Orbea Rise 2023: Evolution des Erfolgsmodells

Produktnews / E-MTB: Mit dem Orbea Rise 2023 bekommt eines der spannendsten und wohl auch besten E-MTBs der letzten Jahre nun einen Nachfolger. An den grundlegenden Qualitäten wurde festgehalten, an den Details gefeilt. So bekommt man nun mehr Optionen bei den Akkus, einen erneuerten Antrieb und noch weniger Gewicht.

Etwas über zwei Jahre ist es her, dass Orbea mit dem Rise eines der bis heute spannendsten Light E-MTBs überhaupt präsentierte. Sein Verhältnis aus Motorpower, Akkugröße und Gewicht war damals einzigartig und zusammen mit den gelungenen Fahreigenschaften fand das Bike der Basken auf Anhieb eine große Fangemeinde. Ungefähr ein Jahr später schob man mit dem Orbea Rise H eine Alu-Variante nach, die zwar keine bahnbrechenden Neuerungen brachte, aber einerseits einen größeren Akku integrierte und noch dazu die preisliche Messlatte für Light E-MTBs deutlich niedriger ansetzte als die Räder der Konkurrenz. Heute, also wiederum ein Jahr später folgt nun das Orbea Rise 2023, das die Stärken der beiden bisherigen Varianten vereint, in seinen Grundzügen jedoch unverändert bleibt.

Orbea Rise 2023: Konsequente Weiterentwicklung

Das neue Rise tritt in große Fußstapfen, entsprechend dürften die Erwartungen für das neue Light E-MTB der Spanier enorm sein. Andererseits: Wieso sollte man ein nach wie vor top-modernes E-MTB wie das Rise „ohne Not“ grundlegend umgestalten? So oder so ähnlich dürfte man die Angelegenheit auch in der Entwicklung bei Orbea gesehen haben, denn das neue Rise ist mehr Weiterentwicklung als Neuanfang.

So schlug sich das bisherige Orbea Rise im Vergleich mit anderen E-MTBs:

Viele Dinge, die man seit der Vorstellung des Rise vor zwei Jahren gelernt und teilweise auch schon im Rise H umgesetzt hatte, fließen nun auch beim Orbea Rise 2023 ein. Da wäre beispielsweise der Akku: Hier hat man künftig die Wahl zwischen 360 Wh und 540 Wh, in allen Varianten. Auch die Integration des Energiespeichers wurde überarbeitet – nach wie vor ist er fest verbaut, doch er sitzt etwas tiefer für einen besseren Schwerpunkt und auch Gewicht konnte man so sparen, rund 100 g sagt Orbea. Dazu kommen rund 400 g Ersparnis am komplett neu entwickelten Carbonrahmen selbst – so konnte man das Gesamtgewicht des Bikes (in der gewichtsoptimierten Top-Variante mit 360 Wh Akku) auf unter 16 kg drücken. Der vom Rise H bekannte Range Extender mit weiteren 252 Wh Kapazität ist auch mit dem neuen Rise kompatibel.

Nun mit EP801-RS – weiterhin auf 60 Nm begrenzt

Technische Neuerungen gibt’s beim Motor: Der EP8 RS wird ersetzt durch den EP8 RS in den Carbon-Varianten, die Alu-Modelle kommen zusätzlich auch mit dem etwas kostengünstigeren, aber schwereren EP6 RS. Wie der Name bereits verrät, hält Orbea auch beim neuen Rise an seinem RS-Konzept fest. Wer also auf einen „entfesselten“ Shimano Motor mit 85 Nm gehofft hatte, dürfte enttäuscht werden; andererseits, die 60 Nm maximales Drehmoment des RS Motors fühlen sich verglichen mit der Light E-MTB Konkurrenz nach deutlich mehr an. Der bei Optik und Gewicht im Vergleich zum Vorgänger unveränderte EP801 soll über einen breiteren Kadenzbereich Unterstützen und bietet zudem deutlich mehr Optionen zur Individualisierung. Über die entsprechende E-Tube Project App lassen sich beliebig viele individuelle Profile anlegen, in denen jede Unterstützungsstufe über verschiedene Parameter angepasst werden kann.

