Test Pyro Twenty: Die Kinderfahrrad-Marke von Technibike liefert einen überzeugenden 20-Zöller ab, der den Typ des modernen, sportlichen Allrounders würdevoll vertritt. Positiv hervorzuheben: unterschiedliche Rahmengrößen und Lackstifte.
Die Firma Technibike aus Daun in der schönen Eifel ist vor allem für E-Bikes bekannt; unter dem Markennamen Pyro vertreibt das Unternehmen aber auch Kinder- und Jugendräder vom 12-Zoll-Laufrad bis zum 27,5er Hardtail mit Luftfedergabel. Gemeinsam ist allen Bikes die sportliche Ausrichtung – Schulräder mit Licht, Schutzblechen und Träger sucht man bei Pyro vergeblich. Im Zubehörprogramm finden sich immerhin kurze Sportschutzbleche sowie Seitenständer diverser Längen. Ziemlich clever ist, dass man auf der Homepage Lackstifte in den vier Farben der Kollektion findet. So lassen sich Kratzer und Kitschen schnell und unauffällig ausbessern.
Interessant ist auch, dass Pyro alle Modelle ab 16 Zoll in zwei Rahmengrößen anbietet. Die jeweils kleinere Version ist auf eine um 3 bis 5 cm geringere Innenbeinläge ausgerichtet. Die Größentabelle auf der Website macht es ziemlich einfach, die passende Größe zu ermitteln. Bei den kleineren Ausführungen wurde auch die Überstandshöhe angepasst; das Oberrohr hat jeweils einen deutlich sichtbaren Knick.
In Größe L auch für Kleinere gut fahrbar
Dass das Pyro Twenty L eigentlich erst ab 114 cm Körpergröße gefahren werden sollte, stört unseren Testpiloten Alois nicht – mit seinen 107 cm kommt er mit dem leichten Rad gut zurecht; aus der kleineren Variante würde er wohl schnell herauswachsen. Der größere Rahmen verfügt seltsamerweise über ein 5 mm kürzeres Steuerrohr, ist dafür aber mit einer verlängerten Gabel ausgestattet. Eventuell könnte man die Starrgabel durch eine kurzhubige Federgabel ersetzen, ohne die Rahmengeometrie deutlich zu verändern. In dieser Kategorie ist das aber nicht unbedingt sinnvoll.
Auf einen Blick: Pyro Twenty
8,05 kg (mit Pedalen) / 569 Euro / für Kinder ab ca. 114 cm / ca. 52 cm Innenbeinlänge
+ Geringes Gewicht
+ Praxistaugliche Ausstattung
+ Etwas breitere Reifen
+ Lackstifte erhältlich
Unsere Testfahrer Alois ist vier Jahre alt und 107 cm groß.
Schlicht und solide ausgestattet
Pyro stattet den kleinen Flitzer genretypisch mit einfachen, aber sinnvollen Komponenten aus. Mechanische Felgenbremsen mit Kinderbremshebeln, eine Achtgang-Schaltung mit Drehgriff – damit kommt der Nachwuchs erfahrungsgemäß gut zurecht. Mit 11-32er Kassette und 32-zähnigem Kettenblatt ist die Übersetzung kindgerecht und kurz genug für Bergfahrten; gut sind die geschraubten Kettenschutzringe. Rahmen und Gabel erlauben die Montage von Schutzblechen; hinten kann man auch einen Träger befestigen.
Der Hersteller spezifiziert 47 mm breite Schwalbe-Reifen, die nicht allzu stark profiliert sind; damit dürfte das Rad auf so ziemlich jedem Untergrund gut klarkommen. Durch das etwas größere Reifenvolumen hat man die Option, offroad den Druck etwas abzusenken, was Traktion und Komfort verbessert.
Mit einem Gewicht von ganz knapp über acht Kilo (und zwar mit Pedalen) gehört das Pyro 20 zu den leichteren 20-Zoll-Modellen; sein Preis liegt mit 569 Euro etwas über dem, was andere Anbieter für vergleichbare Modelle verlangen. Zu beachten ist, dass Pyro ein zulässiges Gesamtgewicht von 40 Kilo angibt – der Fahrer bzw. die Fahrerin darf also maximal 32 Kilo wiegen. Kinder, die so schwer sind, dürften aber ohnehin längst zu groß für ein 20-Zoll-Rad sein.