Radsport: Matej Mohoric hat die siebte Etappe der Tour de France gewonnen. Der Slowenische Meister befand sich mit 28 weiteren Fahrern in der Spitzengruppe des Tages und erwies sich als deutlich stärkster. Damit feiert er nach einem Etappensieg beim Giro d’Italia und bei der Vuelta a Espana nun auch einen Erfolg bei der Tour de France. Gesamtführender bleibt Mathieu van der Poel. Schlecht lief es für Primoz Roglic, der wertvolle Zeit verlor.
Mohoric bergauf & bergab der Stärkste
Wie erwartet war die siebte Etappe der Tour de France eine Angelegenheit für die Ausreißer. Und wie von uns in der Velomotion-Prognose vermutet, konnte sich Matej Mohoric (Bahrain – Victorious) durchsetzen. Der Slowenische Meister war Teil einer großen Ausreißergruppe und konnte sich im vorletzten Anstieg des Tages auch von seinen letzten Begleitern lösen. Der als starker Abfahrer bekannte Profi ließ sich bergab ins Ziel natürlich nicht mehr einfangen, sondern konnte seinen Vorsprung sogar noch vergrößern. Auf Rang zwei rettete sich Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) vor Magnus Cort (EF – Nippo). Der Österreichische Meister Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) darf sich über eine Top-Leistung und Rang sieben freuen. Das Hauptfeld verlor mehrere Minuten. Darin befand sich jedoch nicht Leader Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix). Der Mann in Gelb war heute als Ausreißer aktiv und konnte seine Gesamtführung somit erfolgreich verteidigen. Im Gleichschritt mit seinem Crosser-Kollegen Wout van Aert (Jumbo – Visma) kam er in der Verfolgergruppe ins Ziel. Deutlich schlechter lief es für Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Der Vorjahreszweite wurde abgehängt und scheint nach seinem Sturz zu Beginn der Tour de France nicht in der Lage zu sein, ernsthaft in den Kampf um den Gesamtsieg mit eingreifen zu können.
Cavendish baut Führung in der Punktewertung aus
Das siebte Teilstück der Tour de France führte die Fahrer über 249,1 Kilometer Kilometer von Vierzon nach Le Creusot und war damit die längste Tour-Etappe seit 21 Jahren. Viele Profis wollten heute Teil der Ausreißergruppe sein. Erst nach weit über einer Stunde konnte sich die Fluchtgruppe des Tages bilden. Sie war 29 Mann groß und beinhaltete zahlreiche Top-Fahrer, darunter den Gesamtführenden Mathieu van der Poel (Alpecin – Fenix) und Mark Cavendish (Deceuninck – Quick-Step), der dank des Zwischensprints seine Führung im Kampf um das Grüne Trikot weiter ausbauen konnte. Im Hauptfeld war die Mannschaft UAE zum Nachführen verdammt. Das sollte kein einfaches Unterfangen werden, denn helfen sollte dem Team von Tadej Pogacar lange Zeit niemand. Und die Profis waren mit einem wahnsinnigen Tempo unterwegs. In der ersten Rennstunde betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit sagenhafte 53,1 km/h, nach drei Stunden Fahrzeit immer noch 46,9 km/h.
Schelling verliert das Bergtrikot
Als es ordentlich bergauf ging, zerfiel die Spitzengruppe erwartungsgemäß. Matej Mohoric (Bahrain – Victorious), Brent van Moer (Lotto – Soudal), Jasper Stuyven (Trek – Segafredo) und Victor Campenaerts (Qhubeka – NextHash) konnten sich von ihren Begleitern lösen. Der zuerst genannte slowenische Meister sollte heute einige Bergpunkte sammeln, so dass er Ide Schelling (Bora – hansgrohe) das Bergtrikot abknöpfte. In der Verfolgergruppe ackerte Xandro Meurisse (Alpecin – Fenix) für seinen Leader im Gelben Trikot. So konnten sich unter anderem Wout van Aert (Jumbo – Visma), Vincenzo Nibali (Trek – Segafredo), Patrick Konrad (Bora – hansgrohe), Sören Kragh Andersen (DSM), Philippe Gilbert (Lotto – Soudal) und Simon Yates (BikeExchange) im Windschatten etwas erholen. Derweil bekam das UAE Team Emirates im Hauptfeld Unterstützung von den Mannschaften TotalEnergies und Ineos Grenadiers.
Carapaz wagt einen Angriff
18,1 Kilometer vor dem Ziel überquerte zuerst Matej Mohoric den Signal d’Uchon (5,7 km a 5,7 %). Der Slowenische Meister ließ seine Mitstreiter im Anstieg förmlich stehen, sicherte sich das Bergtrikot und ließ sich auch in der Abfahrt nicht mehr einholen. Deutlich spannender war das Geschehen im Hauptfeld. Nachdem Primoz Roglic (Jumbo – Visma) nicht mehr folgen konnte, attackierte auf der Kuppe Richard Carapaz (Ineos Grenadiers). Der Ecuadorianer griff damit direkt Tadej Pogacar (UAE) an. Dieser konnte mit seiner Mannschaft jedoch nicht mehr reagieren, weil er seine Helfer bereits auf Grund der Arbeit zuvor verbraucht hat. So sprang die Mannschaft Movistar ein und hielt den Rückstand in Grenzen. Daher konnte Richard Carapaz keinen Zeitgewinn herausfahren, sondern ließ nur wertvolle Kräfte liegen. So zählt er – anders als die Zuschauer und Radsportfans – heute leider nicht zu den großen Gewinnern.
#Replay 🎥 / #TDF2021
Encore une bien belle étape aujourd’hui ! Et quelle victoire pour 🇸🇮 Matej Mohoric (TBV), que d’émotions pour lui.pic.twitter.com/MebpMjpUFp— Renaud Breban (@RenaudB31) July 2, 2021