News / Kurztest: Ein Jahr nach der Vorstellung der Synthesis Carbon Laufrad-Serie stellt der kalifornische Hersteller Crankbrothers mit den Synthesis Alloy Laufrädern eine günstigere Alternative vor. Drei Modellreihen sollen dabei die Bereiche Cross Country/Trail, Enduro und E-MTB abdecken. Wir haben die Version für E-MTB bereits getestet.
In der Vergangenheit waren Crankbrothers Laufräder sofort als solche erkennbar. Das eigenwillige Speichendesign war unverkennbar. Mit der Einführung der Synthesis Carbon Laufräder war dieses optische Alleinstellungsmerkmal Geschichte, nicht aber die Funktion. Eine Felge mit 28 Speichen am Vorderrad soll durch ihren Flex Fahrfehler verzeihen, den Grip in Kurven erhöhen und dem Fahrer mehr Komfort garantieren. Die mit einer höheren Spannung und mit 32 Speichen eingespeichte Hinterradfelge soll laut Crankbrothers ganz bewusst steifer als das Vorderrad sein. Dadurch soll die Kraft optimal in Vortrieb umgesetzt werden und die die Spurtreue erhöht werden.
Bei den neu vorgestellten Synthesis Alloy Modellen setzen die Kalifornier auf die selbe Philosophie: Weicheres Laufrad vorne, steifes Laufrad hinten. Erzielt wird dieser Effekt über die Speichenspannung, das Speichengewicht, die Speichenanzahl, Felgenbreite und Felgengewicht. Unterteilt sind die Alu-Laufräder in drei Kategorien: Synthesis XCT Alloy für Cross Country/Trail, Synthesis E Alloy für Enduro und speziell für E-MTBs der Synthesis E-MTB Alloy.
Crankbrothers Synthesis XCT Alloy: Für Trailrider
Für Cross Country und Trailriding empfiehlt Crankbrothers die XCT Alloy Version. Wahlweise und gegen Aufpreis sind die Laufräder mit edlen Industry Nine Naben zu haben. Die Innenweite der ausschließlich in 29 Zoll erhältlichen Felgen beträgt 26,5 mm am Vorderrad und 24,5 mm am Hinterrad.
Die Daten:
- Laufradgröße: 29″
- Felgenbreite vorne: 26,5 mm
- Felgenbreite hinten: 24,5 mm
- Speichenanzahl: 28 vorne / 32 hinten
- Einbaubreite: Boost (vorne 15×110 / hinten 12×148)
- Verfügbare Freilaufkörper: XD / HG / Micro Spline
- Naben: Industry Nine oder Crankbrothers
- Gewicht: 831g (VR) / 978g (HR) jeweils mit Industry Nine Naben
- Preis: VR: 299 EUR / 239 EUR, HR: 499 EUR / 359 EUR (Industry Nine / Crankbrothers Naben)
Crankbrothers Synthesis E Alloy: Für den harten Enduro-Einsatz
Beim für Enduro-Piloten entwickelten Synthesis E Alloy-Laufradsatz hat der Kunde die Wahl zwischen 27.5″ oder 29″. Die Felgenbreiten betragen 31,5 mm an der Front und 29,5 mm am Heck. Wie auch beim XCT Alloy-Modell können die Laufräder mit Industry Nine Naben mit extrem geringem Einrastwinkel von 4 Grad geordert werden. Mit allen gängigen Freilaufkörpern (HG, XD und Micro Spline) sollte für jeden der passende Laufradsatz dabei sein.
