Radsport: Zwei Länder, zwei Währungen, aber ein Skigebiet. Im französisch-schweizerischen Portes du Soleil sind eigentlich hauptsächlich die Wintersportler aktiv. Morgen jedoch ist die Tour de France zu Gast – und es wird wieder einmal bergig.
Vier Bergwertungen vor dem zweiten Ruhetag
Vor dem zweiten Ruhetag der Tour de France 2022 müssen die Profis noch einmal ihre Kletterfähigkeiten unter Beweis stellen. Von Aigle geht es über 192,9 Kilometer bis zum Châtel les portes du Soleil. Dabei gilt es vier Bergwertungen zu meistern, wobei die Schwierigkeit immer mehr zunimmt. Die Côte de Bellevue gehört der vierten Kategorie an und ist ebenso wie der darauf folgende Col des Mosses wohl kein Scharfrichter des morgigen Tages.
Konzentriert sich alles auf den Schlussanstieg?
Den Col de la Croix hinauf könnten sich dann aber schon die Favoriten in Szene setzen. Der Berg ist 8,0 Kilometer lang und im Durchschnitt 7,5 Prozent steil. Da der Gipfel aber noch über 60 Kilometer von der Ziellinie entfernt ist, würde ein Angriff hier schon fast eine Harakiri-Aktion gleich kommen. Daher sind wohl erst am Pas de Morgins die entscheidenden Attacken zu erwarten. Der letzte Anstieg des Tages ist mit 15,4 Kilometern zwar deutlich länger, mit einer Steigung von durchschnittlich 6,2 Prozent aber auch weniger steil. Außerdem geht es nach Überqueren der Bergwertung noch einmal kurz bergab, bevor es zur Ziellinie noch einmal bergauf geht.
Velomotion-Prognose: Bergtrikot & Etappensieg
Das lange Flachstück zwischen dem Col de la Croix und dem Pas de Morgins verhindert unter normalen Umständen eigentlich einen frühen Angriff eines Mitfavoriten. Möglich wäre ein solch riskanter Ritt nur, wenn der Angreifer in der Spitzengruppe eine Relais-Station platziert hat und Tadej Pogacar schon isoliert wäre – eher unwahrscheinlich. Daher rechnen wir morgen mit einer großen Ausreißergruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachen darf. Perfekt geeignet ist diese Etappe im Übrigen auch für all diejenigen, die einen Blick auf das Bergtrikot geworfen haben. Möglich also, dass wir erneut Simon Geschke in der Offensive sehen.
☆☆☆ Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost)
☆☆ Michael Storer (Groupama – FDJ), Pierre Latour (TotalEnergies)
☆ Warren Barguil (Arkea – Samsic), Jakob Fuglsang (Israel – Premier Tech), Dylan Teuns (Bahrain – Victorious)
https://www.velomotion.de/magazin/2022/06/profi-rennraeder-der-tour-de-france/
https://www.velomotion.de/magazin/2022/07/radsport-tour-de-france-8-van-aert/
https://www.velomotion.de/magazin/2022/07/radsport-tour-de-france-7-pogacar-kaemna/