Radsport: Die Tour de France 2020 geht in die entscheidende Phase. Auf der 16. Etappe kämpfen die Ausreißer wohl um den Tagessieg. Dahinter gilt es für die Klassementfahrer, bloß keine Zeit zu verlieren.
Ein Ausreißer jubelt in Villard-de-Lans
Wintersportfans aufgepasst! Morgen erreicht der Tross der Tour de France mit Villard-de-Lans ein bekanntes Skigebiet. Für die Profis geht es auf dem 164,0 Kilometer langen Teilstück nach dem Start in La Tour-du-Pin aber länger bergauf als bergab. Vor dem Schlussanstieg gilt es vier Bergwertungen zu absolvieren. Obwohl die Anstiege alle nicht besonders schwierig sind, ist diese Etappe kein einfacher Auftakt in die dritte Tour-Woche. Das ständige Auf und Ab und das unrhythmische Ende wird einigen Fahrern Probleme bereiten. Wer von den Favoriten in der Gesamtwertung schon einen Rückstand zu verdauen hat, könnte bereits am Montée de Saint-Nizier-du-Moucherotte eine Attacke wagen. Bleibt das Team Jumbo – Visma so souverän wie bisher, scheint eine frühe Flucht für gefährliche Profis jedoch fast aussichtslos zu sein. Lohnen könnte sich allerdings das Springen in die erste Ausreißergruppe des Tages. Denn eine erfolgreiche Flucht scheint heute durchaus realistisch zu sein.
Highlights der 16. Etappe der Tour de France 2020
- 13:05 Neutraler Start in La Tour-du-Pin
- 13:20 Scharfer Start in La Tour-du-Pin
- 151,5 km vor dem Ziel: Bergwertung Kat. 4, Côte de Virieu (2,3 km à 6,8 %)
- 119,5 km vor dem Ziel: Zwischensprint in Saint-Joseph-de-Rivière
- 97,5 km vor dem Ziel: Bergwertung Kat. 2, Col de Porte (7,4 km à 6,8 %)
- 69,5 km vor dem Ziel: Bergwertung Kat. 2, Côte de Revel (6,0 km à 8,0 %)
- 20,5 km vor dem Ziel: Bergwertung Kat. 1 & Bonussprint, Montée de Saint-Nizier-du-Moucherotte (11,1 km à 6,5 %)
- Zielankunft und Bergwertung Kat. 3 in Villard-de-Lans/Côte 2000 (2,2 km à 6,5 %) nach 164,0 Kilometern
Velomotion-Prognose: Starke Puncheur gehen in die Gruppe
Die Liste der potentiellen Etappensieger für die 16. Etappe der Tour de France ist lang. Das Profil ist selektiv, aber nicht zu schwer. Somit können neben den Bergfahrern und Klassementfahrern auch die Puncheur gewinnen. Wahrscheinlich ist, dass sich früh eine große und stark besetzte Ausreißergruppe bildet, welche von Jumbo – Visma nicht gejagt wird. Schließlich stehen an den kommenden beiden Tagen deutlich härtere Bergetappen auf dem Programm. Dies lässt uns auch zum Schluss kommen, dass all diejenigen, welche das Bergtrikot gewinnen möchten und vor allem im Hochgebirge ihre Stärken haben, morgen noch nicht in die Gruppe gehen. Als Gesamt-19. mit über 4 Minuten Rückstand stellt Pello Bilbao (Bahrain – McLaren) keine Gefahr für das Podium dar. Zugleich kann er seiner Mannschaft in der Teamwertung helfen und die Etappe im Uphill-Sprint gewinnen. Duellieren muss er sich vielleicht mit Profis aus der Mannschaft Ineos und selbstverständlich mit Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und Marc Hirschi (Sunweb). Auch Ausreißer-King Thomas De Gendt wird sich morgen zeigen.
☆☆☆ Pello Bilbao
* * Michal Kwiatkowski, Julian Alaphilippe
* Marc Hirschi, Alexey Lutsenko, Thomas De Gendt