstand (in mm) | 1017 | 1030 | 1043 | 1060 | 1078 |
Lenkwinkel (in °) | 70.5 | 70.5 | 70.5 | 70.5 | 70.5 |
Sitzwinkel (in °) | 73.5 | 73.5 | 73.5 | 73.5 | 73.5 |
Reach (in mm) | 370 | 378 | 385 | 392 | 400 |
Stack (in mm) | 545 | 560 | 575 | 600 | 625 |
Rahmen | Terra OMP |
Federgabel | Orbea Terra |
Laufräder | Fulcrum Racing 600DB |
Reifen | Kenda Flintridge K1152 40mm |
Schaltwerk | Sram Rival |
Schalthebel | Sram Rival |
Kurbel | Sram Rival |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Sram Rival |
Sattelstütze | Orbea OC-III Carbon 27.2 |
Sattel | Selle Italia X3 Flow |
Vorbau | Orbea OC-II |
Lenker | FSA Gossamer Compact |
Ein Leichtgewicht ist das Orbea in jedem Fall, und das dürfte sich auch auf die Performance auswirken. Stellt sich nur die Frage: Was für ein Rad ist das eigentlich?
„Gravel“ ist beim Orbea Terra nämlich nur die Bereifung. Klar, wer will, kann Schutzbleche montieren, aber ansonsten ist dies ein Querfeldeinrad mit sportlicher Sitzgeometrie. Wer nicht gerade ein Spacertürmchen unter den Vorbau setzt, ist mit ordentlicher Überhöhung unterwegs, wobei die verfügbaren Größen die Sache etwas verkomplizieren: Von M bis XL wächst der „Stack“ in 25-mm-Schritten bei jeweils 7 bis 8 mm mehr „Reach“. Wer zwischen zwei Größen liegt, kann sich aussuchen, ob er deutlich aufrechter oder eher rennmäßig sitzen will. Auch die Übersetzung fällt mit 40er Kettenblatt und 11-36er Kassette vergleichsweise sportlich aus – Modelle mit Doppelkettenblatt bieten am Berg deutlich mehr Reserven. Ein Langstrecken-Tourer ist das Orbea Terra also wohl eher nicht – die leichte Wespe wartet auf schnelle Fahrer.
Orbea Terra M31-D 19 – Let’s Gravel
Mit dem Orbea Terra M31-D19 hatten wir eines der leichtesten Räder im Test. Dies liegt nicht zuletzt am hochwertigen Carbonrahmen, der mit seiner Geometrie zweifelsfrei als reiner Cyclocrosser durchgehen könnte. Dies zeigte sich auch recht schnell auf unserer Testfahrt mit dem Terra, denn es ist für einen Gravelracer sehr agil und direkt, was besonders auch beim Beschleunigen und in knackigen Anstiegen deutlich spürbar ist. Wegen der guten Steifigkeit des Carbonrahmens in Verbindung mit der äußerst sportlichen Renngeometrie leidet auf extrem ruppigem Untergrund der Komfort ein wenig, was aber auf schnellen und knackigen Ausfahrten nicht besonders störend sein dürfte.
Um den Komfort aber nicht ganz außer Acht zu lassen ist der Hinterbau des Orba Terra leicht geschwungen , um somit die Schläge besser abzudämpfen und zu verteilen. Auch an der Übersetzung kann man gut sehen, dass das Einsatzgebiet eher auf knackigen Strecken mit eher kürzeren Anstiegen zu sehen ist, denn die Sram Rival mit 1×11 verfügt über 40 Zähne am Kettenblatt (bei Gravelbikes ansonsten häufig 42 Zähne) und hinten 11-36 Zähne. Die Sram Rival macht auch hier einen tollen Job und schaltet gewohnt schnell und präzise dank DoubleTap System.
Bei den Anbauteilen setzt man auf den ergonimisch sehr guten FSA Gossamer Compact Lenker und eine hauseigene Orbea Sattelstütze inklusive Prologo Sattel, welcher für guten Sitzkomfort sorgt. Mit den stabilen wie leichten Fulcrum Racing 600 DB auf denen die Schwalbe G-One Platz nehmen, ist man für flotte Fahrten über Schotter und Waldboden, sowie auch auf der Straße bestens gewappnet.