Test: Wie heißt es so schön? Don’t judge a book by its cover? Möchte man diese Weisheit auf die Fahrradwelt ummünzen könnte man sagen: Don’t judge a bike by its components. Genau dafür liefert das Specialized Turbo Levo einen eindrucksvollen Beweis, denn es bietet trotz mäßiger Ausstattung eine Highend-Performance.
Specialized Turbo Levo: Die Fakten
Federweg: 150mm/150mm
Laufradgröße: 29 Zoll
Antrieb: Specialized 2.1
Display / Bedieneinheit: Specialized TCU
Akkukapazität (Testrad): 500Wh
Rahmenmaterial: Alu
Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 22,76kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 136kg
Preis: 4.799 Euro
Rahmen | M5 Premium Aluminium |
Federgabel | RockShox 35 |
Antrieb | Specialized 2.1 |
Akku | 500Wh |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select |
Laufräder | Roval Traverse 29 |
Reifen VR | Specialized Butcher Grid 2,6" |
Reifen HR | Specialized Eliminator BLACK DMND 2,6" |
Schaltwerk | Sram NX |
Schalthebel | Sram NX |
Kurbel | Praxis Works M30 |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Sram Level T |
Bremsscheiben | Sram Centerline 200/200mm |
Sattelstütze | Tranz-X Dropper 150mm (L) |
Sattel | Specialized Myth 155S |
Vorbau | Specialized Trail |
Lenker | Specialized Trail |
Ganze fünf Jahre ist es nun bereits her, dass US-Kulthersteller Specialized mit der Präsentation des ersten E-Mountainbikes für einen Paukenschlag in der Branche gesorgt hatte. Seither ist viel geschehen und auch das Levo hat einige Veränderungen durchgemacht. Nicht verändert hat sich seine unbestritten gute Performance und seine grandiose Vielseitigkeit – beides gilt auch für das günstigste Einstiegsmodell, das ganz einfach nur Specialized Turbo Levo heißt.
Überraschend niedriges Gewicht
Mit einem Alurahmen, eher günstigem RockShox Fahrwerk, 11-fach Schaltung und weitestgehend Anbauteilen aus eigenem Hause scheint das Gesamtpaket für knapp 4.800 Euro nun eher mäßig zu sein. Dass dieser Anschein gewaltig trügt liegt zum einen an dem tollen Specialized 2.1 Antrieb, aber auch an dem durchdachten Rahmen mit schöner Geometrie und einem insgesamt sehr runden Gesamtkonzept. Auch das Gewicht überrascht positiv: Mit 22,76kg ist es eines der leichtesten Räder in unserem Beststeller-Testfeld.
Geometrie Specialized Turbo Levo
S | M | L | XL | |
Sitzrohr (in mm) | 380 | 410 | 455 | 505 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 577 | 600 | 631 | 664 |
Steuerrohr (in mm) | 95 | 95 | 125 | 140 |
Kettenstrebe (in mm) | 455 | 455 | 455 | 455 |
Radstand (in mm) | 1182 | 1202 | 1235 | 1266 |
Lenkwinkel (in °) | 66,04 | 66,04 | 66,04 | 66,04 |
Sitzwinkel (in °) | 75,04 | 74,79 | 74,48 | 74,14 |
Reach (in mm) | 415 | 435 | 455 | 480 |
Stack (in mm) | 606 | 606 | 634 | 647 |
Flüsterleise, feinfühlig, durchzugsstark und dynamisch: Der Motor am Turbo Levo vereint sämtliche Eigenschaften, die wir uns von einem modernen E-MTB Antrieb wünschen und sticht damit sogar den sehr guten Bosch CX Antrieb aus. Der 500Wh Akku im Unterrohr hält bei gemäßigtem Tempo auch eine Tagestour durch – auf Wunsch hilft die kostenlose, hauseigene Mission Control App, den Verbrauch zu planen. Über das Smartphone können technikbegeisterte E-Mountainbiker so auch die verschiedenen Motorcharakteristiken auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das Bedienkonzept direkt am Rad ist sehr simpel: Display gibt es keines – Ladestand und Unterstützungsstufe werden über LEDs im Bedienelement am Oberrohr angezeigt. Über die minimalistische Remote am Lenker kann die Motorpower geregelt werden.
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Rundum überzeugend im Gelände
Der überzeugende Motor lässt das Levo im Zusammenspiel mit der gelungenen Geometrie auch technische Anstiege fast schon spielend erklimmen. So wird auch der Weg hinauf zum Gipfel schon zu einem ausgesprochen spaßigen Unterfangen. Der Hinterbau funktioniert gut, bleibt aktiv um Unebenheiten aufzusaugen, sackt aber im Sitzen nicht ein, so dass man in einer angenehmen Position bleibt, um in die Pedale zu treten. Dem kraftvollen Motor ist es auch zu verdanken, dass sich die geringe Bandbreite der 11-fach Schaltung in der Praxis kaum negativ auf die Fahreigenschaften auswirkt, wenngleich eine breiter abgestufte Kassette eine energiesparendere Fahrweise erlauben würde.
Kaum weniger überzeugend gestaltet sich dann der Weg nach unten – vorzugsweise über anspruchsvolle Trails. Das Fahrwerk funktioniert trotz der eher einfachen Komponenten von Rockshox ziemlich gut, wenngleich es bei harter Gangart dann doch an seine Grenzen stößt. Gerade die Dämpfung der Gabel ist mit schnellen, harten Schlägen etwas überfordert. Massig Reserven bieten hingegen die Reifen aus eigenem Hause: Der griffige Butcher an der Front krallt sich auch bei schwierigen Bedingungen fest und dank der dicken BLCK DMND Karkasse des Eliminator Hinterreifens muss man sich kaum Sorgen um etwaige Durchschläge machen. Einen weniger positiven Eindruck hinterließen die Sram Level T Bremsen, die trotz großer Scheiben und 4-Kolben Sattel vorn große Mühe haben, den Abwärtsdrang des Turbo Levo zu bändigen.
Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe
Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.
Unser Testfazit
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