Radsport: Primoz Roglic hat direkt zum Auftakt der Vuelta a Espana ein Statement gesetzt. Der Slowene gewann die erste Etappe und übernimmt damit sofort das Rote Trikot.
Ausreißergruppe mit Jasha Sütterlin
Sehr ungewohnt startete am heutigen Dienstag die Vuelta a Espana. Viel Zeit zum Einrollen hatten die 176 Teilnehmer nicht. Auf der 173 Kilometer langen Etappe von Irun nach Arrate galt es direkt vier kategorisierte Berge zu meistern. Mit dem Alto de Arrate wurde der Gipfel des letzten Anstiegs nur 2,5 Kilometer vor dem Ziel überquert. Da das Teilstück also für die Sprinter nicht geeignet war, sahen die Ausreißer ihre Chance gekommen. Remi Cavagna (Deceuninck – Quick-Step), Jasha Sütterlin (Sunweb), Quentin Jauregui (AG2R La Mondiale), Tim Wellens (Lotto – Soudal) und Jetse Bol (Burgos – BH) konnten zumindest kurzzeitig von einem Erfolg träumen. Doch das Hauptfeld wollte den Tagessieg nicht so einfach herschenken und holte die fünf Flüchtigen rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder ein.
Chris Froome ist noch längst nicht der Alte
Das Team Ineos übernahm das Kommando. Und die Frage, ob Chris Froome oder Richard Carapaz als Kapitän die Vuelta a Espana bestreiten wird, wurde prompt beantwortet. Schon vor dem Schlussanstieg konnte der vierfache Tour-Sieger dem Tempo seiner eigenen Kollegen nicht mehr folgen. Die Kamera blieb bei ihm und verfolgte seinen mühsamen Kampf, den Anschluss wiederherzustellen. Doch gleichzeitig hielten seine Teamkameraden an der Spitze des Hauptfeldes die Geschwindigkeit hoch. So hatte der Brite keine Chance, noch einmal nach vorn zu kommen. Noch schlechter lief der Auftakt der Vuelta a Espana für den Schweizer Mathias Frank (AG2R La Mondiale) und den Belgier Ilan van Wilder (Sunweb). Beide mussten das Rennen bereits aufgeben.
Primoz Roglic holt sich Etappensieg & Rot
Im Schlussanstieg fielen weitere namhafte Profis zurück. Daniel Martinez (EF) konnte nicht mehr folgen. Auch Guillaume Martin (Cofidis), Alejandro Valverde (Movistar) und Tom Dumoulin (Jumbo – Visma) mussten reißen lassen, als Sepp Kuss (Jumbo – Visma) zum ersten Mal antrat. Nur noch sieben Mann waren bei ihm, unter anderem Teamkollege Primoz Roglic. Und dieser schien die Etappenankunft – mehrfach gefahren bei der Baskenland-Rundfahrt – genauestens zu kennen. Schon über einen Kilometer vor dem Ziel trat er bergab ordentlich in die Pedale und konnte nicht mehr eingefangen werden. Rang zwei sicherte sich Richard Carapaz (Ineos) vor Daniel Martin (Israel Start-Up Nation). Felix Großschartner aus Österreich darf sich über Rang fünf freuen und unterstreicht damit seine Ambitionen, bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt.
Así ha sido el final de la etapa 1 de La Vuelta a España 2020. Primoz Roglic arranca con fuerza en el final para conseguir la victoria y ser el primer líder. #LaVuelta #LaVuelta20 #LaVuelta2020 pic.twitter.com/kcDcyKX9mT
— Dany Pro Cycling (@DanyProCycling) October 20, 2020