Radsport: Egal ob Eintagesklassiker oder Grand Tour – in der Saison 2019 gab es sehenswerte Radsport Highlights in allen Bereichen. Besonders die Flandern Rundfahrt, Paris – Roubaix und die Tour de France genießen bei Fans und Profis eine hohe Beliebtheit. Kein Wunder, dass diese drei spannenden Rennen auch unter unseren Top 10 Saisonhighlights zu finden sind.
6) Alberto Bettiol gewinnt in Flandern als krasser Außenseiter
Obwohl Alberto Bettiol den meisten Fans vor dem Start der 103. Ausgabe der Flandern-Rundfahrt ein Begriff war, hätte wohl kaum jemand ernsthaft mit einem Sieg des Italieners gerechnet. Der damals 25-Jährige war schließlich seit einigen Jahren Profi und gewann bis dato noch kein einziges Rennen. Gut mit dabei war er bei einigen Veranstaltungen, doch für einen Sieg sollte es nie reichen. Aber am 7. April 2019 stellte Alberto Bettiol alle in den Schatten. Bei der Ronde van Vlaanderen attackierte er am Oude Kwaremont, riss eine Lücke und zog als Solist bis zur Ziellinie durch.
5) Nils Politt überzeugt in der Hölle des Nordens
Nur eine Woche nach der Flandern-Rundfahrt findet traditionell Paris – Roubaix statt. Liebevoll wird sie die Mutter aller Klassiker genannt, ehrfürchtig die Hölle des Nordens. So oder so lassen sich die Radprofis einer jeden Generation wohl in zwei Hälften aufteilen: Die einen, die Paris – Roubaix lieben und die anderen, die Paris – Roubaix hassen. Zweifelsohne gehört Nils Politt zur ersten Gruppe. 2019 fuhr der Deutsche hier sein bestes Resultat ein. Nach Rang #7 im Vorjahr verpasste er nun den ganz großen Sieg nur knapp. Mit einer offensiven und beherzten Fahrweise konnte sich Nils Politt nur wenige Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit Philippe Gilbert aus einer starken Favoritengruppe lösen. Trotz kilometerlanger Führungsarbeit ließ er sich nicht abschütteln. Lediglich im abschließenden Sprint im Velodrom von Roubaix hatte er dann das Nachsehen.
4) Egan Bernal erobert die Tour im Hagelsturm
Im Alter von erst 22 Jahren gewann Egan Bernal als jüngster Profi in der Nachkriegsgeschichte die Tour de France. Zweifelsohne kann davon die Rede sein, dass der Kolumbianer die Frankreich-Rundfahrt im Sturm erobert hat. Dass auf der entscheidenden Etappe aber tatsächlich ein Hagelsturm eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat, gehört ebenfalls zur Geschichte dieser Tour. Das 19. Teilstück führte die Profis – so war es zumindest vorgesehen – von Saint-Jean-de-Maurienne nach Tignes. Dort ist das Peloton mit dem Fahrrad jedoch nie eingetroffen. Auf Grund eines Hagelsturms musste die Etappe auf dem Gipfel des Col de l’Iseran abgebrochen werden. Im Schlussanstieg sorgten Schlammlawinen für diese ungewöhnliche Maßnahme. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Egan Bernal rund eine Minute vor der Konkurrenz – und gewann auch dadurch die Tour de France.