Die Daten:
- Laufradgröße: 29″ / 27.5″
- Felgenbreite vorne: 31,5 mm
- Felgenbreite hinten: 29,5 mm
- Speichenanzahl: 28 vorne / 32 hinten
- Einbaubreite: Boost (vorne 15×110 / hinten 12×148)
- Verfügbare Freilaufkörper: XD / HG / Micro Spline
- Naben: Industry Nine oder Crankbrothers
- Gewicht: 865g (29″ VR) / 1048g (29″ HR) jeweils mit Industry Nine Naben
- Preis: VR: 299 EUR / 239 EUR, HR: 499 EUR / 359 EUR (Industry Nine / Crankbrothers Naben)
Crankbrothers Synthesis E-MTB Alloy: Ein Laufradsatz speziell für E-MTBs
Für die E-Mountainbiker stehen gleich drei Versionen bereit. 27.5″ oder 29″ mit einer Innenweite von 31,5 mm, oder eine Version für Plus-Reifen mit einer Breite von 35,5 mm. Entgegen der klassischen Versionen ist die Felgenweite bei den Synthesis E-MTB Alloy-Laufrädern vorne wie hinten identisch. Die edlen Industry Nine Naben entfallen als Option.
Die Daten:
- Laufradgröße: 29″ / 27.5″ / 27.5+“
- Felgenbreite vorne: 31,5 mm oder 35,5 mm (27.5+“)
- Felgenbreite hinten: 31,5 mm oder 35,5 mm (27.5+“)
- Speichenanzahl: 28 vorne / 32 hinten
- Einbaubreite: Boost (vorne 15×110 / hinten 12×148)
- Verfügbare Freilaufkörper: XD / HG / Micro Spline
- Naben: Crankbrothers
- Gewicht: 980g (29″ VR) / 1238g (29″ HR)
- Preis: VR: 259 EUR, HR: 389 EUR
Erster Test: Crankbrothers Synthesis E-MTB Alloy
Wir hatten die Möglichkeit, die Laufräder aus der Synthesis E-MTB Alloy-Serie vorab zu testen. Als Testbike diente dazu ein aktuelles Specialized Turbo Levo. Auf die 29 Zoll Laufräder mit einer Innenweite von 31,5 mm wurden die originalen Specialized Butcher (2.6) bzw. Eliminator (2.3) Reifen aufgezogen.
Die Tubeless-Montage der Reifen gestaltete sich als absolut unkompliziert. Frisch aus dem Karton waren die Synthesis E-MTB Alloy-Laufräder bereits mit Tubeless-Band geklebt und selbst die Ventile waren vormontiert. Reifen aufziehen, Dichtmilch einfüllen und aufpumpen bis es befriedigend peng-peng macht. Selten erwies sich das Aufziehen von Reifen als derart einfach.
Auf den ersten Metern zeigte sich, dass die Laufräder wohl noch nicht abgedrückt wurden. Nach ein wenig Knarzen und Knacken konnte die matschige Ausfahrt dann beginnen. Übrigens hat sich das fehlende Abdrücken keinesfalls auf den Rundlauf der Laufräder ausgewirkt.
Mit dem Wissen um den bewusst höheren Komfort am Vorderrad und das laut Crankbrothers steifere Hinterrad, versucht man auf dem Trail natürlich gezielt darauf zu achten. Um es vorweg zu nehmen: Einen Unterschied zu „gewöhnlichen“ Alu-Laufrädern zu erfühlen erwies sich als äußerst schwierig. Das lag zum einen daran, dass das matschige Wetter der vergangenen Wochen die Testbedingungen erschwerte. Zum anderen müssen wir noch mehr Testkilometer zurück legen. Deutlich spürbar war allerdings der höhere Komfort gegenüber (oft zu) steifen Carbon-Laufrädern. Nach einigen Durchschlägen sind die Felgen bisher frei von Dellen und halten zuverlässig die Luft im Reifen.
Leise oder laut – Die Geschmäcker beim Freilaufgeräusch der Nabe sind verschieden. Die hauseigene Crankbrothers-Nabe liegt im Mittelfeld. Das Einrasten der Sperrklinken ist während des Rollens deutlich hörbar. Das Geräusch ist aber keinesfalls störend und klingt angenehm sanft-technisch.
Wir sind gespannt, wie sich die Laufräder auf weiteren Testkilometern schlagen!