Radsport: Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) wird die Tour de France 2019 als Vierter in der Gesamtwertung beenden. Dem Deutschen gelang es heute noch Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) zu überholen. Der Sprung aufs Podium war ihm hingegen wegen weniger Sekunden nicht vergönnt. Der Etappensieg ging an Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida).
Viele Ausreißer, wenige Kilometer
Das Wetter meint es in diesem Jahr nicht gut mit der Tour de France. Nachdem gestern bereits die Etappe abgebrochen werden musste, hat das 20. Teilstück eine Kürzung erleiden müssen. Statt von Albertville nach Val Thorens über 130,0 Kilometer, galt es nun nur noch 59,5 Kilometer zu absolvieren. Immerhin blieb der Schlussanstieg im Programm, der alleine 33,4 Kilometer ausmachte. Doch auch das war selbst nach dem Start noch nicht absolut sicher. Gerüchte machten die Runde, dass das Ziel nach unten verlegt werden würde. Glücklicherweise war dies dann aber nicht der Fall. Die Fahrer begannen die Kurzetappe wie erwartet mit Vollgas. Schnell bildete sich eine 29-köpfige Spitzengruppe, unter anderem mit Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida), Ilnur Zakarin (Katusha – Alpecin), dem Schweizer Meister Sébastien Reichenbach (Groupama – FDJ) und dem Deutschen Nils Politt (Katusha – Alpecin).
Jumbo – Visma bläst zum Großangriff
33,4 Kilometer vor dem Ziel begann der Schlussanstieg hinauf nach Val Thorens. Sofort setzte sich der gelbe Zug von Jumbo – Visma an die Spitze des Hauptfeldes. Ziel war vor allem, dass Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) seinen Konkurrenten Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) noch vom Podium stoßen kann. Der Abstand betrug am Start schließlich nur 38 Sekunden. Dafür musste das Tempo von Anfang an hoch sein. Denn bei einem kurzen Anstieg ist der Franzose kaum zu bezwingen. Dadurch konnten die Ausreißer ihren Vorsprung von 2:30 Minuten auch nicht mehr vergrößern. Und die niederländische Mannschaft kam ihrem Ziel deutlich näher. Rund 10,0 Kilometer vor dem Ziel konnte Julian Alaphilipe nicht mehr mitgehen. Der Franzose brach völlig ein und verlor seinen Platz auf dem Podium. Damit wurde der Kampf um Platz drei nur noch zwischen Steven Kruijswijk und Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) entschieden – bei nur 27 Sekunden Unterschied.
Nibali siegt – Buchmann wird starker Gesamtvierter
Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) konnte jedenfalls niemand mehr einholen. Damit endet die Tour de France 2019 für den Italiener doch noch auf eine positive Art und Weise. Dahinter ging es um die Gesamtwertung. Doch Emanuel Buchmann konnte einfach nicht mehr attackieren. Sein österreichischer Edelhelfer Gregor Mühlberger bereitete dessen Angriff zwar perfekt vor, doch der Deutsche hatte vermutlich einfach nicht mehr genügend Power im Köcher. So endet die Tour de France mit dem Gesamtsieg von Egan Bernal (Ineos) vor Teamkollege Geraint Thomas (Ineos) und Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma). Emanuel Buchmann darf sich über einen großartigen vierten Rang freuen. Seit Andreas Klöden und Jan Ullrich war kein deutscher Profi jemals so stark bei einer Tour de France wie Emanuel Buchmann.