Radsport: Der Tour-Sieg von Jan Ullrich, die Zeitfahr-WM-Titel von Tony Martin und die Erfolge bei Monumenten von John Degenkolb – sie sind unvergessen. Damit Deutschland im Radsport weiterhin erfolgreich bleibt, muss die Nachwuchsförderung optimiert werden. Genau darum will sich die German Cycling Academy kümmern.
Die German Cycling Academy scoutet Talente
Deutschland ist eine Sport-Macht. In zahlreichen Disziplinen gehört die Bundesrepublik seit Jahrzehnten zur Weltspitze. Auch im Radsport sorgen regelmäßige Erfolge – ganz egal ob auf der Straße, auf der Bahn oder im Gelände – für großartige Unterhaltung bei den Fans. Dennoch war die Begeisterung für den Radsport in unserem Land insgesamt schon einmal deutlich größer. Damit wir dort wieder hinkommen, wurde die German Cycling Academy ins Leben gerufen. Unterstützt durch den Bund Deutscher Radfahrer versucht sie mit einem digitalen Indoorcycling-Programm Talente zu entdecken und zu fördern. Dabei wird das Scouting auf ein ganz neues Level hochgefahren. Denn jeder Interessierte und jede Interessierte kann an den Wettbewerben teilnehmen – und zwar ganz bequem von Zuhause aus. Dafür verantwortlich zeigt sich Headcoach Tim Böhme, der selbst 20 Jahre lang als Mountainbike-Profi unterwegs war.
Tim Böhme:
„Wir suchen den Next German Cycling Star, denn wir wissen um die Bedeutung von sportlichen Vorbildern für die Jugend.“
Zwift vereinfacht die Suche nach Talenten
Jugendarbeit spielt in allen Sportarten eine wichtige Rolle. Um in Deutschland Fußballprofi zu werden, müssen die Kinder bereits früh in Vereine und dort ihr Talent unter Beweis stellen. Werden sie entdeckt, geht es Schritt für Schritt nach oben. In amerikanischen Sportarten läuft alles über die High School und das College. Überall spielen Scouts eine wichtige Rolle. Schwieriger gestaltet sich die Suche nach Talenten im Radsport – bis jetzt. Denn durch die Indoor Cycling App Zwift können sich Kinder und Jugendliche nun selbst der Öffentlichkeit präsentieren. Was Youtube für angehende Musikstars ist, könnte Zwift also künftig für die kommenden Radprofis sein.
Tim Böhme:
„Bei der GCA kann jeder mitmachen, der einen Zwift-Account hat. Wir treffen uns drei Mal in der Woche zu gemeinsamen Ausfahrten und Trainings-Workouts im digitalen Raum. Es ist eigentlich wie beim normalen Fahren draußen, nur dass man hier auf seiner Rolle oder Smarttrainer sitzt und sich real in einer virtuellen Welt zum Radfahren trifft.“
Der digitale Radsport ist eine neue Sportart
Dass Indoor Cycling nicht nur für die Teilnehmer spannend ist, haben wir bei der Bahnrad-WM im Berliner Velodrom gesehen. Ende Februar sind dort die sechs Finalisten bzw. Finalistinnen live vor Ort gegeneinander angetreten. Ebenso mit dabei waren auf der digitalen Rennstrecke zahlreiche Teilnehmer von Zuhause. Übertragen wurde das Rennen live auf dem großen Bildschirm im Radstadion – und natürlich per Livestream im Internet. Parallel zum Talente-Scouting funktioniert Indoor Cycling also auch als eigenständiger eSport und damit als völlig neu ins Leben gerufene Sportart.
Tim Böhme:
„Mit dem Indoor e-Cycling entwickelt sich gerade eine ganz neue Raddisziplin, die wir mit der GCA für den BDR mitgestalten wollen. Das ist super spannend, da noch niemand genau weiß, wo es hingeht. Das Indoor-e-Cyclng bringt alles mit, was auch Zuschauer und Fans begeistern könnte: Action, Spannung, spektakuläre Bilder. So könnte es einen ähnlichen Effekt geben, wie beim E-Sport auch schon. Fakt ist, es ist aber auch nur eine weitere Raddisziplin und steht nicht in Konkurrenz zu anderen Radsportdisziplinen wie Rennradfahren oder Mountainbiken.“