Kinderräder 2021: Das aufs Wesentliche reduzierte Kinder- und Jugendrad ist die bessere Alternative zum mit allerlei unnötigen Ausstattungs-Features vollgepackten „Schulfahrrad“. Velomotion erklärt, warum das so ist, worauf man beim sportlichen Kids-Bike achten sollte – und stellt aktuelle 24-Zoll-Modelle der angesagtesten Marken für junge Radlerinnen und Radler vor.
So richtig solide und praxistauglich sieht ein Kinderrad doch nur mit Schutzblechen, Gepäckträger und Seitenständer aus, oder? Klar kann man das so sehen – doch dann sieht man über mindestens zwei Jahrzehnte der Fahrradtechnik hinweg. Ein solches Kinderrad orientiert sich nämlich nicht am aktuellen Standard der Alltagsräder für Erwachsene, sondern vielmehr am Dreigang-Tourenrad der achtziger und neunziger Jahre. Wer sich über zeitgemäße Kinderräder Gedanken macht, sollte die gleichen Ansprüche stellen wie Mama und Papa das für ihre Bikes auch tun.
Kinderräder 2021: Kein Fahrspaß ohne Leichtlauf
Leichtlauf und geringes Gewicht – diese zwei Aspekte wurden beim Kinderrad lange vernachlässigt. Ein Kinder-Fahrrad, das weit jenseits der zehn Kilo schwer ist, wiegt für einen Grundschüler leicht die Hälfte des eigenen Körpergewichts. Welcher Erwachsene möchte schon mit einem Rad unterwegs sein, das 30 oder 40 Kilo wiegt? Wenn Kinder damit kämpfen, schwergängige Dreigang-Räder in Bewegung zu halten, wird klar, dass ohne Leichtlauf kaum Fahrspaß möglich ist.
Erwachsene, die am Liebsten mit Kettenschaltung fahren, sollten sich fragen, ob die Bikes ihrer Kinder nicht ebenfalls mit leichtgängigen Antrieben ausgestattet sein sollten.
Ist ein Kinderrad nur vollständig mit Vollausstattung?
Viele Menschen scheinen zu glauben, dass ein Kinderrad nur mit Träger, Licht und Schutzblechen komplett ist. Aber warum eigentlich? Die Kleinen sind in der Regel nicht bei Dunkelheit auf dem Rad unterwegs. Und auch einen Gepäckträger und Schutzbleche brauchen Fahrräder für Vier- bis Achtjährige eher nicht. Was auf dem Weg zum Spielplatz dabei sein muss, kann von den Eltern transportiert werden. Einzig ein Seitenständer ist sehr praktisch – und daher meist auch bei „sportlichen“ Kinderrädern vorhanden oder kann schnell nachgerüstet werden.
Das bessere Fahrrad für Kinder?
Wo landet man also, wenn all dies weggelassen wird? Ein Fahrrad mit Kettenschaltung und ohne Alltags-Ausstattung kommt der Grundform des Mountainbikes schon recht nah – zumal, wenn es mit etwas breiteren und stärker profilierten Reifen ausgestattet ist. Dieser Form entsprechen inzwischen Kinderräder vieler Hersteller, und zwar auch solcher, die lange Jahre auf Vollausstattung setzten – Puky zum Beispiel. Der rheinische Spezialhersteller sondierte erst mit der Eigenmarke Eightshot einige Jahre den Markt, bevor leichte, sportlich-reduzierte Kinderräder auch mit dem Puky-Logo in die Fahrradläden kamen.
Einfach Schalten ist besser
Mountainbikes für Kinder gibt es ja schon länger; wirklich kindgerecht sind sie allerdings erst in den letzten Jahren geworden. Noch 2015 war es kaum möglich, einen 24-Zöller ohne Dreifach-Kettenblatt zu finden – die für Kinder verwirrende Gangvielfalt gehörte einfach dazu. Analog zu den Bikes für Große hat sich das erfreulicherweise geändert: Heute kommen die meisten hochwertigen Kinder-MTBs mit Monokettenblatt und mindestens acht Ritzeln hinten, was die Bedienungsfreudlichkeit immens verbessert – für Kinder ein durchaus sicherheitsrelevanter Aspekt.
Nur sinnvoll federn!
Auch die Federgabel ist an Kinderrädern 2021 kein Muss mehr. Immer mehr Anbieter lassen entweder die Wahl oder verbauen erst dort eine Federgabel, wo es wirklich sinnvoll ist – wo also Fahrergewicht, Sitzhaltung sowie Preis- bzw. Qualitätsniveau vernünftige Funktion versprechen. So verbaut etwa Bulls bei den neuen und hochwertigen Modellen der Serie Tokee Ultra Lite ausschließlich Luftfedergabeln, die optimal aufs Fahrergewicht abgestimmt werden können und damit auch bei kleineren, leichten Bikern sensibel ansprechen. Obendrein sind die Rahmen aller Bulls Tokee Ultra Lite aus Carbon gefertigt und reduzieren das Gesamtgewicht des Kinder-Fahrrades auf weniger als zehn Kilo Gesamtgewicht. (Zum Artikel auf Velomotion)
Eine Alternative bietet beispielsweise Cannondale am Modell Cujo Race: Zur starren Gabel kommt großvolumige Plusbereifung in 2,6 Zoll Breite. Dadurch entsteht eine regelrechte „Luftfederung“ vorne und hinten, die holperigen Trails die Schärfe nimmt und damit für hohe Fahrsicherheit sorgt. Vorteil solch eines Breitreifen-Bikes: Es kann deutlich leichter gebaut werden, als ein MTB mit Federgabel. Auf schmalere Reifen und kompromisslose Gewichtsreduzierung setzt man bei der erfolgreichen Kinder-Fahrrad-Marke Woom. Die Österreicher verzichten bei allen Modellen aller Größen auf jede Form der Sonderausstattung, die ein Kinder-Fahrrad (unnötig) schwerer macht. Was umgekehrt dazu führt, dass sinnvolle Extras, wie eine Klingel oder ein Seitenständer nachträglich ergänzt werden müssen.
