Radsport: Simon Geschke gilt als schönster Bart im Peloton. Doch der Deutsche hat mehr zu bieten als das. Als Sieger einer Tour-Etappe wünscht er sich jetzt noch den Deutschen Meistertitel und eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2021. Er selbst verfolgt gerne jedes Radrennen im TV, an welchem er selbst nicht teilnimmt. Also wünschen wir ihm, dass er sich das Radrennen bei den Olympischen Spielen nicht live ansehen kann.
Name: | Simon Geschke |
Nation | Deutschland |
Geburtstag: | 13. März 1986 |
Geburtsort: | Berlin |
Team: | CCC |
Größte Erfolge: | Sieger des GP Kanton Aargau 2014 Etappensieg bei der Tour de France 2015 Gesamtdritter der Tour Down Under 2020 |
Simon Geschke hat noch nicht genug
Die Leidenschaft für den Radsport stand Simon Geschke ins Gesicht geschrieben, als er am 22. Juli 2015 die 17. Etappe der Tour de France gewinnen konnte. Ausgerechnet auf einer Bergetappe ließ er als Ausreißer alle Konkurrenten hinter sich und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Im Ziel flossen die Tränen – und kaum ein Radsportfan wollte ihm diesen Sieg nicht gönnen. Denn Simon Geschke ist das, was wir im Profiradsport als Domestik bezeichnen. Er ackert, damit seine Teamkollegen gewinnen können. Und diesen Job führt der gebürtige Berliner seit vielen Jahren mit Erfolg aus. Am Ende seiner Karriere ist er mit seinen 34 Jahren aber noch nicht angekommen. Er träumt von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 – und Deutscher Meister würde er auch noch gerne werden. Zweifelsohne würden dem Vegetarier auch das wohl alle Radsportfans von Herzen gönnen.
Wie motivierst du dich während der Corona-Pause für das Training?
Simon Geschke: „Ich konnte zum Glück draußen trainieren. Das macht für mich vieles einfacher, wenn es um Motivation geht. Am Anfang war es natürlich schwer, aber andererseits ging dann auch der Tag während des Lockdowns schneller rum. Im Winter sitze ich natürlich auch mal auf der Rolle. Dann motiviere ich mich mit den bevorstehenden Rennen. Wenn das mal nicht klappt, muss man als Profi dann auch mal unmotiviert trainieren können. Das ist dann halt der Job.“
Wie entspannst du dich nach einer harten Trainings-Session oder nach intensiven Rennen?
„Gutes Essen. Und ich spiele sehr gern Gitarre oder gucke Netflix. Bei Rennen habe ich aus Platzgründen manchmal eine Ukulele dabei.“
Kannst du unseren Lesern eine gute Serie oder einen guten Film empfehlen?
„Vor Kurzem hab ich After Life gesehen. Da fand ich beide Staffeln sehr gut. Einen richtigen Lieblingsfilm bzw. Serie hab ich aber nicht.“
Wie sieht dein Lieblingsessen aus und über was freust du dich im Verpflegungsbeutel besonders?
„Im Verpflegungsbeutel freue ich mich besonders über Reiskuchen mit Erdnussbutter und Sirup. Mein Lieblingsessen ist der Vegane Burger.“
Wer ist deiner Meinung nach der größte Radprofi aller Zeiten? Hattest du in deiner Jugend ein Vorbild?
„Mein großes Vorbild war früher Jan Ullrich. Den einen größten Radprofi gibt es meiner Meinung nach nicht. Jede Zeit hat seine Stars. Der Sport ändert sich aber jedes Jahrzehnt und man kann vieles nicht mehr miteinander vergleichen.“
Warum ist der Radsport die geilste Sportart der Welt?
„Die Vielschichtigkeit. Jedes Rennen hat seinen eigenen Charakter. Jeder Fahrertyp ist anders. Jede Rennsituation ist anders. Das macht den Sport für mich so interessant.“
Schaust du selbst gerne Radrennen? Erinnerst du dich an das erste Rennen, welches du gesehen hast?
„Ich bin ein großer Fan. Ich gucke fast jedes Rennen, das ich nicht selbst fahre. Das erste Rennen, welches ich bewusst verfolgt habe, war die Tour de France 1997.“
Welches war deiner Meinung nach das beste Rennen aller Zeiten?
„Das beste Rennen meiner Zeit war in meinen Augen Paris – Roubaix mit Matthew Hayman als Sieger. Paris – Roubaix ist immer ein spannendes Rennen. Aber wenn dann ein Domestik alle Favoriten schlägt? Das hat was!“
Wie sieht dein nächstes großes Ziel aus?
„Ich will gern nochmal zu den Olympischen Spielen nächstes Jahr. Auch Deutscher Meister steht noch auf meiner Liste.“
Welche Tipps kannst du an junge Nachwuchsfahrer weitergeben?
„Eine gesunde Balance zwischen Verbissenheit und Spaß bewahren. Das war für mich immer das Wichtigste.“