Der niederländische Korb- und Fahrradtaschen-Spezialist Basil vertreibt mit dem B-Safe einen aufwendig verarbeiteten Pendlerrucksack. Das Besondere: Er ist auch als Fahrrad-Gepäcktasche verwendbar.
Die Niederlanden sind das Fahrradvolk par Excellence – vor allem, was das Alltagsradeln anbelangt. In keinem anderen Land fahren so viele Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit oder zu Freizeitbeschäftigungen wie dort: an die 30 Prozent. Das schreit nicht nur nach passendem Allwetterschutz, sondern auch nach den richtigen Taschen und Rucksäcken für Pendler. Der B-Safe soll genau so etwas sein.
Die Features
Der B-Safe wirkt auf den ersten Blick vor allem schlicht und unauffällig-elegant. Schwarz die Seiten- und Rückwand, fein grau meliert die Vorderseite. Auffällig: die knapp 20 Zentimeter lange transparente Lichtleiste in der Mitte. Durch Druck auf das Batteriefach – schade, kein per USB zu ladender Akku – im inneren erhält man einen schmalen gleichbleibenden, schnell oder langsam blinkenden Lichtstreifen. Ein Sicherheitsgewinn bei schlechter Sicht oder bei Nacht, egal man zu Fuß oder per Bike unterwegs ist.
An beiden Seitentaschen gibt es Fächer, die man für die kleine Trinkflasche nutzen kann – wenn der Rucksack nicht prall gefüllt ist. Denn da die beiden Fächer nicht, wie sonst meist, aus dehnbarem Mesh bestehen, drückt die Fracht in den Taschen nach innen und reduziert den Raum im Rucksack selbst.
Mit 18 Liter wird das Volumen angegeben – dank des sehr langen, bis weit in die Seitentaschen umlaufenden Reißverschlusses ist das Hauptfach sehr gut zu beladen. Seine 18 Liter reizt der Rucksack bestens aus, er wirkt sogar größer. Nach dem Büro noch den kleinen Einkauf noch dazu packen? Kein Problem. Lediglich das angesprochene kleine Batteriefach zur Lichtleiste ist etwas im Weg; Wird’s eng im Rucksack, kann das Licht sich leider auch selbst ausschalten, da der kleine Einschalt-Button auf dem Batteriefach etwas vorsteht.
Im Inneren gibt es zunächst rückennah das Laptopfach (15,6 Zoll) mit zwei gummierten Bändern zum Sichern des Geräts. Davor ein kleineres Fach für Din A4-Schnellhefter oder -Blöcke. Noch einmal vorgelagert sind nebeneinander ein Fach für die Geldbörse und das Smartphone – hier jetzt in Mesh-Ausführung. An einem Band baumelt darüber ein Schlüsselhalter.
Unterhalb des kleinen Batteriefachs an der Rucksack-Vorderseite ist noch eine Reißverschlusstasche eingearbeitet. An der linken Innenseite ist eine gut zu erreichende beutelförmige Tasche fürs Brillenetui angenäht.
In der linken Seitentasche außen findet sich außerdem ein verstecktes RV-Fach für kleine, wichtige Dinge wie den Computerstick – sehr praktisch! Rechts endet in der Tasche ein Kabel mit Mini-USB-Anschluss. Hier kann man sein Handy laden, wenn man eine Powerbank im Innenfach hat.
Die wegen der Gepäcktaschenfunktion steife Rückseite ist komplett gepolstert und mit Mesh-Material überzogen. Im oberen Bereich, direkt unter den Trägern, lässt sich eine kleine Reißverschluss-Tasche öffnen. Darunter erscheint das Hakensystem „Hook on“ von Basil. Zwei schlichte, federnde Kunststoff-Haken und ein kleiner Riegel, der verhindert, dass der Rucksack bei Erschütterung von der Gepäckträgerstrebe springt.
Hinter dem unteren Reißverschluss des Rückenteils vebirgt sich die Regenhaube, die am Rucksack angenäht wird. Im Bedarfsfall wird sie heraus- und nach vorn über den gesamten Rucksack mit gezogen.
Die Trageriemen sind stabil und innen sehr angenehm gepolstert. Im Linken ist auf Brusthöhe noch ein kleines EC-Kartenfach verborgen. Die Bus- oder Bahnkarte ist hier gut und griffbereit aufgehoben.
Das ganze ist deutlich formstabiler als ein normaler Rucksack oder eine Gepäcktasche und baut auf dem viereckigen Grundriss des stabilen Bodens auf.
In der Praxis:
Um den Rucksack zu öffnen, kann man den Zwei-Wege-Reißverschluss nach links und rechts bis tief in die Seitenfächer ziehen. Sehr praktisch zum Einräumen, gewöhnungsbedürftig, wenn er schon voll ist – dann ist es ziemlich fummelig, den Rucksack wirklich weit zu öffnen und noch fummeliger, ihn zu schließen – einfach deshalb, weil die beiden Seitenfächer bei gefülltem Rucksack aufgrund ihrer bereits angesprochenen fehlenden Elastizität einengen, auch wenn sie selbst nicht genutzt werden.
Fummelig kann es auch mit der Geldbeutel-Tasche sein: Weil sie recht weit unten steckt, ist es – etwa beim Einkaufen – etwas mühselig, das Geld aus dem gefüllten Rucksack zu ziehen. Schade, denn ansonsten wäre der Aufbau insgesamt sehr praktisch.
Wirklich praxisgerecht ist auch die Formstabilität des Rucksacks – eine Tatsache, die man erst mit der Zeit wahrnimmt. Man kann das Ding gefüllt oder halbleer einfach auf seine Bodenfläche mit zwei Füßchen stellen, und der Rucksack steht. Wer schon mal Erfahrungen gesammelt hat mit klassischen Alltagsrucksäcken oder Gepäcktaschen, die man ständig irgendwo anlehnen muss – und selbst dann rutschen sie nach und nach weg – weiß, wie viel das wert ist.
Apropos: Bei der Nutzung als Gepäcktasche machte das Nordlicht eine gute Figur. Die beiden Trageriemen werden nach vorn geklappt und mit dem Brustgurt zusammengehalten, sodass sie nicht in die Speichen pendeln können. Einhängen am Gepäckträger geht ratzfatz. Ob die Haken wirklich jeden Tag einen Einkauf aushalten, konnten wir nicht ausprobieren. Sicher ist: Der Rucksack könnte, zumindest mit Laptop und Büroutensilien gefüllt, bestimmt auch den Alltag als Office-Bag am Gepäckträger meistern, und dafür reichen die fünf Kilogramm Zuladung locker.
Dabei ist der Tragekomfort auch nicht ohne. Für unsere Kurzstrecke zum Büro war der B-Safe perfekt, auch wenn die Trageriemen etwas zu breit erschienen. Mit 1,3 Kilo Lebendgewicht ist der Rucksack ziemlich schwer – was sicher seiner Stabilität auch als Gepäckträgertasche geschuldet ist – sein Gewicht geht aber wegen des hohen Tragekomforts in Ordnung.
Noch eine Besonderheit: der B-Safe kann auch als Trolley-Tasche dienen. Dazu gibt’s noch ein Extra-Riemchen, dass ihn vorm Herunterfallen schützt.
Fakten:
Maße: ca. 31 x 16 x 52 cm
Volumen: ca. 18 l
Gewicht: ca. 1.300 g
Material: 100% Polyester
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