Test Fuji Thrill Kinder Mountainbike: Ein kompaktes Starrbike mit 27,5-Zoll-Laufrädern, moderner Geometrie und 1×10-Schaltung – viel besser kann man eigentlich nicht in die Welt das Mountainbikings starten. Das flotte Fuji ist außerdem perfekt dazu geeignet, zum Alltags- und Reiserad umgebaut zu werden.
Gibt es eine Fahrrad-Retro-Welle? Das Gravelbike hat uns ein Revival des Rennlenkers beschert und die Erkenntnis, dass man auch mit simpler Technik auf fast jedem Terrain Spaß haben kann. Dazu braucht es nur eine geeignete Rahmengeometrie, Reifen mit viel Volumen und eine große Übersetzungsbandbreite, wie sie inzwischen auch mit einem Kettenblatt machbar ist.
Starrbike mit modernen Features
Wenn es diesen Trend gibt, dann gehört ein Bike wie das Fuji Thrill definitiv dazu. Das Starrbike mit Rahmen und Gabel aus Aluminium vermittelt eine Vorstellung davon, wie sich Fahrten im Gelände in der Frühzeit des Mountainbiking angefühlt haben müssen – mit dem großen Unterschied, dass neben der retromäßigen „Ungefedertheit“ topmodernes Material zum Einsatz kommt. Beim Thrill muss man sich weder um heißgelaufene Trommelbremsen noch um unzureichende Übersetzungen kümmern – Scheibenbremsen mit Flatmount-Sockel, Steckachsen zur optimalen Fixierung der Laufräder und eine 11-48er Kassette mit zehn Ritzeln, kombiniert mit einem 36er Kettenblatt, sorgen für optimale Funktion in jeder Lage. Mit flachem Lenkwinkel und kurzem Vorbau setzt Fuji eine typische Trail-Geometrie um, die sicheren Geradeauslauf mit handlichem Lenkverhalten kombinieren soll; der nicht allzu lange Hinterbau bringt zusätzliche Wendigkeit ins Spiel.
Viele Anbaumöglichkeiten
Der Rahmen des Fuji gefällt mit durchs Unterrohr geführten Leitungen und diversen Anbaumöglichkeiten: Am Unterrohr finden zwei Flaschenhalter Platz, eine kleine Tasche auf dem Oberrohr sowie Gepäckhalterungen an der Gabel. Außerdem lassen sich Schutzbleche montieren. Damit kann das Thrill ebenso zum Tourenrad aufgebaut wie wetterfest gemacht werden – zum Beispiel für den Schulweg. Genau, das ungefederte Mountainbike ist ein Jugendrad, erhältlich einzig in Größe XXXS = 40 cm Rahmenhöhe. Die Werte für Stack und Reach – 503 bzw. 365 mm – zeigen, wie kompakt das Bike ist: Ein verwandtes Modell, das Breezer Thunder, weißt in der kleinsten Rahmenhöhe Werte von 610 / 421 mm auf. Auch wenn Fuji am Thrill „erwachsene“ 27,5-Zoll-Laufräder verbaut, ist das Rad etwas für junge bzw. kleine Fahrerinnen und Fahrer – viel größer als 1,60 m sollten sie nicht sein. Darauf deutet auch die Bereifung hin: Die 42er Pneus eignen sich eher für ein geringeres Fahrergewicht. Bei einem Erwachsenen-Starrbike werden deutlich breitere Reifen verbaut – am bereits angesprochenen Breezer Thunder sind sie 61 mm breit.
Top-Technik für den Nachwuchs
Der Nachwuchs ist mit dem Fuji Thrill jedenfalls bestens ausgestattet. Der Verzicht auf die Federgabel senkt das Gewicht und schult das Fahrkönnen; die Zehngangschaltung ist einfach bedienbar und der kompakte Rahmen sorgt mit geringer Überstandshöhe für Sicherheit. Mit gut tausend Euro ist das Rad dabei preislich im Rahmen; für den Fall, dass der/die Jugendliche zu schnell aus dem Rad herauswächst, kann man die Nutzungsdauer mit einem längeren Vorbau noch etwas ausdehnen.
Und was ist, wenn auch die Eltern retro-mäßig biken wollen? Neben dem Modell der Schwestermarke Breezer gibt es eine ganz Reihe von Herstellern, die ungefederte MTBs anbieten; auf den Nachwuchs neidisch sein müssen Mama und Papa also nicht. Statt dessen können Bikesport-begeisterte Familien dank des Fuji Thrill nun gemeinsam herausfinden, wie es sich im Gelände anfühlte, als das Mountainbiking noch in den Kinderschuhen steckte…
WEB: fujibikes.com