Radsport Highlights: Chris Froome hat den Giro d’Italia 2018 gewonnen. Dieses Ergebnis war wenig überraschend. Doch wie es zustande kam, beeindruckte alle. Entscheidend war die 18. Etappe – genau heute vor zwei Jahren.
Froome stand mit dem Rücken zur Wand
Als Chris Froome seinen Start beim Giro d’Italia 2018 ankündigte, waren sich die Fans nahezu einig: Der Gesamtsieg kann nur über den Briten gehen. Schließlich gewann der Sky-Profi die Tour de France in den vergangenen fünf Jahren viermal. Auch bei der Vuelta a Espana triumphierte er zweimal. Nun sollte es also auch der Giro d’Italia sein. Doch es lief alles andere als gut für ihn. Nach 18 Etappen lag er in der Gesamtwertung 3:22 Minuten hinter Leader Simon Yates sogar nur auf Rang vier. Mit etwas Glück könnte er vielleicht noch auf das Podium hüpfen. Aber der Gesamtsieg? Der Schien nicht mehr erreichbar zu sein. Viel zu stark war Simon Yates in den Wochen zuvor und ungewohnt schwach präsentierte sich Chris Froome. Doch genau diese beiden Aspekte sollten sich an jenem 25. Mai 2018 umkehren.
Yates bricht ein
Auf dem Weg nach Bardonecchia musste schon zur Etappenmitte der Colle delle Finestre gemeistert werden. Da es danach noch 80 Kilometer ins Ziel ging und sich Leader Simon Yates derart souverän präsentieren konnte, war mit einer so zeitigen Attacke von niemandem zu rechnen. Doch genau das machte sich die Mannschaft Sky zum Vorteil. Mit einem horrenden Tempo bretterte die britische Mannschaft in den Schotter-Abschnitt hinein. Das Feld zerfiel ins eine Einzelteile. Als Chris Froome dann selbst attackierte, war Simon Yates schon distanziert. Die Konkurrenz versuchte sich zu formieren, doch die Verfolgergruppe, bestehend aus Tom Dumoulin, Richard Carapaz, Miguel Angel Lopez und Thibaut Pinot war sich nicht einig. Denn als Titelverteidiger befand sich Dumoulin in der besten Position. Er musste die meiste Arbeit allein verrichten. Derweil stritten sich Lopez und Carapaz um die Nachwuchswertung. So konnte Froome an diesem Tag über drei Minuten herausholen – und den Giro doch noch gewinnen.