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GravelbikesTests

Orbea Terra M20 Gravelbike im Test: „Road Plus“ für schnelle Fahrer

2. Mai 2021 by Caspar Gebel

Orbea Terra M20

Test: Das Gravelbike des baskischen Anbieters spricht sportliche Naturen an: Wer vom Rennrad umsteigt, fühlt sich auf dem Orbea Terra M20 sofort wohl und erfreut sich an der hochwertigen Komplettierung.

Der spanische bzw. baskische Hersteller ist nicht der einzige Fahrradproduzent, der ursprünglich als Waffenschmiede gegründet wurde und später aufgrund der Erfahrungen im Ziehen von Stahlrohren aufs Stahlross umsattelte – man denke nur an Birmingham Small Arms, die Firma die den bis heute beliebten Tretlagerstandard BSA einführte.

Heute ist Orbea genossenschaftlich organisiert und sehr sportlich ausgerichtet mit attraktiven Mountainbikes und Rennmaschinen, auch innovative Kinderräder und schöne Alltags-Bikes gehören zum Programm. Und natürlich Gravelbikes, sechs Carbon- und drei Alu-Modelle. Das Terra M20 liegt mit 3.399 Euro im oberen Mittelfeld; zum Standard-Modell kommen beim Testrad jedoch aufpreispflichtige Carbonlaufräder (+820 Euro) sowie die Sonderlackierung, die mit „My Orbea“ nach Wunsch ausgeführt wird. Noch individueller wird es, wenn man für 1.999 Euro das Rahmenset erwirbt und das Rad selbst aufbaut.



„Road Plus“ für gemäßigtes Gelände

Wen spricht Orbea mit dem Terra an? Bikepacker definitiv nicht, denn auf irgendwelche Trägersysteme ist das Rad nicht ausgelegt; höchstens Schutzbleche lassen sich montieren. Und auch die Geometrie spricht eine deutliche Sprache: Man sitzt mäßig gestreckt, aber mit deutlicher Überhöhung; Stack und Reach weichen nur um wenige Millimeter von den Sitzgeometrien der Orca-Modelle ab. Der schlanke Rahmen erinnert mit seinem waagerechten Oberrohr an eine Cyclocross-Maschine; die schmal zulaufende, stoßmindernde Gabel gefällt ebenso wie der Übergang vom Oberrohr zu den Sitzstreben.

Der schlanke Hauptrahmen wirkt klassisch.
Dünne Sitzstreben sollen für Komfort sorgen.
An der Gabel lassen sich höchstens Schutzbleche montieren.


Mit all diesen Eigenschaften gehört das Terra eher in die Kategorie „Road Plus“; die Reifenbreite von maximal 40 mm erlaubt Offroad-Touren wie auf dem Crosser, aber keine Hardcore-Trail-Abenteuer. Die Shimano GRX ist mit 2×11 Gängen auf genau diesen Nutzungszweck ausgelegt: Die Schaltung ist eng genug abgestuft für zügiges Tempo auf der Straße, dabei aber mit einer Untersetzung auch an steilen Anstiegen zu gebrauchen. Die 38 mm breiten Vittoria Terreno Dry rollen aus Asphalt sehr leicht und haben auf lockerem Untergrund genug Grip – typisch Gravel eben. Auf Schlamm und Nässe sind sie freilich nicht ausgerichtet.

Rahmen Orbea Terra Carbon OMP Disc
Federgabel Orbea Terra OMP Carbon Disc Fork
Laufräder Orbea (Testrad: Vision 40 SC Disc Carbon TLR CL, + 820 €)
Reifen Vittoria Terreno Dry Gravel G2.0 TNT
Schaltwerk Shimano GRX RX810
Schalthebel Shimano GRX RX810
Kurbel Shimano GRX RX810 48/31 Z.
Umwerfer Shimano GRX RX810
Bremse Shimano GRX RX810
Sattelstütze OC2 Carbon
Sattel Prologo Akero AGX STN
Vorbau OC2 Road
Lenker OC1 All Road
Am Vorbaudeckel ist gleich ein Computerhalter angebracht.
Der Vittoria Terreno ist eher auf trockenen Untergrund zugeschnitten und rollt sehr leicht.
Die Sonderlackierung umfasst auf Wunsch auch eine Personalisierung.


Steif, vortriebsstark und laufruhig

Der äußere Eindruck des Terra setzt sich in den Fahreigenschaften fort: Zur Rennrad-Sitzhaltung passt die gefühlt hohe Rahmensteifigkeit, dank der sich das Rad leicht beschleunigen lässt. Mit flachem Lenkwinkel ist das Orbea eher auf guten Geradeauslauf ausgerichtet, dabei aber nicht träge. Der Lenker ist mit 12° merklich, aber nicht extrem ausgestellt, und die GRX810-Hebel liegen gut in der Hand. Alles Eigenschaften, die dem Straßenfahrer entgegenkommen und für die Doppelnutzung als Rennrad und als Offroader sprechen. Wer darüber nachdenkt, sollte allerdings auf die teuren Carbonlaufräder verzichten und das Geld lieber in einen zweiten Radsatz investieren. Oder in eine Sonderlackierung, denn das dezent, aber ausdrucksstark gestaltete Testrad ist noch einmal deutlich schöner als die bereits sehr ansehnlichen Standardmodelle.

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Fazit: Orbea Terra M20

Pro

  • Sehr sportliche Ausrichtung
  • Steif und handlich
  • Nah am Rennrad
  • Hochwertige Ausstattung

Contra

Nichts

Fakten

RahmenmaterialCarbon
BremseScheibenbremse Hydraulisch
Gewicht9,07 kg
Preis3.399 Euro (zzgl. Sonderlackierung und Carbonlaufräder)
Web www.orbea.com
Straßenfahrer, die auch mal einen Abstecher ins Gelände machen wollen, sind mit dem Orbea Terra an der richtigen Adresse. Das relativ leichte Rad ist sehr gut ausgestattet, fährt sich angenehm und ist gerade in der Sonderlackierung optisch gelungen.
Stichworte:GravelGravelbikegraveltest2021Orbea

Über Caspar Gebel

Caspar Gebel sitzt seit 40 Jahren auf dem Rennrad. Der Fachjournalist und Sachbuchautor arbeitet für Velomotion und auch für die Zeitschriften Procycling und Fahrrad News.

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