Radsport: Bei der Vuelta a Espana kam es auf der heutigen zweiten Etappe zu einem überraschenden Großkampf der Favoriten. Nairo Quintana (Movistar) konnte sich in einem höchst interessanten Rennen durchsetzen. Neuer Führender in der Gesamtwertung ist Nicholas Roche (Sunweb).
Ángel Madrazo erobert das Bergtrikot
Vier Profis haben die zweite Etappe der Vuelta a Espana als Ausreißer geprägt. Dabei lag ihr Interesse vor allem in den Bergwertungen. Denn direkt nach dem Start in Benidorm lösten sich Sander Armée (Lotto – Soudal), Willie Smit (Katusha – Alpecin), Ángel Madrazo (Burgos – BH) und Jonathan Lastra (Caja Rural – Seguros RGA). Auf Grund der unterschiedlich ausgeprägten Kletterfähigkeiten sollte das Quartett in den Anstiegen mehrfach gesprengt werden. Die meisten Punkte auf dem Weg zum Ziel in Calpe – und damit auch das Bergtrikot der Vuelta a Espana 2019 – sicherte sich der 31-jährige Spanier Ángel Madrazo. Derweil arbeitete dahinter im Peloton fast die kompletten knapp 200 Kilometer die Mannschaft Astana für ihren Leader und Gesamtführenden Miguel Angel Lopez. Erst später bekam die cyanfarbene Equipe Unterstützung von Jumbo – Visma. So wurde in Person von Sander Armée der letzte Ausreißer schon rund 30 Kilometer vor dem Ziel gestellt.
Die Klassementfahrer sind bereits gefordert
Noch vor dem 3,0 Kilometer langen und im Durchschnitt 9,5 Prozent steilen Alto de Puig Llorença verlor Sam Bennett (Bora – hansgrohe) bereits den Anschluss. Zwischenzeitlich hat sich seine deutsche Mannschaft an der Nachführarbeit beteiligt, musste nun jedoch erkennen, dass ihr Sprinter keine Option für den Tagessieg sein sollte. Stattdessen änderte man einfach die Taktik und attackierte den Anstieg hinauf mit Davide Formolo. Gemeinsam mit George Bennett (Jumbo – Visma) und Pierre Latour (AG2R La Mondiale) bildete der Italienische Meister zunächst ein gefährliches Trio. Doch die Klassementfahrer reagierten sofort, so dass der Großkampf der Favoriten um den Gesamtsieg der Vuelta a Espana schon am zweiten Tag der Rundfahrt entbrannte. Einer der Leidtragenden sollte der Tour-Dritte Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma) sein. Nach seinem Sturz gestern im Teamzeitfahren verabschiedete sich der Niederländer frühzeitig vom Kampf um das Rote Trikot.
Quintana sichert sich clever den Etappensieg
Besonders aktiv präsentierte sich Altmeister Alejandro Valverde (Movistar). Der 39-Jährige attackierte mehrfach und sorgte bei einigen Konkurrenten sichtlich für Schwierigkeiten. Doch erst nach der Bergwertung kam es tatsächlich zu einer Grüppchenbildung unter den Favoriten. Primoz Roglic (Jumbo – Visma), Rigoberto Uran (EF Education First), Nairo Quintana (Movistar), Nicholas Roche (Sunweb), Fabio Aru (UAE Team Emirates) und Mikel Nieve (Mitchelton – Scott) lösten sich von ihren Begleitern. Da Leader Miguel Angel Lopez (Astana) keine Helfer mehr bei sich hatte, musste er die Verfolgergruppe selbst anführen. Völlig im Stich gelassen, verlor der Kolumbianer dadurch das Rote Trikot an Nicholas Roche. Der Ire wurde Etappenzweiter hinter Nairo Quintana, der sich clever drei Kilometer vor dem Ende mit einer Attacke von seinen Begleitern verabschiedete.