Produktnews Merida One: Merida hat mit dem neuen Trailbike One-Forty und dem neuen Enduro One-Sixty mehr als nur Modellpflege betrieben. Komplett neue Plattformen waren laut Merida nötig, um die Bikes dem anzupassen was heute Fahrer den modernen Bikes abverlangen. Man will dabei das aufwändigste Entwicklungs- und Testprogramm abgearbeitet haben, das je ein Merida durchlaufen haben soll. Wir haben alle Informationen für euch aufbereitet.
Merida One Forty
„In einer Welt ständiger technischer Innovationen, kann man leicht aus den Augen verlieren, wofür ein Bike eigentlich gemacht ist: die perfekten Momente, in denen alles unter einem verschwindet und nur noch der Trail existiert. Für diese Momente des perfekten Trail-Flows ist das neue One Forty konzipiert.“ so verspricht Merida und weiter: „Unser brandneues Größensystem gibt dir die Freiheit, dein persönliches, optimal passendes Handling zu wählen, ohne dir zu viele Gedanken über die Körpergröße zu machen. Unsere neue, progressive Geometrie und Fahrwerksplattform ermöglichen es dir, Anstiege, Abfahrten und alles dazwischen zu meistern, damit du dich im Hier und Jetzt verlieren kannst.“ Das hört sich erstmal nach Alleskönner an, ein oft gehörtes Versprechen. Was hat man im Hause Merida ersonnen um dem Versprechen leben einzuhauchen?
Merida scheint auf alle Fälle verstanden zu haben, das es niemand besser weiß als der Fahrer, wie sich ein Bike fahren soll. Man setzt beim One Forty auf eine für Merida neues Größensystem, genannt „Agilometer“. Der Begriff, nun ja, auf alle Fälle plakativ. Die Idee ist den Reach und damit das Handling fast unabhängig von deiner Körpergröße zu wählen, während man gleichzeitig den maximal möglichen Hub (zwischen 30 mm und 230 mm) der Vario-Sattelstütze nutzen kann. Verspieltes Spaß-Bike oder Bügeleisen, das soll der Käufer entscheiden. Die Idee ist nicht ganz neu, aber trotzdem einfach gut… Hilfreich sollte hier die Verwendung von tendenziell kurzen Steuerrohren neben der eigenen Teleskopstütze mit sehr großem Verstellbereich sein. Ein eher steiler Sitzwinkel, ein flacher Lenkwinkel und ordentlich Reach werden versprochen und ebenfalls von der Kundschaft erwartet.
Die neue Fahrwerkskinematik nennt sich „Fast“. Die Progression erhöht sich mit zunehmendem Reach, so sollen auch härtere und schwerere Fahrer*innen die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Ein Flexstay-Design (der Verzicht auf einen Drehpunkt) soll hohe Steifigkeit, geringen Wartungsaufwand und ein niedriges Gewicht vereinen. Nicht alltäglich ist, dass diese flexenden Streben (genannt P-Flex-Technologie) bei den beiden Rahmenvarianten in Alu und Carbon vorhanden sind. Zudem will man eine ganze Reihe anderer neuer Features integriert haben, die das Bike noch wartungsarmer und langlebiger machen. Da beide Rahmen vom renommierten Prüfinstitut Zedler getestet sind und da es selbst im Renneinsatz oder im Bikepark 5 Jahre Garantie gibt, muss man sich keine Sorgen machen. Mehr Fahren, weniger Service ist die Idee, deshalb kommen auch große Hinterbaulager zum Einsatz. In Serie in ein reines 29er-Laufrad-Setup gehüllt, mit 143 mm Federweg am Heck und 150 mm an der Front, mit Option auf ein Mullet-Setup, dank Flip-Chip im Rocker. Dann erhöht sich der Federweg am Heck sogar auf 151 mm. Das Bike ist laut Merida so abgestimmt, dass es die richtige Mischung aus Abfahrtsspaß und Pedalierbarkeit bietet; auch ein Coil Dämpfer kann verbaut werden.
Weitere nennenswerte Details sind eine sogennante „Tube Base Plate“, mit der sich ein Ersatzschlauch sauber am Rahmen befestigen lässt. Bei den Carbon-Modellen gibt es zudem einen integrierten Fidlock-Flaschenhalter. Damit passt selbst in der kleinsten Rahmengröße eine vollwertige 600-ml-Flasche ins Rahmendreieck. Auch den Carbon Modellen bleibt der „Merida Service Port“ vorbehalten, der bietet Stauraum und guten Zugang zu den Kabeln und Leitungen. Als „Wire Port“ bezeichnet man den Steuersatz der mit dem „Service Port“ zusammen eine einfache, elegante und geräuschlose interne Kabelführung. Komplett intern ist übrigens auch die Verlegung am Alu Modell.
