Test: Mit über 200 € gehört die Rudy Project Spinshield Pro klar zur Oberklasse in unserem Testfeld photochromer Mountainbike-Brillen. Sie will mit federleichten 24 Gramm, einer makellosen Verarbeitung und einem gigantischen Sichtfeld punkten. Auf dem Trail zeigt sie eine beeindruckende Performance, richtet sich mit ihrem Glas aber eher an Schönwetter-Biker. Ein kleiner Fauxpas trübt den sonst so exzellenten Eindruck.

Rudy Project Spinshield Pro: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Schon beim ersten Anfassen wird klar: Die Spinshield Pro spielt in einer eigenen Liga. Mit gerade einmal 24 Gramm teilt sie sich den Titel für das leichteste Modell im Test und ist auf der Nase kaum zu spüren. Die Verarbeitungsqualität ist, um es kurz zu machen, absolut makellos. Der minimalistische Rahmen fühlt sich extrem robust und wertig an. Hier knarzt nichts, hier hat nichts Spiel. Die Bügel rasten satt und präzise ein, und die gummierten Nasenpads lassen sich wunderbar flexibel an jede Nasenform anpassen. Die Abmessungen sind mit einer Glashöhe von 61 mm und einer Breite von 147 mm gewaltig und versprechen eine enorme Abdeckung. Angesichts dieser Premium-Anmutung ist es allerdings schon fast frech, dass Rudy Project bei einem Preis von 214,90 € kein schützendes Hartschalen-Etui beilegt – ein Detail, das in dieser Preisklasse eigentlich Standard sein sollte.



Rudy Project Spinshield Pro: Glas
Herzstück der Brille ist das photochrome „ImpactX 2 Laser Purple“-Glas. Es deckt einen VLT-Bereich (Visible Light Transmission) von 8 % bis 48 % ab und fällt damit in die Schutz-Kategorien 2 bis 3. Hier zeigt sich die klare Ausrichtung der Brille: Mit einer maximalen Aufhellung von 48 % ist sie kein Spezialist für dämmrige Waldpassagen oder trübe Wintertage. Sie bleibt tendenziell eher dunkel und spielt ihre Stärken an sonnigen Tagen aus, an denen sie zuverlässig vor gleißendem Licht schützt. Das unzerbrechliche ImpactX 2-Glas reagiert dabei blitzschnell auf wechselnde Lichtverhältnisse. Die leichte violette Tönung sorgt im Wald für angenehme Kontraste, ohne die Farbwahrnehmung zu stark zu verfälschen.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

Einmal aufgesetzt, ist die Spinshield Pro eine Macht. Das riesige Panorama-Glas bietet ein schlichtweg überragendes Sichtfeld – komplett uneingeschränkt, da kein Rahmen die periphere Sicht stört. Dadurch ist auch der Windschutz exzellent und gehört zum Besten, was wir im Test erlebt haben. Trotz der großen Abdeckung sorgt das „Vent Controller“-System, also gezielte Belüftungsöffnungen, für eine sehr gute Luftzirkulation, die ein Beschlagen der Scheibe effektiv verhindert. Auch die hydrophoben Eigenschaften überzeugen: Schweiß und Spritzwasser perlen anstandslos ab, und die Brille ließ sich unterwegs kinderleicht reinigen. Der Sitz ist auch auf ruppigen Trails sicher, obwohl wir uns für den perfekten Halt eine etwas großzügigere Gummierung an den Bügelenden gewünscht hätten, die noch etwas weiter nach vorne reicht.






