Radsport: Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) hat sich mit seinem ersten Saisonsieg direkt auch einen Gesamtsieg gesichert. Der Franzose gewann die dritte Etappe und die Gesamtwertung der Tour du Haut-Var vor seinem Landsmann Romain Bardet (AG2R La Mondiale) und dem Briten Hugh Carthy (EF Education First). Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat auch Kilian Frankiny (Groupama – FDJ). Der Schweizer erledigte für seinen neuen Kapitän als Edelhelfer einen tollen Job. Selbst beendete er die Etappe und die Gesamtwertung auf Rang sechs.
Sep Vanmarcke & Giulio Ciccone feiern Etappensiege
Die traditionsreiche Tour du Haut-Var hat einmal mehr ihrem Ruf als sehr selektives Rennen alle Ehre gemacht. Das ehemalige Eintagesrennen wurde in dieser Saison erstmals an drei Tagen ausgetragen. Tag für Tag dünnte sich das Feld der Favoriten weiter aus. Waren auf der ersten Etappe von Vence nach Mandelieu-la-Napoule noch 14 Profis zeitgleich ins Ziel gefahren, wurden nach dem zweiten Teilstück von Le Cannet-des-Maures nach Mons in der Gesamtwertung nur noch sieben Fahrer mit der gleichen Zeit gemessen. Obwohl die Etappensiege an den ersten beiden Tagen an den Belgier Sep Vanmarcke (EF Education First) und an den Italiener Giulio Ciccone (Trek – Segafredo) gingen, dominierten vor dem entscheidenden dritten Teilstück die Franzosen das Gesamtklassement – zumindest zahlenmäßig. Giulio Ciccone führte die Wertung zeitgleich vor fünf Franzosen und einem Briten an: Julien El Fares (Delko – Marseille Provence), Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale), Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Nicolas Edet (Cofidis) und Hugh Carthy (EF Education First)
Thibaut Pinot gewinnt die Schlussetappe und die Rundfahrt
Wie erwartet fiel die Entscheidung in der Gesamtwertung der Tour du Haut-Var erst auf dem letzten Teilstück. Am Sonntag wurden die Profis über 136 Kilometer von La Londe-les-Maures zum Mont Faron pilotiert. Nachdem die sechs Ausreißer eingeholt wurden, ging es den Schlussanstieg hinauf um den Gesamt- und Etappensieg. Bekannt ist der Berg mit Blick auf die Stadt Toulon unter anderem aus der Mittelmeer-Rundfahrt, wo er Jahr für Jahr für den Ausgang des Rennens mitverantwortlich ist. Und auch heute war der Mont Faron der Scharfrichter. Bereits 3,5 Kilometer vor dem Ziel konnten nämlich Julien El Fares und Leader Giulio Ciccone nicht mehr folgen. Auf den letzten 1.000 Metern versuchte dann Hugh Carthy die Dominanz der Franzosen noch zu durchbrechen. Doch auch seine Attacke wurde pariert. In einem offenen Schlagabtausch um den Etappensieg konnte sich letztendlich Thibaut Pinot vor seinem Landsmann Romain Bardet und eben jenem Hugh Carthy durchsetzen. Damit bilden diese drei auch in genau dieser Reihenfolge das Podium der Rundfahrt. Einen starken sechsten Platz fuhr heute außerdem der Schweizer Kilian Frankiny (Groupama – FDJ) ein. Trotz seiner Helferdienste für Kapitän Thibaut Pinot beendete er auch die Gesamtwertung auf Rang sechs.
Was ist die Tour du Haut-Var?
Die Tour du Haut-Var findet traditionell im Februar in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur statt. Sie wurde erstmals im Jahr 1969 ausgetragen. Zunächst als Eintagesrennen, seit 2009 als Zweitagesrennen und in dieser Saison sogar als Dreitagesrennen findet die Rundfahrt vor allem in Frankreich Beachtung. Viele namhafte Fahrer konnten sich bereits in die Siegerliste eintragen lassen. Darunter die Franzosen Raymond Poulidor, Bernard Thévenet, Laurent Brochard, Laurent Jalabert, Sylvain Chavanel und Thomas Voeckler. Doch auch internationale Stars können zahlreiche Siege verbuchen. Unter anderem gewannen die Tour du Haut-Var mindestens einmal Joop Zoetemelk, Seán Kelly, Davide Rebellin, Daniele Nardello, Philippe Gilbert, Filippo Pozzato, Carlos Betancur und der Deutsche Rolf Gölz. Die Rekordsieger sind der Niederländer Joop Zoetemelk, der die Tour du Haut-Var dreimal als Eintagesrennen gewann, und der Franzose Arthur Vichot, der dreimal das Zweitagesrennen siegreich beenden konnte.
#TourduHautVar 🇫🇷 / Victoire de Thibaut Pinot (GFC), juste devant Romain Bardet (A2R) ! pic.twitter.com/ASFkDyfjck
— Renaud Breban (@RenaudB31) 24. Februar 2019