Radsport: Im Radsport werden Jahr für Jahr Helden geboren. 2018 war die Saison der Newcomer. Viele junge Profis konnten bei wichtigen Rennen auf sich aufmerksam machen und teilweise eine Zeitwende einleiten. Wir blicken zurück auf die Saison und berichten über die drei größten Radsport Newcomer 2018.
1) Richard Carapaz (Movistar)
Als das Team Movistar das Aufgebot für den Giro d’Italia bekannt gab, staunten die Experten nicht schlecht. Kein Alejandro Valverde, kein Nairo Quintana und kein Mikel Landa sollte in Italien seine Runden drehen. Diejenigen, die jedoch dachten, dass die spanische Equipe somit keine Rolle in der Gesamtwertung spielen wird, sahen sich im Mai eines Besseren belehrt. Der erst 25-jährige Richard Carapaz sollte bei seiner erst zweiten Grand Tour die Kapitänsrolle übernehmen. Mit Miguel Ángel López stritt sich der Ecuadorianer um das Trikot des besten Nachwuchsfahrer. Zwar verlor er diesen Kampf knapp, doch mit Rang vier in der Gesamtwertung – und einem Etappensieg bei einer Bergankunft – ließ er aufhorchen.
2) Egan Bernal (Sky)
Die Kolumbianer mischen bereits seit Jahren den Radsport auf. Neben Rigoberto Uran, Fernando Gaviria, Miguel Angel Lopez und Nairo Quintana drängt nun ein weiterer – noch jüngerer – Profi aus dem südafrikanischen Land in den Fokus. Egan Bernal fährt seit Anfang 2018 für das Team Sky und hat bereits in seinen ersten Monaten als Profi auf sich aufmerksam gemacht. Im Februar gewann er seine Heimatrundfahrt Colombia Oro y Paz vor seinen Landsleuten Quintana, Uran und Henao. Es folgten Top-Platzierungen auf Etappen wichtiger Rundfahrten, wie zum Beispiel in Katalonien, in der Romandie und in Kalifornien. Während er bei der Tour de Romandie in der Gesamtwertung noch Zweiter wurde, gewann er die Tour of California. Danach wurde er direkt für die Tour de France nominiert, wo er zu einem der wichtigsten Helfer für Chris Froome und Geraint Thomas avancierte. Lange wird die Helferrolle für den erst 21-Jährigen wohl kein Thema mehr sein.
3) Enric Mas (Quick-Step Floors)
Da staunten die Fans nicht schlecht, als bei der Vuelta a Espana auch in der dritten Woche noch immer ein Profi vom Team Quick-Step Floors in der Gesamtwertung vorn mitmischte – und die 20. Etappe sogar gewinnen konnte. Enric Mas war zwar als Talent bekannt, doch dass er so plötzlich den Aufstieg zu einem solch starken Rundfahrer schaffen würde, hätte wohl niemand erwartet. Bei der Tour de Suisse deutete er seine starke Form bereits an, doch der Durchbruch kam erst ein paar Wochen später in Spanien. Mit einer enorm konstanten Vorstellung ließ er unter anderem Miguel Angel Lopez, Steven Kruijswijk, Alejandro Valverde und Thibaut Pinot hinter sich – und wurde sensationell Zweiter in der Gesamtwertung. Möglicherweise ist er die Antwort auf das Problem im spanischen Radsport. Es fehlen junge, talentierte spanische Profis? Jetzt nicht mehr!
🔝 The best summary of 20th stage #LaVuelta18 pic.twitter.com/4fNGHhXeJs
— La Vuelta (@lavuelta) 15. September 2018