Test: Die Smith Bobcat tritt mit einem stolzen Preis von 230 € im Premium-Segment an. Schon beim Auspacken wird klar, dass Smith hier nicht gespart hat: Ein großes, robustes Hartschalenetui und eine zusätzliche Klarglasscheibe versprechen ein hochwertiges Gesamtpaket. Auf dem Trail überzeugt die Brille mit einem sehr guten Allround-Glas und einer bombenfesten Passform, zeigt aber in tiefster Dämmerung, warum die zweite Scheibe mehr als nur ein nettes Extra ist.

Smith Bobcat: Abmessungen und Verarbeitungsqualität
Schon der erste Griff zur Bobcat vermittelt einen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Hier knarzt nichts, selbst wenn man sie beherzt in der Hand verwindet. Die Verarbeitungsqualität ist nicht übertrieben edel, aber absolut solide und robust – man hat nie das Gefühl, dass ein Sturz ihr schnell etwas anhaben könnte. Mit einer Glashöhe von 59 mm und einer Breite von 135 mm fällt sie in die Kategorie „hohes Glas, mittlere Breite“.
Diese Abmessungen machen sie zur idealen Wahl für Biker mit schmalen bis mittelbreiten Gesichtern. Wer ein sehr breites Gesicht hat, sollte sie vor dem Kauf unbedingt anprobieren, da sie sonst an den Schläfen drücken könnte. Ein echtes Highlight sind die Kontaktpunkte: Die Nasenpads und Bügelenden sind mit sogenanntem Megol gummiert. Der Clou dabei: Sobald du ins Schwitzen kommst, verstärkt sich der Halt, anstatt nachzulassen. So sitzt die Brille auch auf den ruppigsten Abfahrten sicher, ohne unangenehm zu drücken. Das mitgelieferte Zubehör ist erstklassig: Das große Etui schützt die Brille perfekt und die zusätzliche Wechselscheibe ist, wie sich zeigen wird, ein entscheidender Mehrwert.



Smith Bobcat: Glas
Das Herzstück der Smith Bobcat ist zweifellos das Glas, das die kontrastverstärkende ChromaPop-Technologie mit einer photochromen Funktion kombiniert. Der VLT-Bereich (Visible Light Transmission) von 12 % bis 67 % deckt die Kategorien 1 bis 3 ab. Für sonnige Tage ist die maximale Tönung von 12 % ideal. Auch bei bedecktem Himmel oder im Wald hellt die Scheibe mit 67 % Lichtdurchlässigkeit beeindruckend auf und die Kontraste bleiben dank ChromaPop knackig.
Allerdings stößt das Glas in Extremsituationen an seine Grenzen: Für Fahrten in tiefster Dämmerung oder bei Nacht wird es nicht ganz klar. Hier bleibt eine spürbare Resttönung. Genau für diesen Fall hat Smith mitgedacht und legt als einziger Hersteller im Testfeld eine komplett klare Wechselscheibe bei. Das macht die Bobcat dann doch zum lückenlosen Gesamtpaket, auch wenn ein Scheibenwechsel nötig wird. Die Reaktionsgeschwindigkeit der Tönung ist dabei tadellos.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke

In der Praxis entpuppt sich die Bobcat als echter „Anziehen-und-vergessen“-Kandidat. Einmal aufgesetzt, bleibt sie dank der Megol-Pads genau da, wo sie hingehört. Das hohe Glas bietet ein riesiges, uneingeschränktes Sichtfeld nach oben und zu den Seiten – perfekt, um den Trail immer voll im Blick zu haben. Besonders bei Touren mit wechselnden Lichtverhältnissen, die vom offenen Feld in den Wald führen, spielt das Glas seine Stärken aus. Die Sicht bleibt klar, kontrastreich und die Tönung passt sich flott an. Erst als unsere Testrunde in die fortgeschrittene Dämmerung überging, wünschten wir uns eine noch hellere Scheibe. An dieser Stelle würde man dann zur mitgelieferten klaren Scheibe greifen, was den Einsatzbereich der Brille auf 24 Stunden erweitert.






