Produktnews Cannondale SuperX 2025: Der US-Hersteller stellt eine neue Version seines schnellsten Gravelbikes vor – und gibt dem Rad einen traditionsreichen Namen. Mit der Rückkehr des SuperX schickt Cannondale ein in vieler Hinsicht verbesserten Racer auf die Schotterstrecken.
Das SuperX tauchte erstmals 2011 im Programm von Cannondale auf und stellte das erste Carbon-Crossrad der US-Firma dar. Zwei Jahre später gab es erstmals ein SuperX Disc; auf das erste Gravelbike der Marke – das Topstone Alloy – musste man derweil bis 2018 warten, wenn man sich nicht im Jahr 2016 auf das seltsame Slate mit Lefty-Federgabel und 650B-Laufrädern eingelassen hatte.
Das SuperX wurde am vorläufigen Ende seiner Laufbahn noch mit etwas mehr Reifenfreiheit auf Gravel getrimmt; dann wich es 2021 dem Cannondale SuperSix EVO SE/CX mit Platz für 45 mm breite Reifen, aber weitgehend unveränderter Geometrie. Dieses Rad wurde anfangs im Cyclocross- sowie im Gravel-Trimm angeboten – und erhält nun ein Upgrade, zu dem die Rückkehr zum alten Namen SuperX gehört. Damit will Cannondale das Gravel-Racebike deutlicher vom Rennrad SuperSix abgrenzen.

Cannondale SuperX 2025: eine neue Rahmenhöhe und aerodynamische Details
Was zeichnet das neue SuperX aus? Das Rahmenlayout wurde praktisch unverändert vom Vorgänger übernommen, wobei als sechste Größe 61 dazukommt. Cannondale setzt weiterhin auf seine „Out Front“-Lenkgeometrie mit flachem Lenkwinkel (71°, Rh. 46 70°) und etwas mehr Gabelvorlauf (55 mm), was stabilen Geradeauslauf mit Handlichkeit vereinen soll. Die Sitzgeometrie ist in Sachen Stack und Reach ausgewogen sportlich und unterscheidet sich kaum von der des Cannondale Topstone, das freilich mit einer hohen Steuersatzkappe ausgestattet ist. Cannondale gibt ein Rahmengewicht um 900 Gramm für das teure LAB71-Modell an (lackiert, 56 cm); der Standard-Rahmen soll 100 Gramm mehr wiegen.
Am Rahmen fällt die stärkere aerodynamische Auslegung mit Abrisskante hinter der Gabel und dynamischeren Formen auf; neu ist auch das im unteren Bereich stark abgeflachte und gebogene Sitzrohr, das der Vibrationsdämpfung dienen soll. Zu dem Rad gibt es spezielle Aero-Trinkflaschen, die nicht breiter sind als das Unterrohr und von diesem aus dem Wind genommen werden sollen.
Mehr Reifenfreiheit ohne Geometrie-Änderungen
Der Reifendurchlauf wurde von 45 mm auf 48 mm hinten/51 mm vorne angehoben, ohne dass Kettenstreben und Radstand länger geworden sind. An der Gabelspitze rechts schaut nun nicht mehr die Steckachse heraus; der Hinterbau entspricht jetzt dem UDH-Standard. Die Bremsleitungen sind komplett im Rahmen verlegt, was optisch und aerodynamisch ein deutlicher Fortschritt ist.
Drei Dinge gibt es am neuen SuperX nicht mehr: Der SpeedRelase-Standard zur schnelleren Laufrad-Montage war ja noch ganz praktisch; dem eingepressten PF30-Innenlager dürfte aber niemand nachtrauern – das neue Modell verfügt über klassische BSA-Lagerschalen. Ebenfalls kein Verlust ist der asymmetrische Hinterbau, der ein speziell eingespeichtes Hinterrad nötig machte. Damit ist das 2025er Cannondale SuperX definitiv ein Gewinn.
Racebike mit einem Minimum an Anbau-Optionen
Trotz der ähnlichen Geometrie unterscheidet sich das SuperX in vieler Hinsicht vom Topstone. Am Race-Gravelbike können zwei Flaschenhalter und eine kleine Oberrohrtasche befestigt werden, aber keinerlei Gepäcksysteme oder Zubehör. Die Option, eine Federgabel zu montieren, fällt weg, und die Kingpin-Hinterbaufederung des Topstone gibt es selbstverständlich auch nicht. Mit Doppelkettenblatt und Aero-Radsatz sieht das SuperX im Übrigen schon sehr Rennrad-mäßig aus. Die schmalen Lenker, die Cannondale verbaut, zielen auf eine kompakte Sitzhaltung bei hohem Tempo ab und sorgen für ein Handling, das sich merklich von dem des Topstone unterscheidet.

Eine gewisse Nähe zum Rennrad zeigt sich auch in der Preisgestaltung. Während das Top-Topstone mit SRAM Force AXS 2×12 ausgestattet ist, stellt Cannondale das SuperX in einer Variante mit SRAM Red AXS und Reserve-Carbonlaufrädern vor, die satte 14.999 Euro kostet. Gut ein Drittel dieser Summe, nämlich 5.499 Euro, gehen fürs „ LAB71 SuperX“-Rahmenset drauf, das auch einzeln erworben werden kann. Mit deutlichem Abstand folgen zwei Modelle mit dem etwas schwereren Standardrahmen: das SuperX Carbon 2 mit Shimano GRX Di2 2×12 und Reserve-Radsatz für 6.899 Euro sowie das SuperX Carbon 3 mit mechanischer GRX820 2×12 für moderate 4.499 Euro.
Cannondale gibt das Gewicht der drei Modelle mit 7,4 / 8,6 / 9,1 Kilo an, wobei das SuperX Carbon 3 laut Anbieter nicht tubeless aufgebaut ist (aber in Größe 54 statt 56 gewogen wurde). Ein von uns gewogenes SuperX 2 in Größe 54 brachte es ohne Pedale und Flaschenhalter auf 8,3 Kilo. Mit einem leichteren Laufradsatz dürfte sich auch das günstigste Modell auf deutlich unter neun Kilo bringen lassen – „race ready“ sind also alle drei Varianten des neuen Cannondale SuperX.