Velomotion logo Velomotion small logo
Search icon
  • Produktnews
  • Radsport
  • Tests
    • Kompletträder
    • Komponenten
    • Zubehör
  • Ratgeber
    • Kaufberatung
    • Leasing
    • Recht
    • Werkstatt
    • Radreise

KomponentenTests

Donnelly X’plor MSO Gravelreifen im Test: Vielseitiger Spezialist für Schotter

13. Februar 2020 by Caspar Gebel

Test: Der Reifen des US-Anbieters Donnelly ist hinsichtlich Profil und Dimensionierung ein echter Gravel-Pneu – was aber eher für große Vielseitigkeit steht, denn der Reifen überzeugt auf der Straße wie auf Naturwegen mit unterschiedlichsten Untergründen. Dazu kommen ein paar Besonderheiten, die die Freunde der jungen Rennrad-Gattung überzeugen dürften.

Reifen unter dem Namen Donnelly gibt es erst seit knapp drei Jahren. Sieben Jahre lang fertigte das Unternehmen unter dem lizensierten Namen Clément vorwiegenden Querfeldein- und Rennradreifen, dann ging der traditionsreiche Markenname wieder an seinen Inhaber Pirelli zurück. Die nun mit neuem Donnelly-Markenlogo versehenen Produkte haben sich jedoch kaum geändert, abgesehen davon, dass mit dem Gravel-Boom neue Modelle dazugekommen sind, außerdem Carbonrahmen für Crossräder und Gravel-Bikes. „Adventure tires“ nennen die Amerikaner ihre Pneus für Naturstraßen und gemäßigtes Gelände. Die meisten davon verfügen über kleine, dicht stehende Profilblöcke und eine Lauffläche mit geringem Negativ-Anteil; damit sehen sie eher wie Trekkingrad-Reifen aus als wie solche, die man vom Crossrad her kennt. Klar, denn sie müssen ja auch keine schlammigen Offroad-Pisten verdauen, sondern sollen über Asphalt und Straßen mit lockerem Untergrund rollen – die berühmten „Gravel roads“ eben.

Unbeeindruckt walzt der Donnelly über alles Mögliche hinweg.
Der Faltreifen gefällt nicht zuletzt aufgrund seiner Farbe.
Das Profil ist griffig, rollt aber dennoch gut.


Donnelly stellte uns das Erfolgsmodell X’plor mit sandfarbener Skinwall-Seitenwand zur Verfügung, das in diversen Größen angeboten wird – vom 30 mm schmalen CDG mit Fischgrät-Lauffläche bis zum 50 mm breiten 650B-Pneu, dessen Profil dem unserer Tubeless-Ausführung entspricht. Letztere ist auf „ambitious adventures“ über wechselnden Untergrund ausgelegt; Schotterstraßen, Trails, Asphalt und Pflastersteine sind damit laut Donnelly-Homepage gemeint. In der Theorie also ein veritabler Alleskönner, in 40 mm Breite dabei gerade noch kompatibel mit konventionellem Material: Ein breiterer Reifen würde nicht mehr in den Hinterbau des Crossers passen, der als Testrad dient, und auch die Felgen mit 18 mm Innenmaß wären dann nicht mehr ideal. Dass der Reifen andererseits gegenüber schmaleren Modellen Vorzüge hat, lässt sich schon an seiner Seitenwand ablesen: 2,4 bar beträgt der offizielle Mindestdruck, was für hohen Komfort spricht. Und dank seines großen Volumens sollte der Reifen auch bei geringem Druck nicht zum Durchschlagen neigen.

Überraschung: Sogar mit der Minipumpe lässt sich der Schlauchlosreifen befüllen.
Auch „trocken“ hält der Donnelly lange dicht.

An der Waage hängt der X’plor mit 500 Gramm, ist also nicht superleicht; dafür verspricht sein Hersteller hohen Pannenschutz. Darauf deutet auch die Montage hin, denn der recht steife Reifen lässt sich nicht einfach so mit den Daumen ins Felgenbett drücken – erst als der Reifenheber angesetzt wird, klappt es. Ist er einmal drin, gibt es eine Überraschung: Der Donnelly sitzt so eng, dass er mit der Minipumpe befüllt werden kann; zum Abdichten ist kein hoher Druck aus dem Kompressor nötig. Bei 3 bar ist er 39 mm breit, also minimal schmaler als angegeben – auf einer echten Gravel-Felge mit größere Maulweite dürfte er etwas breiter als das Nennmaß sein.



Wird die Luft zum Einfüllen des Dichtmittels wieder abgelassen, behält der Reifen seine Form und seinen festen Sitz im Felgenbett. Das sind gute Nachrichten für Radfahrer, die mit dem X’plor lange Touren fahren – sollten sie einen Defekt haben, der mit komplettem Luftverlust einhergeht, muss nicht gleich der ADFC gerufen werden.

Wir nehmen den X’plor beim Wort und machen uns mit 2,5 bar auf den Weg, also nah am Mindestdruck. Dennoch ist der Reifen weit davon entfernt, mit dem Gesamtgewicht um 87 Kilo überfordert zu sein. Bei hoher Tretfrequenz wippt er minimal, und durchschlagen tut er auch bei quer liegenden, hohen Wurzeln nicht. Im Vergleich mit einem 35er erlaubt der Donnelly (der rund 5 mm höher baut als jener) eine passive Fahrweise – einfach sitzenbleiben und treten, komme, was da wolle. Was in unserem Fall heißt: Asphalt, Waldwege mit festem, kiesigem Belag, Wege mit lockerem, scharfkantigen Schotter, Schlaglöcher variierender Tiefe und dazu eine Prise tiefe, sandige Reitwege. Außerdem eine schlammige Pfütze an einem Abzweig, die mit leichter Schräglage gefahren wird und verdeutlicht, dass der Kurvengrip dank der großen Schulterstollen ziemlich gut ist, auch wenn die nächsten paar dutzend Meter nur so die Schlammklümpchen fliegen.