Gerade Kinder-Bikes mit starrer Gabel haben einen großen Vorteil: Sie zum komplett ausgestatteten Alltagsrad aufzurüsten ist meist ohne großen Aufwand möglich – Gewindeösen für Schutzbleche, Träger usw. sind fast überall vorhanden. Wer seinem Kind ein Sportrad gönnt, muss sich also nicht darüber sorgen, in eine Sackgasse zu geraten, aus der nur ein neues Rad heraushilft.
Die besten Kinderräder 2021: Unsere Auswahl
Velomotion stellt die nach unserer Meinung interessantesten Kinder-Mountainbikes 2021 mit einer Reifengröße von 24 Zoll vor. Je nach Körpergröße sind diese Fahrräder für die Zeit der Grundschule passend. Ab etwa 1,30 Meter Körperlänge sollte ein Kind, das bereits sicher auf einem Rad unterwegs ist, gut mit einem 24-Zöller zurechtkommen.
Bergamont Revox 24 Lite
BMC Blast 24
Bulls Tokee Ultra Lite 24
Cannondale Cujo Race 24+
Eightshot X-Coady 24 SL
Haibike Seet HardFour 1.0
KTM Wild Speed Metallic Fire
Puky LS-Pro 24
Scott Ransom 600
Woom 5
Bergamont Revox 24 Lite
Nicht zuletzt durch die Scheibenbremsen ist das Revox ziemlich cool, dabei schon für kleinere Fahrer geeignet und preislich äußerst interessant. Eine gute Wahl für vielseitigen Fahrrad-Spaß.
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Preis: 349 Euro
BMC Blast 24
Schöner Rahmen, fette Reifen: Mit dem BMC Blast können es die Kleinsten ordentlich krachen lassen – ein sehr schönes und top-ausgestattetes Mountainbike. Höchstens ein, zwei Gänge mehr wären wünschenswert. Die voluminösen Reifen ersetzen die Federgabel in Sachen Komfort allemal.
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Preis: 649 Euro
Bulls Tokee Ultra Lite 24
„Gibt’s das auch in groß?“, wird sich so manches Elternteil fragen – ein top ausgestattetes Carbon-Hardtail (1×11-Schaltung, Luftfedergabel mit Remote Lockout) zu diesem Preis ist nämlich eine kleine Sensation. Wer noch 200 Euro Aufpreis drauf legt, erhält in Rainbow-Optik einen wahrlich besonderen Hingucker.
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Preis: 949 Euro
Cannondale Cujo Race 24+
Das cool lackierte Cujo ist dank Starrgabel leicht und handlich; die 2,6 Zoll breiten Reifen sorgen für merkliche Stoßdämpfung. Top ist die sehr breit abgestufte Zehngang-Kettenschaltung, und auch Scheibenbremsen sind an Bord. Recht hoch ist freilich der Preis.
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Preis: 919 Euro
Eightshot X-Coady 24 SL
Eightshot aus dem Hause Puky hat Bewegung in den Markt der Kinderräder gebracht. Das Eightshot X-Coady ist robust und solide ausgestattet – mit 1 x 8-Gang-Schaltung und 2,1 Zoll breiten Reifen und dabei für das Gebotene wirklich preiswert.
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Preis: 439 Euro
Haibike Seet HardFour 1.0
Das preiswerte Haibike bietet solides Material im klassischen MTB-Stil: 3×7-Gang-Kettenschaltung und eine Federgabel mit 40 mm eignen sich zusammen mit dem recht hohen Gewicht um 13 Kilo eher für Einsteiger. Spannend wird’s bei den großen Seet-Modellen – schon für 700 Euro gibt es hier 1×11-Schaltung und Luftfedergabel.
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Preis: 399 Euro
KTM Wild Speed Metallic Fire
Das kompakte 24-Zoll-Bike zeigt sich mit Discbrakes, Neunfach-Schaltung und Federgabel angenehm sportlich. Dank 31 cm Rahmenhöhe und großem Übersetzungsumfang können mit diesem Rad auch junge Fahrerinnen und Fahrer die Trails erkunden.
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Preis: 549 Euro
Puky LS-Pro 24
Mit knapp über neun Kilo zuzüglich Pedalen ist das schlanke Puky sehr leicht; die etwas engere Abstufung der Achtgang-Schaltung sowie die recht schmalen Reifen deuten an, dass dieses Bike mehr Allrounder als Offroader ist. Die kindgerechte Sitzposition ist typisch Puky, und die leicht zu wartenden V-Bremsen verzögern allemal kräftig genug.
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Preis: 459 Euro
Scott Ransom 600
Das vollgefederte Scott ist ein Kids-MTB der Superlative: 140 und 130 mm Federweg, Elfgang-Kettenschaltung und absenkbare Sattelstütze sind auch für Erwachsene „state of the art“, dazu kommt die einzigartige Option, 24 oder 26 Zoll große Laufräder zu montieren. So kann das Scott-Fully wirklich mitwachsen.
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Preis: 1.799 Euro
Woom 5
Minimalistisch ausgestattet und deshalb mit 8,7 Kilo konkurrenzlos leicht. Das Woom 5 ist in allen Details hochwertig ausgestattet und angesichts des Gebotenen durchaus preiswert. Und nicht zuletzt der hohe Wiedererkennungs- und -verkaufswert macht es sehr beliebt.
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Preis: 479 Euro