Radsport Highlights: Im Jahr 2017 fand der Giro d’Italia zum 100. Mal statt. Beim Gesamtsieg von Tom Dumoulin bekamen die Zuschauer ausgerechnet zum großen Jubiläum eine der spannendsten Grand Tours aller Zeiten zu sehen.
Dumoulin vollendet seine Transformation
Bis zur Saison 2015 hätte wohl kaum ein Radsportfan Tom Dumoulin einen Sieg bei einer Grand Tour zugetraut. Als er bei der Vuelta a Espana dann jedoch auf Rang sechs fuhr, erkannten sie, dass der Niederländer seine Ankündigung ernst nahm. Der Top-Zeitfahrer wollte endlich auch in den Bergen überzeugen. Er speckte ab, trainierte das Bergfahren und behielt seine Zeitfahr-Stärke. Nach einer wahren Seuchen-Saison sollte 2017 sein großes Jahr werden. Das Ziel: Der 100. Giro d’Italia. Tom Dumoulin kam tatsächlich in Rosa gekleidet in Mailand an, musste dafür jedoch bis zum Schluss zittern. Stoppen konnte ihn nicht einmal eine ungewollte Toilettenpause. Letztendlich triumphiert der damals 26-jährige Mann aus Maastricht mit einem Vorsprung von nur 31 Sekunden auf Nairo Quintana und 40 Sekunden auf Vincenzo Nibali.
Der Giro bekommt sein perfektes Jubiläum
Für viele Zuschauer ist der Giro d’Italia – ungeachtet der größeren allgemeinen Popularität der Tour de France – die beste Rundfahrt der Saison. Das Wetter ist unvorhersehbar, die Landschaften sind wunderschön und die Fahrer kommen in Topform an den Start. Kein Wunder, dass vor allem beim 100. Giro d’Italia die Motivation groß war, die „Mission Rosa“ erfolgreich zu bestreiten. Schon an Tag #1 bekamen die Fans ein Highlight zu bestaunen, als sich der Österreicher Lukas Pöstlberger mit einer späten Attacke vor den Sprintern über die Ziellinie retten konnte. Spannender wurde es dann nur noch in den Bergen, als Nairo Quintana wie der Stärkste im Peloton aussah und Vincenzo Nibali immer besser in Form kam. Doch Tom Dumoulin ließ sich davon nicht beeindrucken. Völlig cool holte er sich erst einen Tag vor Schluss die Maglia Rosa zurück – und schließlich den Gesamtsieg.