Weiterhin ergeben sich durch die neuen Motoren mehr Optionen in puncto Bedienung: So kommt das Orbea Rise 2023 standardmäßig mit der neuen EN600 Kontrolleinheit. Diese integriert neben den Bedienknöpfen für die Steuerung des Antriebs LEDs für die Anzeige der Unterstützung und des Akkustands und einen Button zum An- und Ausschalten des Systems. Damit spart sich Orbea nicht nur das kleine Kästchen an der Bremsleitung für die LEDs, sondern auch den Knopf am Sitzrohr, um den Antrieb zu aktivieren. Durch den Verzicht darauf bietet das Rise nun eine deutlich größere Einstecktiefe für die Sattelstütze als der Vorgänger. Wie bislang lässt sich auf Wunsch über das MyO System natürlich auch das gewohnte Shimano Display ergänzen.

Neuer Carbonrahmen mit bewährter Geometrie

Während die Alu-Modelle lediglich neue Farben und Komponenten bekommen und der Rahmen unverändert bleibt, wurden die Carbon-Varianten des Orbea Rise 2023 von Grund auf neu konstruiert. Vor allem in puncto Gewicht konnte man große Fortschritte machen – so soll der Rahmen in Größe M lediglich 2,2 kg auf die Waage bringen, was ihn zu einem der leichtesten E-MTB Rahmen auf dem Markt machen würde. Praktisch: Die neue Wippe bietet nun Platz für ein mitgeliefertes Multitool.

An den grundlegenden Eckdaten des Rahmens hat sich jedoch nichts geändert: Das Rise rollt weiterhin auf 29 Zoll Laufrädern und kommt nach wie vor mit 140 mm Federweg im Heck, je nach Ausstattung entweder 140 oder 150 mm in der Front. Auch die Kinematik ist gleich geblieben – eher sportlich-progressiv als komfortabel-gemütlich. Gleiches gilt für die Geometrie, die bis auf einen Millimeter hier oder dort ebenfalls unangetastet bleibt. Wieso etwas ändern, das gut funktioniert?

Das mit dem Orbea Oiz vorgestellte und zuletzt auch beim Race E-MTB Wild integrierte SIC System hält nun auch am Orbea Rise 2023 Einzug: Kabel, Züge und Leitungen verschwinden direkt am Steuersatz im Rahmeninneren, was einerseits für einen cleanen Look sorgt – bei eventuellen Wartungsarbeiten sollte man jedoch ein paar Extra-Minuten Zeit für die Verlegung einplanen. Das Kabel der EC600 Remote wird übrigens sogar im Inneren des Lenkers geführt – wer letzteren wechseln möchte, kann dieses aber natürlich wie gewohnt extern und ebenfalls am Steuersatz nach innen führen.

Orbea Rise 2023: Modelle und Ausstattungsvarianten

Mit insgesamt sieben Ausstattungsvarianten geht das Orbea Rise 2023 an den Start. Vier davon mit dem neuen Carbon-, drei mit dem bekannten Alu-Rahmen. Preislich geht es bei 5.299 Euro für das Rise H30 los, das Top-Modell Rise M-LTD reißt ein knapp 11.000 Euro großes Loch ins Portemonnaie. Dazwischen dürfte vor allem das Carbon-Einstiegsmodell Rise M20 interessant sein, das für 6.999 Euro eine durchaus gelungene Ausstattung ohne allzu schmerzhafte Kompromisse mitbringt. Wer gerne das neueste Material fährt, sollte einen Blick auf das Rise M-Team werfen; hier ist bereits die neue XT Di2 verbaut, die in unserem Test mit einigen einzigartigen Features und gewohnt starker Performance überzeugen konnte.

Ab Werk kommen übrigens lediglich drei der Komplettbikes mit einer Gabel mit 36 mm Standrohren an der Front, die übrigen setzen auf eher schmächtige 34 mm. Anpassungen diesbezüglich lassen sich jedoch immer über das Orbea MyO Programm vornehmen, egal ob man die angesprochene Gabel tauschen, andere Reifen fahren oder eine längere Stütze haben möchte. Auch bei den Akkus kann man immer zwischen 360 und 540 Wh wählen. Über die entsprechenden Aufpreise verschafft man sich am besten direkt selbst auf der Webseite von Orbea einen Überblick.

Web

www.orbea.com