Kurznews: Die letzten Wochen haben in unserem Leben einiges auf den Kopf gestellt. Auch der Stellenwert des Fahrrads wurde in der Gesellschaft als schlagendes Argument für den gesunden Individualverkehr neu definiert. Damit, dass das Fahrrad im April nun aber auch das in Deutschland heißgeliebte Auto in den Google Trends hinter sich lässt, hätte aber wohl niemand gerechnet.
Fahrradhandel zwischen Boom und Depression
Das Frühjahr ist für den deutschen Fahrradhandel ein Wechselbad der Gefühle. Auf die Umsatzsteigerungen von Anfang März folgte der Lockdown. Dann kam die Explosion im Online-Handel und spätestens seit der Wiedereröffnung am 20. April auch im stationären Handel. Diese auch vom guten Wetter unterstützte Wiederentdeckung der Liebe zum Fahrrad hat im April auch Spuren in den Suchtrends der Online-Suchmaschine Google hinterlassen. Die Google Trends zeigen: Erstmals tippten die Deutschen häufiger „Fahrrad“ als „Auto“ in die Suchmaske ein.
Traumwerte in den Google Suchtrends
Die Skala für die Wertermittlung in den Google-Trends reicht von 0 (keine ausreichende Datenlage für den Suchbegriff) bis 100 (maximale Beliebtheit des Suchbegriffs). Schon am Osterwochenende vom 10.-13. April rangierte das Fahrrad in den Suchtrends hierzulande erstmals vor dem Auto. Am beliebtesten war de Suchbegriff jedoch am 19. und 26. April jeweils mit dem Fabelwert von 98. Interessant: Besonders häufig suchten die Deutschen nach „Fahrrad kaufen“ oder benannten gleich die einschlägigen Händler.
Das Fahrrad läuft dem Toilettenpapier den Rang ab
Der Trend zum Fahrrad täuscht also tatsächlich nicht. Das bestätigt auch ZEG-Chef Georg Honkomp in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung: „Wir sind jetzt so sehr belastet, dass wir abends todmüde in die Betten fallen und morgens trotzdem gleich wieder in den Hamsterkäfig steigen […] Unsere Fahrräder und vor allem die E-Bikes haben scheinbar das Toilettenpapier als Produkt der Begierde abgelöst.“