Radsport: Bei Alpecin – Deceuninck galt Mathieu van der Poel lange als alleiniger Star. Das hat sich spätestens in dieser Saison geändert. Mit Jasper Philipsen und Kaden Groves verfügt die belgische Equipe nämlich auch über zwei absolute Topsprinter.
Die Sprints sind eine Angelegenheit für Alpecin – Deceuninck
Mit 36 Saisonsiegen und 35 weiteren Podiumsplatzierungen zählt das Team Alpecin – Deceuninck zu den erfolgreichsten der Saison 2023. Die belgische Mannschaft war vor allem bei Sprintankünften erfolgreich. Jasper Philipsen allein sorgte für 19 Siege, darunter vier bei der Tour de France. Aber auch Kaden Groves präsentierte sich stark, indem er unter anderem bei der Vuelta a Espana dreimal und beim Giro d’Italia einmal jubeln durfte. Topstar und Aushängeschild Mathieu van der Poel triumphierte bei Mailand-Sanremo und Paris – Roubaix. Somit steuerte er für die Siegesliste direkt zwei Monumente bei. Außerdem holte er für das Team erstmals den WM-Titel. Nur 4 der 36 Saisonsiege gehen nicht auf das Konto der drei genannten Fahrer.
2024: Laurance könnte der nächste Topsprinter werden
Das Team Alpecin – Deceuninck ist im Jahr 2023 endgültig in der WorldTour angekommen. Als bestes Sprinterteam im Straßenradsport hat man sich längst einen Namen gemacht. Dieser Ruf soll weiter andauern. Dafür haben sich die Belgier weitere starke Fahrer für die Ebene ins Team geholt. Der Niederländer Lars Boven, der Belgier Stan Van Tricht und der Deutsche Juri Hollmann fühlen sich auf flachem Terrain besonders wohl. Für Siege sollen jedoch andere Fahrer sorgen. Aus dem eigenen Alpecin – Deceuninck Development Team wurden gleich vier Profis hochgezogen. Besonders spannend ist die Personalie Axel Laurance. Der Franzose wurde U23-Weltmeister und gilt als kommender Topsprinter. Ähnliches wird auch Timo Kielich nachgesagt, wobei der Belgier seine Fähigkeiten wohl eher bei Eintagesrennen ausspielen könnte. Der Deutsche Henri Uhlig dürfte in der Sprintvorbereitung eingesetzt werden, während sich der Italiener Luca Vergallito in den Bergen wohlfühlt. Aber auch Abgänge muss das Team Alpecin – Deceuninck verschmerzen. Mit den Italienern Kristian Sbaragli und Jakub Mareczko, dem Belgier Dries de Bondt und dem Deutschen Alexander Krieger kehren dem Team vier starke Fahrer für die Sprintvorbereitung den Rücken. Der Belgier Lionel Taminiaux hat die in ihn gesetzten Erwartungen nie erfüllt, galt aber ebenfalls als potentieller Siegfahrer bei Massensprints. Alles in Allem hat sich der Charakter der Mannschaft Alpecin – Deceuninck nicht verändert und auch die Qualität des Kaders dürfte nicht schlechter, dafür aber jünger geworden sein.