Radsport Highlights: Der Radsport stand im September ganz im Zeichen der Vuelta und der Weltmeisterschaft. Viele spannende Rennen sorgten für größten Unterhaltungswert. Drei davon haben wir uns für die Radsport Highlights des Monats ausgesucht.
1) 100 Kilometer Solo von Annemiek van Vleuten
Beim Einzelzeitfahren der Damen zeichnete sich nicht ab, dass die WM 2019 die WM von Annemiek van Vleuten werden würde. Noch nie hat die Niederländerin eine Medaille im Straßenrennen gewonnen und wenige Tage zuvor musste sie als Titelverteidigerin eine herbe Niederlage im Kampf gegen die Uhr einstecken. Statt erneut Gold zu gewinnen, musste sie sich gar nur mit Bronze begnügen. Mit einer ordentlichen Portion Wut und Enttäuschung im Bauch ging sie dann ins Straßenrennen. Bei noch 105 zu fahrenden Kilometern trat sie im Anstieg an, nachdem zuvor ihre Landsfrauen das Feld bereits durch ein enorm hohes Tempo dezimieren konnten. „Viel zu früh“ dachten viele Experten, doch Annemiek van Vleuten sollte nicht wieder eingefangen werden. Erst im Ziel bekamen ihre Konkurrentinnen sie wieder zu Gesicht.
2) Stefan Küng erkämpft sich Bronze im WM-Straßenrennen
Für das WM-Straßenrennen der Herren wurden viele Namen genannt. Die Belgier wollten mit Philippe Gilbert und Remco Evenepoel das Rennen dominieren. Als Hauptkonkurrenten galten ausgerechnet die Nachbarn aus den Niederlanden um Mathieu van der Poel. Auch die Spanier rechneten sich mit Titelverteidiger Alejandro Valverde gute Chancen aus. Doch am Ende sollte niemand von ihnen eine Medaille erhalten. Die Belgier haben ihre Top-Fahrer durch einen Sturz verloren, die Spanier kamen mit den kalten Temperaturen nicht zurecht und Mathieu van der Poel ritt zwar die entscheidende Attacke, brach dann jedoch komplett ein. So durften sich drei Außenseiter über ihre ersten Medaillen bei einer Elite-WM freuen. Mads Pedersen aus Dänemark gewann Gold vor dem Italiener Matteo Trentin und dem Schweizer Stefan Küng.
3) Tadej Pogacar gelingt bei der Vuelta der Rundumschlag
Die Vuelta a Espana 2019 sollte die Rundfahrt der Slowenen werden. Während Primoz Roglic das Rote Trikot gewann, ging der Stern von Nachwuchstalent Tadej Pogacar in Spanien erst so richtig auf. Der 20-Jährige präsentierte sich sowohl im Zeitfahren, als auch in den Bergen als ernsthafter Kandidat für das Podium. Am letzten Tag in den Bergen gelang ihm schließlich die Eroberung von Rang drei. Weit über 30 Kilometer vor dem Ziel ging Tadej Pogacar aus der Deckung und wagte einen Vorstoß. Da ihn sein Landsmann Primoz Roglic ziehen ließ, war es an Movistar und Astana, den Angriff abzuwehren. Doch es gelang nicht. Die beiden Teams waren sich zunächst nicht einig. Später kam es zur Zusammenarbeit, aber Tadej Pogacar war einfach zu stark. Mit seinem dritten Etappensieg bei der Vuelta a Espana eroberte er das Weiße Trikot des besten Jungprofis und Rang drei in der Gesamtwertung.