Radsport: Die neuen Deutschen Radsport-Meister auf der Straße heißen Lisa Brennauer und Maximilian Schachmann. Damit werden beide ab sofort bei allen Rennen im Meistertrikot zu sehen sein.
Deutsche Meisterschaft der Herren: Bora – hansgrohe dominiert
Schon wieder hat sich Bora – hansgrohe den Deutschen Meistertitel bei den Herren gesichert. Nach Pascal Ackermann und Marcus Burghardt in den beiden Vorjahren, gelang 2019 sogar der Hattrick. Von Anfang an kontrollierte der Rennstall aus Raubling die Veranstaltung. Nach zahlreichen Disqualifikationen – mehr dazu im Absatz darunter – waren kaum noch Fahrer im Rennen. So konnten sich gleich drei Profis von Bora – hansgrohe gemeinsam absetzen. Marcus Burghardt, Maximilian Schachmann und Andreas Schillinger gelang es auf den über 40 verbleibenden Kilometern in einem Dreier-Zeitfahren, die Konkurrenz auf Distanz zu halten. Auch Nils Politt (Katusha – Alpecin) gelang es nicht, noch einmal nach vorn zu springen. So konnte das Trio in schwarz-grün den Deutschen Meistertitel völlig ungefährdet unter sich ausmachen und ihn Maximilian Schachmann überreichen. Immerhin: Damit traf es gewiss nicht den falschen Profi. Schachmann präsentiert sich im Jahr 2019 enorm stark.
🇩🇪 #Nationals
What an amazing picture – 3 #BORAhansgrohe riders on the podium 🥇🥈🥉@MaxSchachmann is our new 🇩🇪 Champion!
Our birthday boy @MBurghardt83 took second & @andi_schilli second.What an incredible performance from our team! We couldn’t be more proud pic.twitter.com/1jZRNf0P6U
— BORA – hansgrohe (@BORAhansgrohe) 30. Juni 2019
Lieber BDR, das war keine Werbung für den Radsport
Wie im Vorfeld schon erwartet wurde, gelang es den Deutschen Meisterschaften am heutigen Sonntag nicht, den Radsport in ein positives Licht zu rücken. Nachdem über Monate hinweg niemand bereit war, das Straßenrennen auszurichten, war der Sachsenring letztendlich die einzige Möglichkeit. Auf Grund einer wenig durchdachten Streckenführung musste eine Sonderregel eingeführt werden. Fahrer, die mehr als zwei Minuten Rückstand auf die Spitze hatten, wurden disqualifiziert und sofort aus dem Rennen genommen. Bei einer solchen Konstellation bestand nämlich die Gefahr, dass sich die Profis bei einem bestimmten Streckenabschnitt begegnen. Um der Unfallgefahr zu entgehen, musste diese Regel notgedrungen eingeführt werden. Für ein besonders spannendes und interessantes Rennen sorgte dieser Umstand jedoch wie erwartet nicht. Will der Radsport in Deutschland in Zukunft auch nur annähernd zurück zur alten Stärke, sind solche Probleme einfach nicht hinnehmbar. Wenigstens gibt es eine positive Nachricht: Bereits jetzt steht fest, dass die Deutschen Straßenradmeisterschaften 2020 in Stuttgart stattfinden.
Deutsche Meisterschaft der Damen: Lisa Brennauer überglücklich
Etwas „normaler“ verlief die Deutsche Meisterschaft bei den Damen. Nach 103 Kilometern triumphierte Lisa Brennauer (WNT – Rotor) im Sprint einer siebenköpfigen Spitzengruppe relativ deutlich vor Lisa Klein (Canyon – SRAM) und Vorjahressiegerin Liane Lippert (Sunweb). Von 74 gestarteten Teilnehmerinnen waren auch bei den Damen auf Grund der Zwei-Minuten-Regel sehr schnell nur noch wenige im Rennen. Am Ende kamen 23 Damen ins Ziel. Aktiv zeigte sich auf hügeligem Terrain besonders Liane Lippert, die für eine recht zeitige Selektion sorgte. Mit Rang drei hinter den beiden Top-Sprinterinnen war sie dann schließlich zufrieden.
Lisa Brennauer:
„Ich bin einfach sprachlos. Das Finale war mir auf den Leib geschneidert. Der Kurs war anspruchsvoll, vor allem der letzte Anstieg vor dem Ziel hat mir gepasst und auch die ständigen Tempoverschärfungen. Danke an mein Team, das heute so perfekt für mich gearbeitet hat, danke an Kathrin Hammes, die im Finale so stark war. Ich hatte mir am Freitag beim Zeitfahren mehr erhofft als den dritten Platz, aber das heute hier ist die Krönung. Seit 2014 habe ich es eigentlich fast immer aufs Podium geschafft. Trotzdem ist es erst mein zweiter Meistertitel auf der Straße. Und ich bin total stolz.“
Team work 👊🏼💙@LinTeutenberg | @LisaBrennauer | @kathrin_hammes 🏆🇩🇪 #RadDM pic.twitter.com/9NllFUKYJC
— WNT-ROTOR Pro Cycling (@WNT_ROTOR) 30. Juni 2019