Test: Die Alpina Turbo Pro V ist eine Brille, die nicht mit schrillen Designs, sondern mit inneren Werten überzeugen will. Für rund 140 € platziert sie sich im soliden Mittelfeld und richtet sich an Biker, die eine funktionale und unauffällige Brille suchen. Im Test zeigt sich, dass sie in puncto Passform glänzt, bei der Haptik und der Scheibenpflege aber Federn lassen muss.

Alpina Turbo Pro V: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Auf den ersten Blick wirkt die Turbo Pro V fast schon konservativ. Wer sein Gesicht nicht hinter einem riesigen Shield verstecken will, sondern einen klassischen Look bevorzugt, ist hier genau richtig. Mit einer Glashöhe von 58 mm und einer Breite von 136 mm bietet sie eine gute Abdeckung, ohne überdimensioniert zu wirken. Die Verarbeitungsqualität würden wir als „solide“ bezeichnen. Zwar knarzt der Rahmen bei Verwindung hörbar und die Scheibe hat für unseren Geschmack etwas zu viel Spiel, aber im Großen und Ganzen macht die Brille einen robusten Eindruck. Der Rahmen selbst fühlt sich nach funktionalem Hartplastik an, was in dieser Preisklasse absolut in Ordnung geht.
Ein echtes Highlight ist der Tragekomfort. Hier spielt Alpina die ganze Stärke des „2-Komponenten-Designs“ aus. Die Nasenpads sind nicht nur weich gummiert, sondern lassen sich auch hervorragend an quasi jede Nasenform anpassen. Gleiches gilt für die Bügel: Der komplette hintere Teil ist flexibel und gummiert, was für einen bombenfesten und gleichzeitig bequemen Sitz sorgt, egal wie ruppig der Trail wird. Das mitgelieferte Hartschalen-Etui ist ein willkommener Bonus, der in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist.

Alpina Turbo Pro V: Glas
Herzstück der Turbo Pro V ist die photochromatische Varioflex-Scheibe, die den Bereich der Schutzkategorien 1 bis 3 abdeckt. Die sphärische Form sorgt dabei für eine verzerrungsfreie Sicht. Besonders beeindruckend ist, wie hell die Scheibe im unbelichteten Zustand wird – sie ist fast komplett klar. Das macht sie ideal für Fahrten durch dunkle Waldstücke oder bei einsetzender Dämmerung. Bei Sonneneinstrahlung tönt sie zuverlässig ein, erreicht aber nicht ganz die Abdunklung manch anderer Brillen im Testfeld. Für die meisten Bedingungen auf dem Mountainbike ist der Tönungsbereich aber optimal.
Alpina spendiert der Scheibe eine Fogstop-Beschichtung gegen Beschlagen und eine hydrophobe Schicht, die Wasser abweisen soll. Während der Anti-Fog-Schutz in der Praxis tadellos funktionierte, offenbarte sich bei der schmutzabweisenden Eigenschaft eine klare Schwäche, doch dazu gleich mehr.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Einmal auf der Nase, macht sich die Turbo Pro V angenehm unauffällig. Dank der hervorragenden Anpassbarkeit sitzt sie sicher und verrutscht nicht. Der Windschutz ist okay, aufgrund der eher moderaten Glashöhe spürten wir bei höheren Geschwindigkeiten jedoch einen leichten Luftzug im Bereich der Wangen und unteren Augenpartie. Das Sichtfeld ist an den Rändern erfreulich frei von störenden Rahmenteilen. Allerdings ist der Mittelsteg recht breit und präsent, was je nach Sitzposition und Blickrichtung schon mal im Sichtfeld auftauchen kann.
Der größte Kritikpunkt offenbarte sich, als der erste Schweiß floss: Die Scheibe verschmiert ziemlich stark und ist unterwegs nur schwer sauber zu bekommen. Schweißtropfen hinterlassen hartnäckige Schlieren, die die Sicht deutlich trüben. Die Tönungsgeschwindigkeit selbst ist gut und passt sich wechselnden Lichtverhältnissen zuverlässig an.







