Radsport: Auf der ersten Etappe der Tour de Pologne ist es wenige Meter vor der Ziellinie zu einem Horror-Sturz gekommen. Aktuell ist noch unklar, wie es den gestürzten Profis geht. Am heftigsten erwischt hat es wohl Fabio Jakobsen.
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Update (19:50 MESZ): Offiziell noch unbestätigten Berichten zufolge sollen sich Fabio Jakobsen und der namentlich unbekannte Fotograf in einem kritischen Zustand befinden. Es ist sogar die Rede davon, dass Fabio Jakobsen in ein künstliches Koma versetzt wurde. Privataufnahmen eines Zuschauers zeigen, dass der Niederländer während des Sturzes seinen Helm verlor. Außerdem haben die Organisatoren Fabio Jakobsen den Sieg anerkannt und Dylan Groenewegen aus dem Rennen genommen.
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Fabio Jakobsen stürzt nach Manöver von Dylan Groenewegen
Genau einen Monat später als ursprünglich geplant findet die Tour de Pologne nun doch statt. Der Aufgalopp sollte heute nach 195,8 Kilometern von Chorzów nach Katowice in einem Massensprint enden. Doch was dann geschah, wollte niemand sehen – und das ausgerechnet am Todestag von Bjorg Lambrecht. Nur wenige Meter vor der Ziellinie kam es bei Höchstgeschwindigkeit zu einem absoluten Horror-Sturz. Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma) befand sich auf Siegkurs, als er immer weiter auf die rechte Fahrbahnseite drängte. Dort konnte Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) nicht mehr ausweichen. Der Niederländische Meister prallte gegen die Absperrgitter, in einen dahinter stehenden Fotografen und gegen den Zielbogen. Anschließend schleuderte es Teile der Absperrung zurück auf die Straße, so dass weitere Fahrer zu Fall kamen, unter anderem auch – unter Vorbehalt – Etappensieger Dylan Groenewegen. Wie es den Beteiligten geht, ist bist dato noch unklar.
¡Terrible final! Muy accidentado, esperamos que el corredor esté bien en este mal cierre de carrera.
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— Señal Deportes (@SenalDeportes) August 5, 2020
Blick aufs Sportliche: Etappen #3 und #4 sind entscheidend
Nach dem schlimmen Sturz heute in Katowice ist es nicht ganz einfach zur Tagesordnung überzugehen. Dennoch möchten wir einen Blick auf die Polen-Rundfahrt werfen. Morgen dürfte es in Zabrze zu einer weiteren Sprintentscheidung kommen. Auf der dritten und vierten Etappe müssen sich jedoch dann all diejenigen zeigen, welche die Gesamtwertung der Polen-Rundfahrt gewinnen möchten. Dann nämlich wird es wellig und die Ziellinie können nur echte Puncheur oder Kletterer zuerst erreichen. Seinen Titel nicht verteidigen wird Vorjahressieger Pavel Sivakov. Der Russe wurde von seiner Mannschaft Ineos nicht nominiert. In diesem Jahr setzt die britische Equipe in Polen auf Richard Carapaz. Mit Jakob Fuglsang (Astana), Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), Remco Evenepoel (Deceuninck – Quick-Step), Simon Yates (Mitchelton – Scott) und Tim Wellens (Lotto – Soudal) hat er jedoch starke Konkurrenz. Die Tour de Pologne endet am Sonntag nach fünf Etappen in Kraków – dann vermutlich erneut mit einem Massensprint.