Spektrum: In Zeiten, in denen sich die Diskussionen um Dieselfahrverbote, CO²-Steuer, Klimaschutz, Energiewende und alternative Fortbewegungsmittel dreht, überrascht der Düsseldorfer CDU Politiker Andreas Hartnigk in einem Interview mit der Bild Zeitung mit einem unorthodoxen Vorschlag; er fordert Parkgebühren für Fahrräder.
Das Fahrrad ist im Düsseldorfer Rathaus ein viel diskutiertes Thema, nicht erst seit dem Grand Départ der Tour de France in der Rheinmetropole. Gestern überraschte nun CDU-Mann Andreas Hartnigk mit einem unorthodoxen Vorschlag. Gegenüber der Bild Zeitung kündigte der 50-jährige an, er würde einen derartigen Antrag derzeit vorbereiten. Der Vorstoß ist eine Reaktion auf das Vorhaben von Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), der jüngst eine Ausweitung der Parkgebührenpflicht für Autos in der Innenstadt auf 24 Stunden ins Spiel gebracht hatte.
Sollte diese Ausweitung stattfinden, seien Parkgebühren für Fahrräder nicht mehr als „ein Gebot der Gleichbehandlung“, findet Hartnigk. Schließlich wären Fahrradfahrer im Vergleich zu Autofahrern steuerlich viel weniger belastet, da sie keine KFZ- oder Mineralölsteuer bezahlen, argumentiert der CDU-Politiker weiter. Ebenso müsse die immer teurere Fahrrad-Infrastruktur ja auch jemand bezahlen. In der Praxis seien Klebeplaketten denkbar, die pauschal bezahlt werden und wesentlich günstiger als die Auto-Parkgebühr sein sollen.
Mit seinem Vorschlag irritierte Hartnigk übrigens nicht nur Politiker der SPD und der Grünen in Düsseldorf, auch in der eigenen Partei stößt die Idee auf wenig Gegenliebe. Die Rheinische Post zitiert einen weiteren CDU-Ratsherr, der die Parkgebühr als „Schnapsidee“ bezeichnete.