Radsport: Etwas überraschend qualifizierte sich die Mannschaft Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux für die WorldTour 2021. Ebenso überraschend gut war das Abschneiden des Teams. Am Ende der Saison steht man auf Rang 14 – ohne Superstar.
Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux 2021
Lange hat es gedauert, bis die Mannschaft Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux 2021 in Tritt kam. Erst Mitte Mai platzte der Knoten und die Equipe aus Belgien konnte ihren ersten Saisonsieg bejubeln – und was für einen! Taco Van der Hoorn fuhr einen der emotionalsten und schönsten Siege des gesamten Kalenderjahres ein. Der Niederländer gewann eine Etappe beim Giro d’Italia, indem er sich als Solist nur wenige Sekunden vor den heranrasenden Sprintern über die Ziellinie rettete. Im September gewann er dannn auch noch ein Teilstück bei der Benelux Tour und das Eintagesrennen Omloop van het Houtland – Lichtervelde. Für den dritten – zeitlich gesehen den zweiten von drei – Erfolgen in der WorldTour sorgte Rein Taaramäe. Der estnische Altmeister durfte einen Tagessieg am Pico Blanco bei der Vuelta a Espana bejubeln. Damit durfte er das rote Leadertrikot sogar für zwei Tage tragen. Biniam Ghirmay Hailu aus Eritrea sorgte mit seinem zweiten Rang im Straßenrennen der U23-WM nicht nur für eine Überraschung, sondern schrieb Geschichte. Noch nie stand ein Schwarzafrikaner bei eine Rad-WM auf dem Podium.
Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux 2022
Die schlechte Nachricht ist, dass die Mannschaft Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux ihren Teamnamen auch in der kommenden Saison behalten wird. Die gute Nachricht lautet, dass sich die belgische Equipe relativ gut auf dem Transfermarkt verhalten hat, auch wenn einige wichtige Profis das Team verlassen. So wechseln Danny van Poppel und Jonas Koch zu Bora – hansgrohe. Odd Christian Eiking zieht es zu EF Education First. Da insgesamt elf Fahrer die Mannschaft verlassen, mussten auch entsprechend viele Profis verpflichtet werden. Zehn Fahrer haben einen Vertrag unterschrieben, darunter Star-Einkauf Alexander Kristoff. Der Norweger hat seine besten Zeiten vermutlich hinter sich, ist bei diversen Rennen aber immer noch zu den Favoriten zu zählen. Mit Adrien Petit bekommt er einen starken Helfer für die Sprints an seine Seite gestellt. Der Franzose wird aber gewiss auch mal auf eigene Rechnung fahren dürfen. Auch Dimitri Claeys, Gerben Thijssen und Sven Erik Bystrøm verstärken das Team vor allem im Bezug auf die Sprints und die Klassiker. Schwach bleibt das Team im Hochgebirge. Auf bergigem Terrain hat man es verpasst, sich entsprechend zu verbessern.