MTB News: Die siebte Auflage des UCI Mountainbike Weltcup in Albstadt steht in den Startlöchern. Am kommenden Wochenende wird sich die Crème de la Crème des Cross Country Sports auf der Schwäbischen Alb unerbittliche Kämpfe um wichtige Punkte und den Sieg liefern. Am Kurs in Bullentäle wurde noch bis zuletzt gearbeitet. WM-Botschafter und Ex-Weltcupsieger Mike Kluge verrät in einem Interview seine Eindrücke über die Strecke, die auch in Richtung WM 2020 weiter angepasst wurde.
Mike, Sie als ehemaliger Weltklasse-Biker wissen, dass die Strecke für die Athleten das Herzstück eines Events ist. Wie sehen Sie denn den Kurs im Bullentäle?
Albstadt ist für die Athleten eine Stress-Strecke. Steil hoch, steil runter und sehr wenig Zeit zum Luftholen. Auch das Material wird auf der Strecke in Albstadt schwer herausgefordert.
Die Perspektive der Athleten ist die eine, die der Zuschauer, vor Ort und am TV, ist eine zweite. Und dann ist da noch der Faktor Sicherheit.
Richtig. Im Vorjahr gab es in Albstadt Regen und es gab drei Passagen, die kaum noch zu kontrollieren waren. Am Red Bull Devil’s Corner, am Albstadt Drop, vor allem aber der Mitas Abbyss führte zu einigen Stürzen, die für nachfolgende Fahrer zu Behinderung führten und zum Teil auch Verletzungsfolgen hatten.
Es gab da einige Kritik. Die Organisatoren haben reagiert und die Passagen neu präpariert. Sie waren vor Ort, wie schätzen Sie die Veränderungen ein?
Die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer sollte an oberster Stelle der Veranstalter, bzw. Streckenbauer stehen. Wir hatten uns gemeinsam mit UCI und mit Trainern im Vorfeld über Streckenänderungen Gedanken gemacht und das Beste wurde soweit umgesetzt. Albstadt ist eine sehr harte Strecke, die konditionell und kräftemäßig alles abverlangt. Die Konzentration muss die ganze Zeit am Anschlag sein, sonst kann es sehr gegebenenfalls sehr schmerzhaft werden.
Ist die Strecke bei trockenen Bedingungen jetzt zu leicht? Fehlt da jetzt der Spaßfaktor und die Herausforderung?
Der Spaßfaktor ist aus meiner Sicht per se größer geworden, die Rennen werden an Geschwindigkeit gewinnen. Es wird mehr Positionskämpfe geben und das macht die Mountainbike-Rennen spannender. Ich mochte es damals auch technisch und nichts war mir zu gefährlich. Aber heute wird nochmal schneller gefahren als damals, die „Schutzausstattung“ ist aber leider nicht mitgewachsen.
Hätten die Streckenbauer das auf andere Art lösen können?
Die Streckenbauer können auf viele Jahre Erfahrungen zurückgreifen und haben die Strecke immer wieder optimiert. Bei Trockenheit wird es sehr schnell werden, es wird im Windschatten gefahren und damit wird dann unweigerlich die Spannung steigen. Ich freue mich auf sehr spannende Wettkämpfe und hätte mir schon in meiner Zeit solche Strecken gewünscht.