Radsport: Richard Carapaz hat bei den Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille gewonnen. Der Ecuadorianer löste sich nach dem vorentscheidenden Anstieg von seinen Begleitern und kam als Solist auf der Rennstrecke an. Silber geht an Wout van Aert vor Tadej Pogacar.
Carapaz gewinnt Gold in Tokio
Gold für Ecuador. Zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele hat sich im Straßenrennen ein Fahrer aus Ecuador eine Medaille gesichert. Richard Carapaz – Tour-Dritter – ließ nach der Abfahrt all seine Begleiter stehen und sich anschließend nicht mehr einholen. Dahinter versuchte vor allem Wout van Aert, den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Der Belgier fand wenig Unterstützung. Am Ende belohnte sich der mehrfache Tour-Etappensieger mit der Silbermedaille vor Toursieger Tadej Pogacar aus Slowenien. Deutschlands Hoffnung Maximilian Schachmann musste leider wenige Kilometer vor der Ziellinie reißen lassen und fuhr am Ende dennoch auf einen respektablen zehnten Rang.
Pogacar attackiert, van Aert bleibt dran
Zu Beginn des 234 Kilometer langen Rennens mit Start im Musashinonomori Park und Ziel am Fuji International Speedway konnten sich acht Profis absetzen. Vier davon hielten sich über 100 Kilometer an der Spitze und bekamen einen Vorsprung von knapp 20 Minuten zugesprochen, darunter Juraj Sagan (Slowakei). Als jedoch die Belgier, die Italiener und die Slowenen das Tempo erhöhten, wurden die Flüchtigen noch vor Beginn des Mikuni Passes wieder gestellt. Dort zündete dann Tiesj Benoot (Belgien) den Turbo, so dass die Gruppe auf unter 30 Mann zusammenschrumpfte. 38 Kilometer vor dem Ziel setzte dann Tadej Pogacar (Slowenien) seine erste Attacke. Ihm konnten nur Brandon McNulty (USA) und Michael Woods (Kanada) folgen. Dahinter überließen die Verfolger Wout van Aert (Belgien) die Führungsarbeit. Dieser konnte kurz vor dem Gipfel mit einigen Begleitern den Kontakt wiederherstellen.
Van Aert sprintet vor Pogacar zu Silber
Nach der Abfahrt löste sich das Duo Richard Carapaz (Ecuador) und Brandon McNulty (USA). Ihre ehemaligen Begleiter blickten sich an, so wuchs der Vorsprung schnell auf über 40 Sekunden an. Erst als Wout van Aert (Belgien) zwingend hinterherfuhr, sank der Abstand auf 15 Sekunden. Weil der Belgier dann jedoch wieder herausnahm, zog das Spitzenduo erneut davon. Wenige Kilometer vor dem Ziel ließ Carapaz seinen Mitstreiter in einer kleinen Anhöhe stehen. McNulty wurde von der Verfolgergruppe prompt gestellt. Die deutsche Hoffnung Maximilian Schachmann konnte dem Tempo aber nicht mehr folgen – und Carapaz ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. So ging es dahinter nur noch um Silber. Im Sprint konnte sich wie erwartet Wout van Aert (Belgien) vor Toursieger Tadej Pogacar (Slowenien) durchsetzen.
Geschke hat Corona
Der BDR wurde schon vor dem Start um einen Fahrer reduziert. Simon Geschke (Deutschland) hat am Vortag einen positiven Corona-Test abgegeben. Zimmernachbar Emanuel Buchmann (Deutschland) musste daraufhin einen weiteren negativen Test abgeben – was zum Glück gelang. Auch der Tscheche Michal Schlegel (Tschechien) durfte nicht starten. So fanden am Start noch 128 Fahrer zusammen.
🥇 Richard Carapaz remporte le titre olympique #cyclingroad en solitaire
🥈 Wout van Aert a pris la 2e place devant 🥉 Tadej Pogacar
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— País do Ciclismo (@DoCiclismo) July 24, 2021