Radsport: Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) hat die Strade Bianche 2019 gewonnen. Der Franzose konnte sich rund 23 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem Dänen Jakob Fuglsang (Astana) und dem Belgier Wout Van Aert (Jumbo – Visma) aus der Favoritengruppe lösen. Das Rennen der Damen gewann die Niederländerin Annemiek Van Vleuten (Mitchelton – Scott).
Nico Denz in der Ausreißergruppe
Bei der 13. Ausgabe der Strade Bianche hatten die Profis wahrlich Glück mit dem Wetter. Statt Regen und Schlamm wie im Vorjahr, schien bei angenehmen Temperaturen die Sonne. Direkt zu Beginn der 184 Kilometer langen Strecke setzten sich vier Fahrer vom Hauptfeld ab. Die beiden Franzosen Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale) und Leo Vincent (Groupama – FDJ), sowie der Italiener Diego Rosa (Sky) und der Deutsche Nico Denz (AG2R La Mondiale) konnten das Renngeschehen jedoch nicht entscheidend prägen. Mit Diego Rosa wurde der letzte des Quartetts 36 Kilometer vor dem Ziel von der ersten Verfolgergruppe gestellt. In ihr fanden sich rund 15 Fahrer wieder, wobei bis auf Geraint Thomas (Sky) und Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) nahezu alle Favoriten anwesend waren.
Jakob Fuglsang setzt die vorentscheidende Attacke
23 Kilometer vor dem Ziel nutzte Jakob Fuglsang (Astana) einen kleinen Anstieg für seine Attacke. Mit ihm gemeinsam lösten sich Wout Van Aert (Jumbo – Visma) und Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step). Doch wie schon im Vorjahr konnte Wout Van Aert auch diesmal das Tempo an der Spitze nicht lange mitgehen. Der Crosser verlor den Anschluss, während dahinter auch die Verfolgergruppe immer weiter zerfiel. Auf Grund der Anwesenheit weiterer Profis der Teams Astana und Deceuninck – Quick-Step kam es zu keiner gut organisierten Verfolgung mehr. Der Däne Jakob Fuglsang und der Franzose Julian Alaphilippe sollten den Sieg in Siena also unter sich ausmachen – zumindest sah es deutlich danach aus.
Julian Alaphilippe sprintet im Schlussanstieg davon
In der letzten Welle vor der Zielankunft in Siena attackierte Jakob Fuglsang seinen Begleiter vergeblich. Mit einem deutlich kleineren Gang blieb Julian Alaphilippe im gewohnten Wiegetritt an ihm dran. Da die beiden anschließend zu taktieren versuchten, rollte von hinten der bereits distanzierte Wout Van Aert wieder heran. Im giftigen Schlussanstieg jedoch verließen ihn erneut die Kräfte. Die Attacke von Jakob Fuglsang konnte er nicht mehr mitgehen. Julian Alaphilippe positionierte sich perfekt am Hinterrad und sprintete 300 Meter vor dem Ziel an seinem Kontrahenten vorbei. Damit gewinnt das Team Deceuninck – Quick-Step schon wieder ein namhaftes und bedeutendes Eintagesrennen.
Magnifique Alaphilippe 🙌🇫🇷@alafpolak becomes the first Frenchman to win #StradeBianche 🇮🇹 pic.twitter.com/mwK5jdfiOb
— Eurosport UK (@Eurosport_UK) 9. März 2019
Annemiek Van Vleuten jubelt bei der Strade Bianche der Damen
Beim Rennen der Damen gelang Annemiek Van Vleuten (Mitchelton – Scott) ein beeindruckendes Comeback. Nach ihrem schweren Sturz bei den Weltmeisterschaften feierte sie erst vergangene Woche beim Omloop Het Nieuwsblad ihre Rückkehr ins Renngeschehen. Heute war sie bei der 5. Strade Bianche – dem Auftakt der Womens World Tour – nicht zu schlagen. Die Niederländerin konnte sich auf dem letzten Schotter-Abschnitt von ihren Begleiterinnen lösen und als Solistin mit einem Vorsprung von 37 Sekunden triumphieren. Sehr über Rang zwei freute sich ihre Landsfrau Annika Langvad (Boels – Dolmans) bei ihrem ersten WorldTour-Rennen. Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM) hingegen dürfte leicht enttäuscht sein. Die Polin konnte in den vergangenen drei Austragungen jeweils Platz zwei belegen und wollte 2019 endlich die Strade Bianche gewinnen. Mit 40 Sekunden Rückstand fuhr sie jedoch diesmal als Dritte über die Linie. Favoritin Anna Van der Breggen (Boels – Dolmans) wurde Neunte.
Brilliant racing from the great @AvVleuten as she triumphs at #StradeBianche! pic.twitter.com/oDOdLeFl1Q
— Eurosport UK (@Eurosport_UK) 9. März 2019