Das enge Profil des Laufstreifens sorgt für gute Rolleigenschaften.
Der Pneu ist auf einer Felge mit 18 mm Innenmaß knapp 40 mm breit.

Die aufgezählten Beläge nimmt der 40er Reifen stoisch und unbeeindruckt hin. Mit dem geringen Druck ist er natürlich kein ausgesprochener Leichtläufer, dafür aber dank 120-tpi-Karkasse recht geschmeidig, angenehm komfortabel und sehr schluckfreudig. Auch größere Brocken auf der Fahrbahn können überrollt werden; alles bis 1 cm Kantenlänge ist dabei kaum spürbar. Unsicherheit kommt auch bei lockerem Untergrund nicht auf; beim Beschleunigen (und) im Wiegetritt zeigt sich jedoch der Nachteil des geringen Drucks: Der Reifen wirkt schwammig und träge und verformt sich sichtbar, wenn das Rad unterm Fahrer bewegt wird. Flotte Antritte sind in diesem Set-up nicht drin, doch das lässt sich ja ändern: Für eine Asphalt-Tour mit minimalem Waldweg-Anteil belüften wir den Donnelly mit 3,2 bar. Gar nicht so viel mehr also, doch die Wirkung ist groß: Der Reifen rollt spürbar leichter und zeigt sich an Steilstücken im Wiegetritt deutlich agiler. Starke Schräglage ist kein Problem; der Donnelly haftet gut und liegt satt auf der Straße. Das große Volumen führt aber dazu, dass das Rad bei gleicher Kurvengeschwindigkeit stärker „abgewinkelt“ werden muss. Erwartungsgemäß bringt der höhere Druck mit sich, dass sich der Reifen etwas härter fährt; unkomfortabel ist er dabei noch lange nicht. Und auch wenn es geschmeidigere Gravel-Reifen gibt – ob diese ebenso solide und pannenfest sind wie der X’plor MSO, ist eine andere Frage.



Fazit: Donnelly X’plor MSO

Pro

  • Luftdichter Sitz
  • Auf unterschiedlichem Terrain sicher und komfortabel
  • Niedriger Minimaldruck
  • Bei höherem Druck schnell für seine Breite
  • In unterschiedlichen Dimensionen erhältlich

Contra

  • Nicht sehr leicht
  • Recht teuer

Fakten

Produktjahr2019
Preis65 €
Web www.donnellycycling.com
Als Gravel-Spezialist ist der Donnelly X’plor MSO ein Allrounder: Er kommt mit unterschiedlichsten Untergründen zurecht und lässt sich per Luftdruck von griffig/komfortabel bis direkt/schnell abstimmen. Der enge, dichte Sitz auf der Felge gibt Sicherheit, falls es unterwegs zu starkem Luftverlust kommen sollte. Das etwas höhere Gewicht ist wohl dem Pannenschutz geschuldet und daher akzeptabel. Alles in allem ist dies ein sehr empfehlenswerter Reifen, der freilich recht teuer ist.
Stichworte:Gravelgravelmonat20Gravelreifen

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

Mahle M40

Mahle M40 Antriebssystem im Test: Kampfansage an Bosch und Co!

Alltags-Rennrad mit modernisiertem Rahmen: Bulls Daily Grinder 3

Modernste Schutztechnologien mit spielerischem Ansatz : Puky Sparky, der Kinderhelm, der mitwächst

Ritchey WCS Trail Python

Ritchey WCS Trail Python im Test: Exotischer Griff für große Hände

Ein E-Bike für jeden Anlass: Das neue Focus Aventura²

Moderne Standards, günstigere Preise: Focus Atlas 2026

Oury V2

Oury V2 Lock-On im Test: Kultiges Design trifft auf Top-Performance

Citec 3000 S Aero DB: Gewinne einen von zwei Highend-Alulaufrädsätzen!

DMR Deathgrip 2

DMR Deathgrip 2 im Test: Kultgriff 2.0?

Futuristische high-end Taschen: Bikepackingtaschen von Cyclite

Bulls Copperhead Evo AM 2

Das Bulls Copperhead EVO AM 2 im Test: Alltag trifft Trail-Performance

Preis-Leistungs-starkes Carbon-Bike: KTM Gravelator Elite

SDG Thrice

SDG Thrice im Test: Leicht, bunt, günstig

Die Giant STP Serie für junge Rider

Drei Modelle mit größenoptimiertem Design für Trail, Dirt, Pumptrack und Bikepark: Die Giant STP Serie für junge Rider

Ähnliche Beiträge

  • Komponenten: Test: WTB Nano 2.1 Reifen – Zwischen XC und Gravel+
  • Modernstes Modell vom legendären Hersteller: Selle San Marco Shortfit 2.0 3D Racing
  • Gravel-Radsatz mit innovativer Technik: Test Citec 8000 GR Gravel DB
  • Leichter Gravel-Radsatz mit dem Fokus auf Robustheit: Test Crankbrothers Synthesis Gravel Carbon
  • Leichter Gravel-Radsatz mit schönem Klang: Test Hunt 35 Carbon Gravel
  • Velomotion Team
  • Mediafacts
  • Impressum
  • Datenschutz/ DSGVO

© 2025 · Velomotion GmbH