Test: Das Scott Strike eRide ist gewissermaßen das Touren-Pendant zum sportlichen Genius eRide. Dabei bringt es jedoch fast so viel Federweg und eine nur durch Anbauteile entschärfte Geometrie mit. Mit seinem hochwertigen Rahmen und dem TwinLoc System besitzt es zudem auch einige der großen Stärken aktueller Scott E-MTBs.
Scott Strike eRide 910: Die Fakten
Federweg: 140mm/140mm
Laufradgröße: 29 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Kiox
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Alu
Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 23,74kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 128kg
Preis: 5.599 Euro
Momentan wird zu jedem E-MTB Test 2020 ein eigenes Testvideo produziert und in den kommenden Tagen und Wochen an dieser Stelle ergänzt.
Rahmen | Strike eRide Alu |
Federgabel | Fox 34 Rhythm |
Antrieb | Bosch Performance CX |
Akku | Bosch Powertube 625 |
Dämpfer | Fox Float Performance |
Laufräder | Formula Naben / Syncros X-30S Felgen |
Reifen VR | Maxxis Rekon Exo 2,6" |
Reifen HR | Maxxis Rekon Exo 2,6" |
Schaltwerk | Sram NX Eagle |
Schalthebel | Sram NX Eagle |
Kurbel | Sram X1 |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano MT520 |
Bremsscheiben | Shimano RT64 203/203mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Dropper 150mm (L) |
Sattel | Syncros ER1.5 |
Vorbau | Syncros ER1.5 |
Lenker | Syncros Hixon 1.5 Rise |
Auf den ersten Blick könnte man das Scott Strike eRide mit dem Genius eRide aus demselben Hause verwechseln – bezüglich ihrer Formsprache ähneln sich die beiden Räder und auch beim Federweg liegen keine Welten dazwischen: Mit 140mm vorn und hinten bringt das Strike hier kaum weniger mit. In der Praxis trennen die beiden Räder jedoch Welten; dass aber das Strike ebenso wie sein sportiver Gegenpart ein sehr gutes E-MTB ist, liegt an der sorgsamen Ausrichtung auf seine entsprechende Zielgruppe.
Schon die Geometrie des Strike macht deutlich, auf welches Einsatzgebiet das seit 2018 erhältliche E-MTB zugeschnitten ist. Der Rahmen rückt seinen Fahrer in eine ziemlich aufrechte Position – man sitzt eher auf als im Rad. Damit hat man aus bequemer Position heraus einen guten Überblick und kann problemlos auch längere Touren in Angriff nehmen.
Geometrie Scott Strike eRide 910
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Sitzrohr (in mm) | 410 | 440 | 490 | 540 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 585 | 605 | 635 | 665 |
Steuerrohr (in mm) | 120 | 125 | 135 | 145 |
Kettenstrebe (in mm) | 465 | 465 | 465 | 465 |
Radstand (in mm) | 1215 | 1236 | 1258 | 1290 |
Lenkwinkel (in °) | 64.8 | 64.8 | 65 | 65 |
Sitzwinkel (in °) | 75.4 | 75.4 | 75.4 | 75.4 |
Reach (in mm) | 421.8 | 440.6 | 460.7 | 488.3 |
Stack (in mm) | 626.6 | 631.2 | 641.4 | 650.4 |
Variables Fahrwerk dank TwinLoc
Dieser Eindruck setzt sich auch beim Fahrwerk fort: Gerade der Hinterbau geht sehr sensibel zu werke und ermöglicht schon bei gemächlichem Tempo ein komfortables Dahingleiten. Mit an Bord beim Strike ist mit dem TwinLoc System eine Scott-Besonderheit. Über einen Daumenhebel am Lenker lassen sich Charakteristik und Federweg von Hinterbau und Federgabel gleichzeitig einstellen. In der etwas strafferen Mittelstellung verpasst man dem Strike einen Schuss mehr Sportlichkeit und wer möchte, kann das Fahrwerk auch über einen Lockout komplett ruhigstellen. In der Praxis nutzten wir diese Möglichkeit am Strike eher weniger, gerade verglichen mit seinen sportiven Schwestermodellen. Für uns passt die plüschige Grundabstimmung in der offenen Position sehr gut zum Charakter des Bikes.
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Dieses unaufgeregte, gutmütige Fahrverhalten zeigt sich auch in der Abfahrt, wo das Strike einen guten Job macht – so lange es nicht zu grob wird. Auf zahmeren Trails und bei angepasstem Tempo machen die günstigen Fox Fahrwerkselemente einen ordentlichen Job und auch die etwas schmächtige 34er Float Gabel an der Front ist steif genug. Werden die Schläge stärker und das Tempo höher, werden dem Rad jäh die Grenzen aufgezeigt. Dem Hinterbau fehlt dann der Gegendruck und auch die etwas schwammige Gabel scheint überfordert. Überzeugend hingegen sind die Shimano 4-Kolben Bremsen, die auch ihre Bremskraft auch während längerer Abfahrten konstant aufrechterhalten.
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