Die Cratoni C-Matic präsentiert sich im Testfeld als optisch klassische Sportbrille, die unter ihrer konservativen Schale mit modernster Glastechnologie und einer beeindruckend robusten Bauweise punkten will. Mit einem Preis von knapp 170 € liegt sie im gehobenen Mittelfeld. Wir haben für euch herausgefunden, ob die inneren Werte auf dem Trail überzeugen können oder ob es einen Haken gibt.

Cratoni C-Matic: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Auf den ersten Blick wirkt die C-Matic vertraut. Ihr Design ist eher konservativ und schreit nicht nach Aufmerksamkeit – perfekt für alle, die eine Brille suchen, die auch abseits des Trails eine gute Figur macht. Mit einer Glashöhe von 59 mm und einer Breite von 136 mm bietet sie eine hohe Abdeckung bei mittlerer Breite und passt damit auf eine Vielzahl von Gesichtsformen, solange diese nicht übermäßig breit sind.
Wo die C-Matic aber wirklich aus der Masse heraussticht, ist die Verarbeitungsqualität. Nimm den Rahmen in die Hand, verwinde ihn, biege die Bügel – hier knarzt oder knackt absolut nichts. Der Rahmen gehört zu den robustesten, die wir je im Test hatten. Man hat nie das Gefühl, die Brille mit Samthandschuhen anfassen zu müssen, und hätte wohl auch im Falle eines Sturzes wenig Sorgen um ihre Integrität. Dieser panzerähnliche Eindruck ist schlichtweg hervorragend. Einen deutlichen Minuspunkt müssen wir allerdings bei der Ausstattung vergeben: Bei einem Preis von 169,95 € erwarten wir ein stabiles Etui im Lieferumfang. Dass Cratoni hier nur einen Mikrofaserbeutel beilegt, ist wirklich schade.



Cratoni C-Matic: Glas
Das Herzstück der C-Matic ist das verbaute NXT-Glas. Dieses Material ist bekannt für seine hohe optische Qualität und seine extreme Bruchfestigkeit. Cratoni verspricht hier nicht zu viel: Die Scheibe ist klar und verzerrungsfrei. Die eigentliche Stärke liegt aber im photochromen Verhalten. Mit einem Tönungsbereich von 11 % bis 86 % Lichtdurchlässigkeit (VLT) deckt die Brille die Kategorien 1 bis 3 komplett ab. Das ist ein gewaltiger Bereich, der von bewölkten Tagen im tiefen Wald bis hin zu gleißender Mittagssonne auf freiem Feld alles abdecken sollte. Eine Anti-Fog- und Anti-Scratch-Beschichtung runden das technische Paket ab.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Auf dem Trail spielt die C-Matic zunächst ihre Stärken aus. Die hohe Scheibe sorgt für eine exzellente Abdeckung und schützt die Augen zuverlässig vor Wind, Dreck und Ästen – gerade beim Mountainbiken, wo man seine Position auf dem Rad ständig verändert, ein echter Vorteil. Dank großer Belüftungsschlitze oben und unten am Glas beschlägt die Brille auch bei schweißtreibenden Anstiegen überhaupt nicht, ohne dass unangenehme Zugluft entsteht. Top!
Auch die photochrome Funktion an sich arbeitet schnell und zuverlässig. Bei wechselnden Lichtverhältnissen passt sich die Tönung zügig an. Und doch offenbart sich hier die Achillesferse der Brille: Im abgedunkelten Zustand weist das Glas eine sehr starke, kühle Blautönung auf. Während das bei offener Sonneneinstrahlung noch angenehm sein kann, wurde es für uns im Wald zum Problem. Bei der schnellen Fahrt vom hellen Feldweg in einen dunklen Trail-Abschnitt schluckte dieser Blauton entscheidende Kontraste und Details des Untergrunds. Die C-Matic war eine der wenigen Brillen im Test, die wir in solchen Situationen kurz anheben oder absetzen mussten, um den Trail sicher lesen zu können. Das ist ein erheblicher Nachteil, auch wenn die Wahrnehmung von Farbtönen natürlich subjektiv ist.






