Der heutige XCE-Weltcup in Albstadt sollte die große Revanche für Fabrice Mels und Kathrin Stirnemann werden. Nachdem beide bereits in Nove Mesto im großen Finale standen, konnten sie ein weiteres Mal in ihre jeweiligen Finals fahren. Bei den Damen konnten sich die vier Schnellsten der Qualifikation bis in das Finale vorkämpfen und so war für viel Spannung gesorgt. Alexandra Engen schien ein weiteres Mal unschlagbar, ließ Stirnemann jedoch bereits auf der Startgeraden den Vortritt. Ein taktischer Schachzug? Es schien nicht so, denn Engen konnte zu keinem Zeitpunkt des Finallaufes Boden gut machen.
Als Stirnemann dann ihre finalen Sprint startete, konnte keine ihrer Verfolgerinnen mithalten. Kathrin Stirnemann fuhr mit einem Start-Ziel-Sieg ihrem zweiten Weltcupsieg entgegen und war nach einer kurzen Woche glücklich Alexandra Engen endlich geschlagen zu haben. „Ich dachte, es kann doch nicht sein, dass Alexandra gar nicht zu schlagen ist. Ich wusste, ich muss heute vorne sein, damit ich im Gesamtweltcup noch eine Chance habe. Meine Idee war es, an diesem Anstieg vorne zu sein und dann oben kurz Tempo raus zu nehmen und wieder anzutreten. Das hat funktioniert, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so einen großen Vorsprung dadurch bekomme.“ – Kathrin Stirnemann.
Linda Indergrand und Anne Tersptra komplettieren das Podium. Die deutsche Lena Putz konnte sich bis ins Halbfinale vorkämpfen, musste allerdings mit dem Einzug ins kleine Finale Vorlieb nehmen. Hier fehlten ihr die entscheidenden Meter und wurde gute Achte.
Als bester Deutscher qualifizierte sich der amtierende Deutsche Meister Simon Stiebjahn auf Rang fünf. Mit einer starken Leistung schaffte er es seinen Platz aus der Qualifikation zu bestätigen und feierte den Sieg im kleinen Finale, sein bis dato bestes Weltcup Ergebnis. Das große Finale war zweifelsohne eines der spannendsten der XCE-Geschichte. Fabrice Mels und Paul van der Ploeg standen bereis in Nove Mesto gemeinsam im Finale und auch in Albstadt stand der belgische Meister neben den amtierenden Weltmeister im XCE. Van der Ploeg startete mit energischen Tritten in das Finale und setzte sich an die Spitze des Feldes, doch abschütteln konnte er seine Gegner nicht. Zwei Kurven vor dem Ziel nahm er überraschenderweise das Gas raus und ließ sich zurückfallen. Reine Taktik, wie sich herausstellen sollte.
Patrik Lüthi, der Schweizer, übernahm kurzzeitig die Führung, gefolgt von Mels. Dieser startete nach der letzte Kurve den schier unendlichen Sprint um den Sieg. Van der Ploeg konnte sich wieder an die Spitze zurückkämpfen, verlor jedoch im Fotofinish gegen Mels, der, wie Stirnemann, seinen zweiten Weltcupsieg feierte. „Ich musste jeden Lauf mit Paul bestreiten. Meine Taktik war immer auf die Zielgerade zu warten und das konnte klappen, weil ich mich über die ganze Distanz gut gefühlt habe. Es war im Finale ein enger Fight mit Paul und es ist super, so knapp zu gewinnen, weil das Publikum dann so mitgeht. Ich bin glücklich mit meinem zweiten Weltcupsieg“, so Mels nach seinem Sieg.
Van der Ploeg schien nur wenig enttäuscht. Er wusste er hatte zu hoch gepokert: „Der heutige Eliminator war super. Das wichtigste an einem Eliminator ist ein guter Zielsprint, sonst macht es keinen Sinn.Ich bin sehr taktisch vorgegangen. Ich versuche immer einen sehr schnellen Rennbeginn, vom Startschuss weg. In der Mitte des Rennens versuchte ich, Kraft zu sparen und fuhr meine Linie. Fabrice war in meinem Windschatten und war von dort einfach stärker.“
Den Replay zum heutigen Eliminator gibt es unter www.redbull.tv