Radsport: Was für ein Rennen! Jakob Fuglsang hat die Lombardei-Rundfahrt gewonnen – und wie. Der Däne ließ George Bennett kurz vor dem Ziel stehen. Remco Evenepoel hingegen kam in einer Abfahrt zu Fall und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Il Lombardia im Hochsommer
Das „Rennen der fallenden Blätter“ musste in diesem Jahr vorverlegt werden. Statt am 10. Oktober, wurde die 114. Lombardei-Rundfahrt nun Mitte August ausgetragen. Dies sorgte für einige Veränderungen. Denn anstatt der eigentlich kühlen Temperaturen im Herbst, mussten die Fahrer heute mit der Hitze im Hochsommer klarkommen. Wegen des parallel stattfindenden Critérium du Dauphiné fehlten außerdem einige namhafte Profis. Die geringen Streckenänderungen hingegen sollten eher weniger ins Gewicht fallen, da die bekannten Anstiege allesamt erhalten blieben. Von Bergamo bis nach Como waren 231,0 Kilometer zurückzulegen. Unterwegs sollten wie üblich der Colle Gallo, der Colle Brianza, die Madonna del Ghisallo, der Colma de Sormano, der Civiglio und viele weitere Anstiege für Spannung sorgen. Auch wenn zunächst eine Ausreißergruppe das Renngeschehen prägte, übernahmen sehr schnell die Favoriten das Kommando. Für ihre Leader, Alexandre Vlasov (Astana) und Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step), machten die Helfer das Rennen schwer.
Evenepoel stürzt schwer
Zu einer Schrecksekunde kam es dann rund 45 Kilometer vor dem Ziel. In einer Abfahrt verlor Remco Evenepoel die Kontrolle über sein Rad. Er stürzte eine Brücke hinab und blieb dort minutenlang liegen, bis die Rettungskräfte kamen. Die Bergung war auf Grund der schwierigen Lage nicht einfach. Doch glücklicherweise erhielten die Eurosport-Kommentatoren recht schnell die Information, dass der junge Belgier bei Bewusstsein ist. Genauere Informationen liegen uns bis dato aber noch nicht vor.
Fuglsang lässt Bennett stehen
Die Mannschaften Astana und Trek – Segafredo bestimmten derweil den sportlichen Teil der Lombardei-Rundfahrt. Mit Vincenzo Nibali, Giulio Giccone und dem Vorjahressieger Bauke Mollema war Tre – Segafredo dreifach vorn vertreten. Astana hatte mit Jakob Fuglsang und Alexandr Vlasov zwei Mann mit dabei. Etwa 20,0 Kilometer vor dem Ziel gelang der kasachischen Equipe eine weitere Selektion. Den beiden Profis in Cyan konnte nur noch George Bennett (Jumbo – Visma) folgen. Doch auch für den Neuseeländer war es irgendwann vorbei. 6,3 Kilometer vor dem Ziel setzte Jakob Fuglsang seinen großen Angriff. Der Däne ließ George Bennett stehen – und ließ sich nicht mehr einfangen.
🇩🇰@jakob_fuglsang of 🇰🇿@AstanaTeam wins 🇮🇹@Il_Lombardia #ILombardia (📺@lachainelequipe) pic.twitter.com/d9a7iHcCJ2
— World Cycling Stats (@wcsbike) August 15, 2020