Test: Mit dem Simplon Pride hatten wir einen Aerorenner mit interessantem Gesamtkonzept in unserem Testfeld. Die Optik und Performance werden nämlich maßgeblich durch das eigens entwickelte Advanced Cockpit beeinflusst.
Simplon Pride – Das Advanced Cockpit
Beim Simplon Pride wollen wir zu Beginn nicht mit dem Rahmen sondern mit dem Cockpit starten. Dieses dürfte wohl eine der großen Besonderheiten am Simplon Pride sein. Das Advanced Cockpit-Konzept sticht nicht nur optisch direkt ins Auge, sondern macht auch in Sachen Funktionalität und Aerodynamik einen guten ersten Eindruck. Das Advanced Cockpit integriert nämlich sämtliche Züge und soll laut Hersteller ganz nebenbei oder auch gerade deswegen geringsten Luftwiderstand bieten.
Auch wenn das Advanced Cockpit eines der Herzstücke am Simplon Pride ist, kann man dennoch herkömmliche Vorbauten und Lenker verwenden. Entscheidet man sich für das Cockpit von Simplon kann man zwischen verschiedenen Lenkerbreiten und Vorbaulängen wählen. Zudem ist auch eine Marathon-Variante mit 2 cm Lenkererhöhung sowie zusätzlichen Spacern erhältlich, was die sportliche Sitzposition deutlich entschärfen dürfte.
Simplon Pride – Der Rahmen
Da das Cockpit beinahe vollständig mit dem hochwertigen Carbon Rahmen verschmilzt, wollen wir uns diesen natürlich im nächsten Schritt auch genauer anschauen.
Hier fällt direkt auf, dass man auch beim Rahmen sehr viel Wert auf die aerodynamische Form gelegt hat. Besonders schön ist hier, dass sich Rahmen und Cockpit perfekt ergänzen und wie aus einem Guss wirken. Dies liegt sicherlich auch daran, dass kein Zug zu sehen ist. Technisch gesehen vereint der Rahmen und die Gabel am Simplon Pride Leichtbau mit Aerodynamik. Denn mit einem Rahmengewicht von gerade einmal 920 Gramm ist das Pride gerade für einen Aerodiscrenner ganz vorne mit dabei. Ein nettes Detail: Die Kettenstreben sind in Hochprofil-Form gestaltet und eine ausgeprägte Finne an der linken Tretlagerseite soll für ein deutliches Plus an Verwindungssteifigkeit und somit maximalen Vortrieb sorgen.
Simplon Pride – Die Ausstattung
Rahmen | Simplon Pride Disc |
Federgabel | Simplon Pride |
Laufräder | DT Swiss ARC1100 Dicut 62 DB |
Reifen | Schwalbe One 25mm |
Schaltwerk | Shimano Ulteagra Di2 |
Schalthebel | Shimano Ultegra Di2 |
Kurbel | Shimano Ultegra |
Umwerfer | Shimano Ultegra Di2 |
Bremse | Shimano Ultegra Disc |
Sattelstütze | Simplon Pride Pro |
Sattel | Selle Italia SLR Flow |
Vorbau | Simplon Pride Pro |
Lenker | Simplon Pride Pro |
Was wäre ein guter Rahmen ohne die passende Ausstattung. Eins ist sicher, das Rad würde nur halb so viel Spaß machen. Unser Simplon Pride Testrad kam in der etwas günstigeren Variante mit kompletter Shimano Ultegra Di2 Ausstattung. Dank eines Konfigurators auf der Simplon Homepage ist es möglich alle Teile zu ändern und sich somit eine individuelle Ausstattung zuzulegen.
Nicht nur optisch sondern auch technisch bleiben bei unserer Version aber keinerlei Wünsche offen. Die Ultegra Di2 macht einen gewohnt guten Job. Die Shimano Discs kommen in 160mm und 140mm und bieten bestes Bremsverhalten, was dem Fahrer auch bei widrigen Bedinungen Sicherheit gibt. Standardmäßig kommt das Simplon Pide mit einer Kompaktkurbel, welche 50/34 Zähne an den beiden Kettenblättern bietet, hier kann man sich überlegen, ob man nicht eher etwas größer ketten möchten, denn schließlich handelt es sich beim Pride um ein Bike mit dem man so richtig Gas geben will. Die Kurbel lässt sich im Konfigurator ohne Aufpreis auswählen. Sowohl die Übersetzung als auch die Länge und ebenso die Kasette!
Mit den DT Swiss ARC 1100 Dicut Laufrädern mit 62mm Felgenhöhe hat man die perfekte Ergänzung zu einem schnellen Aerorenner. Die 25mm Schwalbe One Evo Reifen sind ein flotter Alleskönner, der auch bei Nässe guten Grip bietet. Die hauseigene Aero-Sattelstütze konnte uns nach einer kurzen Eingewöhnungsphase aus optischer Sicht, schließlich doch durchaus überzeugen. Auch hier verfolgt man den selben Ansatz, wie beim Advanced Cockpit und ermöglicht es, dass durch einen Tausch der Sattelklemme auch runde Stützen verbaut werden können.
Simplon Pride – Speedjunkie auf zwei Rädern
Bei so einem Geschoss waren wir natürlich schon sehr auf unsere erste Ausfahrt gespannt. Bereits die ersten Tritte haben richtig Lust auf mehr gemacht, da wir direkt gemerkt haben, dass das Simplon Pride einfach stimmig ist und passt. Gerade für sportliche Fahrer hat dieser Speedjunkie einiges zu bieten. Denn die Lenker-Vorbau Kombi liefert neben bester Aerodynamik und einer cleanen Optik auch eine erstklassige Steifigkeit, an welche man eben nur mit Cockpiteinheiten herankommt. Dennoch bietet der Lenker auch eine gute Ergonomie, besonders im Unterlenker, was für eine Menge Komfort auch auf unruhigeren Straßen sorgt. Die 62mm hohen DT Swiss Laufräder sind zwar durch aus Seitenwind anfällig, passen aber unserer Meinung perfekt in so ein Rad. Sicherlich ist das Steuerverhalten aber gewöhnungsbedürftig und nicht von Anfang an Jedermanns Sache.
Durch die hervorragende Steifigkeit, welche dank der speziellen Kettenstreben noch verstärkt wird, erhält man eine tolle Kraftübertragung, die für optimalen Vortrieb sorgt. Dies merkt man nicht nur beim Beschleunigen, sondern auch wenn man auf schnelleren Passagen so richtig Gas gibt und mit jedem Tritt Tempo machen kann. Hier hätten wir uns im Konfigurator für ein Kettenblatt mit mehr als 50 Zähnen entschieden, da gerade bei höherem Tempo die Trittfrequenz doch sehr hoch wurde.
Trotz der ganzen Steifigkeit wirkt das Pride nicht zu direkt oder unkomfortabel. Auch am Berg weiß das Simplon Pride seine Stärken auszuspielen, denn mit einem Gesamtgewicht von gerade einmal 7,24 Kilo kann man hier durchaus ordentlich berghoch fahren. Ein weiteres Feature ist uns erst so wirklich bei einem platten Vorderrad aufgefallen, denn die Achsen wird mit einem Endanschlag in der Gabel gehalten, was gerade in so einer Situation goldwert ist, wenn man eh alle Hände voll zu tun hat.
Einen Tipp haben wir noch für euch: Generell lässt sich das Rad wie alle anderen Simplon Modelle auch individuell konfigurieren und mithilfe des Geometrie-Converters die Position von seinem bisherigen Rad auf das neue Simplon übertragen.
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