Test: Mit einem Preis von rund 260 € und einem Gewicht von 44 Gramm markiert die POC Aspire sowohl das preisliche als auch das gewichtstechnische obere Ende in unserem Testfeld photochromer Mountainbike-Brillen. Dafür bekommst du eine Brille, die „High-End“ schreit – von der Verpackung über die kompromisslose Verarbeitungsqualität bis hin zur Optik von Carl Zeiss. Wir haben für dich herausgefunden, ob das Statement-Piece auch auf dem Trail überzeugen kann.

POC Aspire: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Eines ist klar: Unauffällig ist anders. Die POC Aspire ist mit ihrem massiven, umlaufenden Rahmen ein echtes Statement. Mit einer Glashöhe von 58 mm und einer Breite von satten 147 mm gehört sie zu den größten Brillen im Test und bietet eine entsprechend riesige Abdeckung. Schon beim ersten Auspacken wird der Premium-Anspruch deutlich. Statt eines einfachen Stoffbeutels liefert POC ein halbtransparentes Hartschalen-Case mit, das ebenso robust wie stylisch ist.
Die Brille selbst ist sagenhaft gut verarbeitet. Nichts knarzt, nichts wackelt. Der Rahmen ist extrem steif, was einerseits für einen sehr stabilen Eindruck sorgt, andererseits die Frage aufwirft, wie nachgiebig er bei einem harten Sturz wirklich ist. Die Bügel sind im hinteren Bereich mit hydrophilen Gummigrips versehen, die einen sicheren Halt garantieren, sich aber nicht weiter anpassen lassen. Ein kleiner Kritikpunkt ist das Nasenpad: Es lässt sich zwar justieren, doch hier bieten andere Hersteller mehr Spielraum. Wenn du eine besonders schmale oder breite Nase hast, könntest du hier an Grenzen stoßen.



POC Aspire: Glas
Das Herzstück der Aspire ist zweifellos die Scheibe mit der Clarity-Technologie, entwickelt in Kooperation mit den Optik-Spezialisten von Carl Zeiss. POC gibt einen riesigen Tönungsbereich von 18 % bis 84 % Lichtdurchlässigkeit (VLT) an, was der Kategorie 0 bis 3 entspricht. In der Praxis bedeutet das: Im Wald oder in der Dämmerung wird die Brille beinahe komplett klar und stört nicht. Die Tönungsgeschwindigkeit ist dabei phänomenal schnell – Licht-Schatten-Wechsel meistert die Aspire blitzschnell und souverän. Bei gleißendem Sonnenschein hätten wir uns die maximale Tönung allerdings noch einen Hauch dunkler gewünscht, die angegebenen 18 % fühlen sich subjektiv etwas heller an. Die optische Qualität ist jedoch über jeden Zweifel erhaben: verzerrungsfrei, scharf und kontrastreich.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Einmal auf der Nase, macht die POC Aspire auf dem Trail eine Menge richtig. Das riesige Glas bietet ein uneingeschränktes Sichtfeld und einen exzellenten Windschutz, was besonders bei hohen Geschwindigkeiten ein Segen ist. Beschlagen war während unserer Testfahrten absolut kein Thema. Die schnelle Anpassung an wechselnde Lichtverhältnisse ist eine ihrer größten Stärken.
Allerdings gibt es auch Schattenseiten. Mit 44 Gramm ist die Brille fast doppelt so schwer wie die leichtesten Modelle im Test, und das spürt man. Wer hier sensibel ist, sollte die Aspire definitiv vor dem Kauf anprobieren. Das hohe Gewicht in Kombination mit dem nur begrenzt einstellbaren Nasenpad machte es für uns schwierig, einen hundertprozentig festen Sitz für ruppige Trail-Abfahrten zu finden. Ein weiteres Manko zeigte sich bei schweißtreibenden Anstiegen: Durch den voll umlaufenden Rahmen sammelt sich Schweiß in den kleinen Zwischenräumen zwischen Glas und Rahmen, was die Reinigung unterwegs etwas fummelig macht.






