Radsport: Freud und Leid im Team Visma – LaB. Matteo Jorgenson hat das Eintagesrennen Dwars door Vlaanderen für sich entschieden. Zuvor musste sein Teamkollege Wout van Aert nach einem Sturz verletzt aufgeben.
Jorgenson attackiert im richtigen Moment
Mit einem Antritt 7 Kilometer vor dem Ziel hat sich Matteo Jorgenson (Visma – LaB) den Sieg beim Eintagesrennen Dwars door Vlaanderen gesichert. Der US-Amerikaner fuhr in einer stark zusammengesetzten Gruppe zu den Ausreißern auf und konnte sich dann mit seinem gut getimten Angriff schließlich durchsetzen. Rang zwei sichert sich im Sprint der Verfolger Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) aus Norwegen vor dem Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ). Obwohl Küng das gesamte Rennen über am stärksten wirkte, konnte er sich am Ende nicht belohnen, auch weil er über weite Strecken in der Gruppe die Arbeit verrichtet hat – trotz zwei Mann von Visma – LaB. Die 78. Ausgabe von Dwars door Vlaanderen führte die Profis über 188,6 Kilometer von Roeselare nach Waregem. Zahlreiche Kopfsteinpflaster-Passagen und Hellingen sorgten für eine ständige Selektion. Ein großer Sturz rund 70 Kilometer vor dem Ziel dünnte das Feld zusätzlich aus. Unter anderem musste Topfavorit Wout van Aert (Visma – LaB) das Rennen verlassen.
Zwei Fluchtgruppen schließen sich zusammen
Dwars door Vlaanderen 2024 wurde zunächst von einer elf Mann starken Ausreißergruppe geprägt. Auch Niklas Märkl (dsm-firmenich – PostNL) war darin vertreten. Auf Grund einer Reifenpanne fiel der Deutsche aber ungefähr zur Rennmitte wieder ins Hauptfeld zurück. Auch einige seiner Begleiter konnten das Tempo nicht mitgehen. Anschließend konnte sich eine sehr stark besetzte Gruppe aus dem Peloton lösen und zur Spitzengruppe aufschließen. Der Sprung ganz nach vorn gelang somit dem Schweizer Stefan Küng (Groupama – FDJ), Michael Valgren (EF – EasyPost), Alberto Bettiol (EF – EasyPost), Tiesj Benoot (Visma – LaB), Matteo Jorgenson (Visma – LaB) und Joshua Tarling (Ineos Grenadiers). Die beiden Fluchtgruppen bildeten fortan die neue Spitze des Rennens – wieder zu elft.
Die 11 frühen Ausreißer bei Dwars door Vlaanderen 2024
- Niklas Märkl (dsm-firmenich – PostNL)
- Casper Pedersen (Soudal – Quick-Step)
- Dries de Pooter (Intermarché – Wanty)
- Mathias Norsgaard (Movistar)
- Donavan Grondin (Arkea – B&B Hotels)
- Dries de Bondt (Decathlon – AG2R La Mondiale)
- Amund Jansen (Jayco – AlUla)
- Pascal Eenkhoorn (Lotto – Dstny)
- Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility)
- Thomas Gachinard (TotalEnergies)
- Victor Vercouillie (Flanders – Baloise)
Küng arbeitet zu viel und wird nicht belohnt
22 Kilometer vor dem Ziel setzte Alberto Bettiol (EF – EasyPost) am Nokereberg die erste Attacke der neu formierten Spitzengruppe. Der Italiener sorgte mit dem Angriff für eine weitere Selektion. Anschließend konnte aber auch er nicht mehr folgen, da er von Krämpfen geplagt kaum noch in der Lage war zu treten. 7 Kilometer vor dem Ziel setzte Matteo Jorgenson (Visma – LaB) die entscheidende Attacke. Der US-Amerikaner nutzte einen Moment der Ruhe, um aus dem Windschatten heraus anzugreifen. Stefan Küng (Groupama – FDJ), der das gesamte Rennen über viel zu viel Führungsarbeit geleistet hat, konnte nicht mehr reagieren. Die Anwesenheit von Tiesj Benoot (Visma – LaB) – Teamkollege von Jorgenson – beeinträchtigte zudem die Zusammenarbeit der Verfolger enorm.
Van Aert stürzt und verletzt sich
Stark beeinflusst wurde der Verlauf des Eintagesrennens Quer durch Flandern von einem schweren Sturz. Unter anderem mussten Wout van Aert (Visma – LaB), Jan Tratnik (Visma – LaB), Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und Jasper Stuyven (Lidl – Trek) verletzt aufgeben. Besonders bitter. Wout van Aert hielt sich die Schulter und wurde sogar auf einer Trage abtransportiert. Dies lässt darauf schließen, dass der Belgier vermutlich die Ronde van Vlaanderen und Paris – Roubaix verpassen wird. Diesen Winter hat sich van Aert ganz besonders intensiv auf diese beiden Rennen vorbereitet. Ebenfalls zu Fall gekommen ist Mads Pedersen (Lidl – Trek). Der Däne schien sich allerdings nicht verletzt zu haben.
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Après l’énorme chute de son coéquipier en début de course c’est Matteo Jorgenson qui grâce un travail fou de Tiesj Benoot file vers la victoire !#RVV ♂️ | #LesRP pic.twitter.com/I1nJfQyt2l
— QuotidienSport (@Quotidien_Sport) March 27, 2024
A huge crash in the leading group has taken down a number of favourites, including Wout van Aert, Mads Pedersen and Biniam Girmay, at Dwars door Vlaanderen
Sending our best wishes to the riders who were involved in the crash. pic.twitter.com/hlfuZwhBZd
— Eurosport (@eurosport) March 27, 2024