Radsport: Andrea Bagioli hat den Auftakt der Tour de l’Ain gewonnen. Der Italiener ist damit auch Gesamtführender. Die kommenden beiden Tage werden im Bezug auf die Gesamtwertung entscheidend sein. Unter anderem gilt es den bekannten Grand Colombier zu bezwingen.
Bagioli siegt vor Roglic
Mit der Tour de l’Ain geht es für viele Teilnehmer der kommenden Tour de France erneut um den Formgewinn. Auf dem ersten Teilstück galt es 139,5 Kilometer von Montréal-La-Cluse nach Ceyzériat zu absolvieren. Trotz der welligen Etappe mit insgesamt vier Bergwertungen der vierten Kategorie sollte am Ende eine große Gruppe zeitgleich ankommen. Auch eine 800 Meter lange Rampe mit durchschnittlich 6,8 Prozent und eine Attacke von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) kurz vor dem Ziel konnte den Sprint letztlich nicht verhindern. Ganz vorn zeigten sich dennoch keine klassischen Sprinter. Der Italiener Andrea Bagioli (Deceuninck – Quick-Step) gewann knapp vor dem Slowenen Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und dem Schweizer Stefan Bissegger (Schweizer Nationalteam). Tom Dumoulin (Jumbo – Visma) zog den Sprint für seinen Teamkollegen an und wurde dennoch starker Vierter. Für Etappensieger Andrea Bagioli ist der Erfolg der wohl bislang größte in seiner Karriere. Der erst 21-Jährige gewann im Vorjahr aber bereits die Piccolo Giro di Lombardia und deutete seine Fähigkeiten an.
Der Grand Colombier bringt die Entscheidung
1984 noch unter dem Namen Prix de l’Amitié fand dieses französische Mehretappenrennen zum ersten Mal statt. In Tour de l’Ain umbenannt wurde die Veranstaltung erst fünf Jahre später. Da die Rundfahrt früher im August ausgetragen wurde, konnten sich die Fahrer hier im Departement Ain nicht auf die Tour de France vorbereiten. Seit 2018 findet die Tour de l’Ain aber im Mai statt – eigentlich. Denn durch die Corona-Pandemie hat sich der Termin in dieser Saison nun wieder in den August verschoben. Fester Bestandteil ist der Grand Colombier, welcher vielen Fans auch von der Tour de France bekannt sein dürfte. In diesem harten Anstieg wird der Kampf um die Gesamtwertung meist entschieden.
Ineos vs. Jumbo – Visma?
Bislang einziger deutscher Sieger war im Jahr 2008 Linus Gerdemann. Im Vorjahr, sowie 2017, gewann Thibaut Pinot (Groupama – FDJ). Der Franzose ist diesmal jedoch nicht mit dabei. Als Favoriten gelten vor allem die Teams Ineos und Jumbo – Visma. Sie werden sich morgen auf dem Weg nach Lélex Monts-Jura und eben am Sonntag hinauf zum Grand Colombier beweisen müssen. Egan Bernal, Chris Froome und Geraint Thomas auf der einen Seite und Primoz Roglic, Steven Kruijswijk und Tom Dumoulin auf der anderen Seite könnten uns dabei schon einen Vorgeschmack auf die kommende Tour de France geben.
🇫🇷 #TourdelAin@rogla sprints to 2nd in the first stage of @tourdelain 💪🏻🥈 pic.twitter.com/6hkSL1pDJz
— Team Jumbo-Visma cycling (@JumboVismaRoad) August 7, 2020