Auch in Sachen Rahmenschutz wurden alle Hausaufgaben erledigt: Der Kettenstrebenschutz ist dreidimensional, es gibt einen lang gezogenen Unterrohrschutz und ein integriertes Schutzblech hinten. Sogar an werksseitig montierte Schutzfolien hat man gedacht und es gibt eine optisch fast unsichtbare Kettenführung. Was mich freut ist das BSA Tretlager und das UDH Schaltauge so wie ein „gewöhnliches“ Boost Maß am Heck. Warum nicht einfach auf Bewährtes setzen, das funktioniert, schaut her liebe Mitbewerber.
Das One Forty 2022 – die wichtigsten Spezifikationen
Rahmengewicht (Carbon): 2460 g in Größe M +/- 5%
Rahmengewicht (Aluminium): 3660 g in Größe M +/- 5%
=> ohne Dämpfer, Achse, Rahmenprotektoren, Sattelklemme, Bügel, Steuersatzlager und Kabelführungen (Gewicht ist auch von der Rahmenfarbe abhängig)
● 73-mm-BSA-Tretlager (inklusive unserem ISCG05 Adapter)
● 34,9-mm-Sattelstütze
● vollständig integrierter Steuersatz
● 148×12-mm-Boost
● max. 2,5″ breiter Hinterreifen
● 230×57-mm-Dämpfer
● SRAM UDH-Schaltauge
● Post-Mount-Hinterradbremse mit 180-mm
● für 1fach-Antriebsstrang optimiert (mit 55-mm-Kettenlinie)
● steiler Sitzwinkel: 80°
● flacher Steuerrohrwinkel: 65°
Es wird 6 verschiedene Merida One Forty Modelle zwischen 2.799€ und 11.699€ geben.
Rahmen: ONE-Forty CF4III Carbon
Fahrwerk: Fox 36 Float Factory 29″, 150mm / Fox Float DPS Factory, 143mm
Schaltung: Sram XO1 Eagle AXS
Bremsen: Shimano XTR 4 Kolben (203/203)
Preis: 11.699€
Rahmen: ONE-Forty CF4III Carbon
Fahrwerk: Fox 36 Float Performance Elite 29″, 150mm / Fox Float DPS Performance Elite, 143mm
Schaltung: Sram GX Eagle AXS
Bremsen: Shimano XT 4 Kolben (203/203)
Preis: 8.899€
Rahmen: ONE-Forty CF4III Carbon
Fahrwerk: Marzocchi Z1 Air 29″, 150mm / Rock Shox Deluxe Select+, 143mm
Schaltung: Shimano SLX
Bremsen: Shimano SLX 4 Kolben (203/203)
Preis: 5.799€
Antrieb: ONE-Forty Lite III aluminium
Fahrwerk: Marzocchi Z1 Air 29″, 150mm / Rock Shox Deluxe Select+, 143mm
Schaltung: Shimano SLX
Bremsen: Shimano SLX 4 Kolben (203/203)
Preis: 3.999€
Antrieb: ONE-Forty Lite III aluminium
Fahrwerk: Marzocchi Z2 Air 29″, 150mm / Rock Shox Deluxe Select+, 143mm
Schaltung: Shimano Deore 11fach
Bremsen: Shimano Deore 4 Kolben (203/203)
Preis: 3.199€
Auch wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass es für jedes Modell auch eine zweite Farbvariante gibt. Dabei handelt es sich dann um ein schlichtes aber auch zeitloses schwarz bzw. grau.
Merida One Sixty
Das One Forty wurde als super starke Trail-Waffe entwickelt, mit der man auch imposante Berge oder längere Anstiege ohne Probleme bezwingen kann, ohne zu ermüden und ohne, dass sich das Bike träge anfühlt. Das One Sixty wiederum ist ein potentes Enduro mit viel Federweg und einer Ausstattung, die auch eine härtere Gangart überdauert. Das Gewicht spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Als Merida mit der Entwicklung der neuen Long-Travel-Plattform begann, hatten sie die Idee, zwei separate Bikes zu entwickeln, die sich nicht nur durch den Federweg, sondern auch durch ihr Ansprechverhalten unterscheiden. Beide Bikes, ob aus Carbon oder Aluminium, teilen die wesentlichen Bestandteile: Das Agilometer Größenkonzept, eine modernen Geometrie und die Kinematik des Fast Fahrwerks. Das Fahrverhalten sowie das Fahrwerk sind hier die Hauptunterschiede.
Das One Sixty ist mit deutlich mehr Federweg (bis zu 171mm) für die deutlich gröbere Gangart ausgelegt. Wenn du über dieses Bike mehr wissen willst, dann lies doch bei unseren Kollegen vom Gravity Magazine weiter: