Radsport: Der Giro d’Italia ist noch nicht beendet. Dennoch können wir bereits jetzt über die ersten großen Gewinner sprechen. Nico Denz gewann seine ersten beiden Grand Tour-Etappen. Derek Gee ist DIE Entdeckung der Rundfahrt. Und die Mannschaft Corratec – Selle Italia zeigt, dass ihre Fahrer dem Giro d’Italia wirklich gut tun.
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1) Corratec – Selle Italia: aktiv & konkurrenzfähig
Erst im vergangenen Jahr wurde das Team Corratec – Selle Italia ins Leben gerufen. Daraufhin lud die Giro-Organisation die Mannschaft direkt ein. Schon jetzt können wir sagen: Es hat sich gelohnt. Denn wer sich die Etappen der Italien-Rundfahrt von Beginn an ansieht, wird das italienische Team mit deutschem Radhersteller ganz automatisch kennenlernen. Immer aktiv, immer zu sehen – ganz nach dem Motto „Passion of Cycling“ präsentiert sich Corratec – Selle Italia von seiner besten Seite. Eines der Highlights war gewiss die siebte Etappe. Sie führte hinauf zum Gran Sasso d’Italia. Wohl kaum jemand hat einen Fahrer von Corratec – Selle Italia als einen derjenigen Fahrer genannt, die hier gewinnen könnten. Am Ende wurde Karel Vacek Tageszweiter. Immer wieder wurde er im Schlussanstieg abgehängt. Immer wieder kam er heran. Fast wäre ihm der ganz große Triumph gelungen. Mit seiner Fahrweise hat er sich aber auf jeden Fall in die Herzen der Fans gefahren.
2) Nico Denz: Ein Ausreißer-König wie einst Jens Voigt
Im Radsport sind die beliebtesten Fahrer nicht immer die ganz großen Gewinner. Im Gegenteil: Oft sind die Gewinner in den Herzen der Fans die Verlierer. So geschehen auch im Jahr 2018, als Nico Denz knapp an seinem ersten Grand Tour-Etappensieg vorbeischrammte. Gemeinsam mit Matej Mohoric bog er auf die Zielgerade. Zuvor ackerte der Deutsche deutlich mehr als der Slowene. Am Ende gewann trotzdem Mohoric – und Denz ärgerte sich. Die Fans litten mit ihm. In diesem Jahr macht er es besser – und das gleich zweimal. Nico Denz gewann die 12. und die 14. Etappe. Und das ganz im Stile von Jens Voigt. Immer leidend, immer kämpfend – und am Ende nicht nur mit dem Erfolg, sondern auch mit dem Jubel der Zuschauer.
3) Derek Gee: 3x Etappenzweiter – und das aus dem Nichts
Ein weiteres Beispiel dafür, dass die ganz großen Gewinner oft gar nicht gewinnen müssen, ist Derek Gee. Der 25-jährige Kanadier war vielen vor dem Start des Giro d’Italia gar nicht bekannt. Okay, im Vorjahr gewann er die Kanadischen Meisterschaften im Zeitfahren, aber sind wir mal ehrlich: So viele gute Kanadier gibt es im Radsport aktuell nicht. Er gehört nach drei Wochen Italien aber auf jeden Fall dazu, denn Derek Gee hat das Kunststück fertig gebracht, gleich 3x Etappenzweiter zu werden. Nico Denz, Ben Healy und Magnus Cort waren auf den Etappen 14, 10 und 8 nur ein bisschen schneller als er. Immer wieder hat er es versucht. Macht er so weiter, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis er dafür belohnt wird. Die Radsportfans jedenfalls drücken im die Daumen.