Radsport: Alles hat einmal ein Ende. Nach der Saison 2021 beenden zahlreiche namhafte Radprofis ihre langjährige Karriere. Auch einige Deutsche sind dabei, wie zum Beispiel Tony Martin, André Greipel und Marcel Sieberg.
André Greipel: 158 Siege in 17 Jahren
Zweifelsohne gehört André Greipel zu den besten Sprintern aller Zeiten. Der Deutsche feierte in seiner Karriere insgesamt 158 Siege, davon 11 bei der Tour de France. Doch mit 39 Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, um vom professionellen Straßenradsport Abschied zu nehmen. Der Gorilla – wie er von seinen Fans ehrfürchtig genannt wird – beendet seine Karriere. Auch der gleichaltrige Marcel Sieberg hängt sein Rad an den Nagel. Jahrelang war er Anfahrer von André Greipel und damit maßgeblich mitverantwortlich für den ein oder anderen Erfolg.
Tony Martin: Vierfacher Zeitfahr-Weltmeister
Mit Tony Martin tritt einer der besten Zeitfahrer der vergangenen Jahrzehnte zurück. 10x wurde er Deutscher Meister, 4x Weltmeister. 5 Etappen gewann er bei der Tour de France, wo er auch einige Tage das Gelbe Trikot tragen durfte. Im Alter von 36 Jahren tritt er zurück, weil er zuletzt zahlreiche Verletzungen wegstecken musste. War er nicht gerade im Kampf gegen die Uhr unterwegs, brillierte er meist als treuer Helfer. Gleiches gilt für seine Landsmänner Paul Martens, Andreas Schillinger und Philip Walsleben, die alle drei weniger auf eigene Kappe fahren durften, aber als Helfer im professionellen Radsport stets geschätzt wurden.
Mathias Frank: Schweizer Konstanz im GC
2016 gewann Mathias Frank eine Etappe der Vuelta a Espana. Der starke Kletterer aus der Schweiz durfte in seiner Karriere insgesamt 7 Siege bejubeln. Es hätten deutlich mehr sein können, wäre der mittlerweile 34-Jährige nicht immer auf eine gute Platzierung im Gesamtklassement gefahren So gelang es ihm aber, bei zahlreichen Rundfahrten in die Top 10 zu fahren. Bei der Tour de France, der Tour de Romandie und mehrfach bei der Tour de Suisse war er stets ein Kandidat für das GC.
Dan Martin: Etappen- & Klassikerjäger
Auch wenn er in den vergangenen Jahren etwas von seiner Explosivität eingebüßt hat, werden wir Dan Martin immer in Erinnerung behalten, wie er im Stehen die Berge hinaufsprintete. Besonders stark war der Ire dann, wenn die Anstiege nicht zu lang, dafür aber steil waren. So gewann er während seiner erfolgreichen Karriere unter anderem Lüttich – Bastogne – Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt. Außerdem ist er einer der wenigen aktiven Fahrer, die bei allen drei großen Landesrundfahrten Etappensiege einfahren konnte. Im Alter von 35 Jahren beendet er nun seine Karriere.
Roman Kreuziger: Nicht nur Gesamtfünfter der Tour 2013
Mit 35 Jahren beendet auch Roman Kreuziger seine aktive Laufbahn. Der Tscheche trat meist als Helfer in den Bergen in Erscheinung. 2013 tat er dies besonders beeindruckend, als er hinter Teamkollege Alberto Contador Gesamtfünfter bei der Tour de France wurde und beim Amstel Gold Race triumphierte. Seine besten Jahre hatte er aber bereits 2008 und 2009, als er die Tour de Romandie und die Tour de Suisse gewann, sowie die Clasica San Sebastian.
Tejay van Garderen: Das ewige Talent
Einst galt Tejay van Garderen als größtes GC-Talent. Viele Experten erwarteten von ihm den Toursieg. Doch der US-Amerikaner konnte diese Erwartungen nie erfüllen. Nach zwei fünften Plätzen bei der Tour de France ging es für ihn nachhaltig bergab. In seiner Karriere gewann er die Kalifornien-Rundfahrt und unter anderem Etappen beim Giro d’Italia und der Tour de Suisse. Dank zahlreicher weiterer Top 10 Resultate kann man durchaus von einer erfolgreichen Karriere sprechen, auch wenn er als ewiges Talent in Erinnerung bleiben wird.
Nicolas Roche: Die großen Fußstapfen des Vaters
Als Sohn einer Legende hat man es nicht leicht. Erst Recht dann nicht, wenn man denselben Beruf ausübt. Stephen Roche gewann 1987 sowohl die Tour de France, als auch den Giro d’Italia und die Straßen-Weltmeisterschaft. Damit ging er in die Geschichte ein. Zwei Jahrzehnte später erwarteten viele ähnliches von Nicolas Roche. Doch der konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Mit zwei Etappensiegen bei der Vuelta a Espana und Top 10 Resultaten im GC muss sich der mittlerweile 37-Jährige zufrieden geben.
Fabio Aru: Eine unvollendete Karriere
Mit erst 31 Jahren kehrt auch Fabio Aru dem aktiven Radsport den Rücken zu. Der Italiener hat es in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, an seine alte Stärke anzuknüpfen – doch es gelang nicht. Er gewann Etappen bei allen drei großen Landesrundfahrten und galt als riesiges GC-Talent. Dies bestätigte er dann 2015 mit seinem zweiten Platz beim Giro d’Italia und dem Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana. Die Italiener freuten sich auf einen neuen Dominator in den Bergen. Doch sie wurden enttäuscht. Fabio Aru konnte nie an diese starken Resultate anknüpfen. Zwar gelang es ihm 2017 noch einmal Fünfter der Tour de France zu werden, doch danach war nicht mehr viel von ihm zu sehen.