Radsport: Die Operation Aderlass ist im Radsport angekommen. Mit Stefan Denifl und Georg Preidler haben zwei Profis aus Österreich Blutdoping gestanden. Damit dürfte die Karriere der beiden beendet sein.
Denifl & Preidler gestehen Blutdoping
Das Doping-Netzwerk rund um den Erfurter Arzt Mark Schmidt hat auch den Radsport erreicht. Wie nun bekannt wurde, haben die Behörden den 31-jährigen Stefan Denifl bereits am 1. März verhaftet und intensiv verhört. Nachdem der Österreicher Blutdoping zugab, wurde er wieder freigelassen. Kurze Zeit später meldete sich der 28-jährige Georg Preidler und gestand mittels Selbstanzeige, ebenfalls die Praxis des Blutdopings durchgeführt zu haben. Er gewann zuletzt eine Etappe bei der Polen-Rundfahrt.
Georg Preidler:
„Ich habe einen Blödsinn gemacht und will ehrlich sein. Das war der größte Fehler meines Lebens. Ich kann nur sagen, mit dem Wissen des Betrugs im Hinterkopf zu leben, ist die Hölle. Ich habe das nicht mehr ausgehalten.“
Preidler tritt zurück, Denifl ist ohne Vertrag
Georg Preidler habe zwar Ende 2018 nur die Blutabnahme machen lassen, keine Blutrückführung. Doch bereits dieser Prozess ist laut dem neuen Anti-Doping-Gesetz strafbar. Die französische Equipe Groupama – FDJ hat den Rücktritt des Profis sofort angenommen. Stefan Denifl hingegen war ohnehin vertragslos, nachdem sich sein Team Aqua Blue Sport am Ende der vergangenen Saison auflöste und er seinen neuen Vertrag bei der Mannschaft CCC selbst aus privaten Gründen kündigte. Er gewann 2017 die Österreich-Rundfahrt und die Königsetappe der Vuelta a Espana.
Operation Aderlass:
Das Doping-Netzwerk um den Erfurter Arzt Mark Schmidt
Am 27. Februar 2019 wurden in Erfurt und in Seefeld unter dem Decknamen Operation Aderlass Dopingrazzien durchgeführt. Auf Grund des Verdachts auf Blutdoping am Rande der Ski-WM in Seefeld/Innsbruck hat die Polizei dabei mehrere Personen verhaftet und verhört. Zunächst handelte es sich bei den betroffenen Profis nur um Langläufer. Festgenommen wurden die Österreicher Dominik Baldauf und Max Hauke, die Estländer Andreas Veerpalu und Karel Tammjärv und der Kasache Alexei Poltoranin. Schließlich gab das österreichische Bundeskriminalamt bekannt, dass auch der deutsche Sportmediziner Mark Schmidt in Haft genommen wurde. Der bereits für das Radsportteam Gerolsteiner zuständig gewesene Arzt soll in seiner Praxis in Erfurt rund 40 mit Tarnnamen versehene Blutbeutel gelagert haben. Ferner wurden verdächtige Zentrifugen und Dateien auf dem Computer sichergestellt. Verglichen wird dieser Skandal nun mit dem auch als Operación Puerto bekannten Dopingskandal Fuentes.
Georg Preidler : la position de l’Équipe cycliste Groupama-FDJ
— Équipe Cycliste Groupama-FDJ (@GroupamaFDJ) 4. März 2019