Test / Photochromatische Brillen für Radfahrer: Mit einem Preis von unter 80 € ist die Cratoni Skyvision die mit Abstand günstigste Brille in unserem großen Vergleichstest. Auf dem Trail überrascht sie mit einer absolut soliden Performance und einem unauffälligen, aber sicheren Sitz. Abzüge gibt es allerdings bei der Haptik und der Verarbeitungsqualität, wo sich der günstige Preis dann doch bemerkbar macht. Für wen sich der Griff zum Preis-Leistungs-Tipp lohnt, erfährst du hier.

Cratoni Skyvision: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Auf den ersten Blick macht die Cratoni Skyvision eine richtig gute Figur. Das Design ist zeitlos und doch modern, und du würdest ihr den Kampfpreis von 79,95 € niemals ansehen. Sie wirkt nicht wie eine Brille, die teilweise weniger als die Hälfte der Konkurrenz im Testfeld kostet. Die Verarbeitungsqualität bewegt sich auf einem soliden Niveau, auch wenn man hier und da schon merkt, wo der Rotstift angesetzt wurde. Der Rahmen macht zwar einen robusten Eindruck, knarzt aber hörbar, wenn man ihn in der Hand etwas verwindet. Die Haptik ist insgesamt sehr „plastiklastig“, was uns an der Langlebigkeit bei einem Sturz zweifeln lässt – sie wirkt, als könnte sie eher brechen als sich zu verformen.
Mit einer Breite von 132 mm und einer Glashöhe von 56 mm gehört die Skyvision klar zu den schmaleren Modellen am Markt. Das ist eine wichtige Info für dich: Hast du ein eher schmales Gesicht, sitzt die Brille dadurch extrem sicher und nah am Gesicht, was wir als sehr angenehm empfanden. Für Biker mit breiteren Köpfen ist sie hingegen weniger geeignet, da der Rahmen im peripheren Sichtfeld stören könnte. Für einen rutschfesten Sitz sorgen die gummierten Bügelenden und ein ebenfalls gummiertes Nasenpad.



Cratoni Skyvision: Glas
Cratoni gibt für das photochrome Glas einen VLT-Bereich (Visible Light Transmission) von 15 % bis 60 % an. Das bedeutet, dass die Brille selbst im hellsten Zustand schon eine relativ starke Grundtönung aufweist. Damit ist sie prädestiniert für Touren bei gutem Wetter, von sonnig bis leicht bewölkt. Wenn es im Wald auf einem stark bewachsenen Trail richtig düster wird, kann die Tönung für manche schon etwas zu stark sein, auch wenn es uns im Test nicht übermäßig gestört hat. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Tönung war absolut in Ordnung und für den Preis mehr als fair. Ein dickes Lob gibt es für die Pflegeeigenschaften: Schweiß und Schmutz ließen sich erstaunlich leicht und rückstandslos entfernen, teilweise sogar besser als bei manch teurerem Konkurrenzmodell.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

In der Praxis war die Cratoni Skyvision vor allem eines: im allerbesten Sinne unauffällig. Und das ist für eine Brille in dieser Preisklasse wohl das größte Kompliment. Einmal aufgesetzt, verrichtet sie ihren Dienst ohne zu murren. Dank der schmalen Bauform und der gummierten Kontaktpunkte saß sie bombenfest und verrutschte auch auf ruppigen Abfahrten keinen Millimeter. Das Glas bot eine klare Sicht und passte sich zuverlässig an wechselnde Lichtverhältnisse an. Die solide Performance auf dem Trail steht jedoch im Kontrast zur eher günstigen Haptik. Dass bei diesem Preis kein Hartschalen-Etui im Lieferumfang enthalten ist, ist dagegen absolut zu verschmerzen.






